Fachzeitschrift für den Garten- und Landschaftsbau

Eine Erkenntnis der Studie „Vitale Innenstädte 2020“, der eine Passanten Befragung in über 100 Städten und Gemeinden zugrunde liegt, zeigt die weiterhin hohe Bedeutung des stationären Einzelhandels für die Attraktivität der Innenstadt.

Foto: Copyright: IFH Köln

Daher müssen neben der Schaffung von Erlebnisräumen die Rahmenbedingungen für den stationären Handel verbessert werden. Das erfordert neben einem Abbau der Ungleichheit zwischen Onlinehandel und örtlichem Handel, etwa durch die Einführung einer Produktversandsteuer, auch mehr Gestaltungsmöglichkeiten beim Thema Ladenöffnung. Wegen der Konkurrenz zum Onlinehandel, der 24 Stunden am Tag und sieben Tage die Woche geöffnet ist, müssen die Ladenöffnungszeiten flexibler gestaltet werden. Dazu gehören in einem gewissen Umfang auch zusätzliche verkaufsoffene Sonntage. Attraktiv gestaltete Innenstädte für Jung und Alt, Erlebniswert und Einzelhandel bleiben die zentralen Stellschrauben!

Erforderlich ist daher auch eine gute Nutzungsmischung von Handel, Gastronomie, Kultur- und Freizeitangeboten sowie dem Wohnen und Arbeiten. Der Weg in die Innenstadt muss auch in Zukunft zum Erlebnis werden! Hierzu tragen gestalterisch gelungene Einkaufsstraßen, Plätze mit hoher Aufenthaltsqualität, gute Wegebeziehungen zwischen den Einzelhandelslagen, ein gut ausgebauter ÖPNV, ein gutes Parkplatzangebot und nicht zuletzt die Gewährleistung von Sicherheit und Sauberkeit maßgeblich bei. Digitale Angebote des stationären Handels einschließlich Vor-Ort-Lieferservices sollten das Angebot abrunden. Damit Städte und Gemeinden die aktuellen Herausforderungen bewältigen können, muss schnell und unbürokratisch geholfen werden. Ein vom Bund aufgelegter und finanzierter „Innenstadtfonds“ könnte wichtige Impulse setzen. Kommunen müssen insbesondere bei Schlüsselimmobilien einen verbesserten Zugriff bekommen und temporär in den Grunderwerb oder in eine Miete gehen können. Nur dann werden sich neue Nutzungskonzepte und kreative Ideen auch tatsächlich umsetzen lassen.

Schließlich wird es darauf ankommen, unsere Innenstädte und Ortskerne an den Erfordernissen von Nachhaltigkeit und Klimaschutz auszurichten und umzubauen. Mehr Grün und mehr Wasser, weniger Asphalt und Beton müssen zukünftig für ein besseres Mikroklima und mehr Lebensqualität sorgen. Innenstädte sind die Visitenkarte einer Stadt oder Gemeinde. Sie sind für die Menschen Identifikationsfaktor und Heimat sowie wichtige Orte der Begegnung. Bund und Länder sind daher gefordert, die Kommunen bei dieser wichtigen Aufgabe weiterhin zu unterstützen.

Die zusammenfassende Studie "Vitale Innenstädte 2020" ist im Shop des IFH KÖLN verfügbar (siehe Link).

 

 Links zu diesem Thema:

  • https://www.ifhkoeln.de/produkt/vitale-innenstaedte-2020/

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