Fachzeitschrift für den Garten- und Landschaftsbau

Anlässlich des Weltwassertages ruft Bundesumweltministerin Svenja Schulze die Staatengemeinschaft zu einem weltweiten Dialog zur Zukunft der Wasserversorgung auf. Aktuelle Zahlen der Vereinten Nationen verdeutlichen, dass die Staatengemeinschaft das Ziel einer sicheren Wasserversorgung für alle Menschen ohne zusätzliche Bemühungen weit verfehlen wird und damit auf eine globale Wasserkrise zusteuert.

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Die Bundesregierung setzt sich für einen stärkeren und zielgerichteten Beitrag der Vereinten Nationen ein und hat dazu den Dialogprozess „Bonn 2021 – Water Dialogue for Results“ initiiert. Dieser soll in eine internationale Ministerkonferenz am 01. Juli 2021 münden. Ziel ist ein abgestimmtes Vorgehen zur schnelleren Umsetzung der wasserbezogenen Ziele der Agenda 2030 für eine nachhaltige Entwicklung. Die Generalversammlung der Vereinten Nationen in New York hatte dazu am 18. März 2021 einen hochrangigen Austausch zwischen Mitgliedsstaaten, internationalen Organisationen und der Zivilgesellschaft.

Bundesumweltministerin Svenja Schulze: „Beim Wasser gerät die Weltgemeinschaft zunehmend in eine Situation der Extreme. Der Wasserbedarf steigt weltweit an. Parallel dazu führt der Klimawandel in vielen Regionen zu längeren Dürren. Fast ein Drittel der Menschheit hat immer noch keinen Zugang zu sauberem Trinkwasser. Umso mehr brauchen wir ein koordiniertes Vorgehen, um eine globale Wasserkrise zu verhindern. Wasser ist unsere Lebensgrundlage. Ohne eine sichere Versorgung mit sauberem Wasser können wir weder eine gute Gesundheitsversorgung aufrechterhalten, noch für den Schutz artenreicher Natur- und Landschaftsräume sorgen. Daher gilt es jetzt rasch zu handeln.“

Derzeit haben 2,2 Milliarden Menschen keinen Zugang zu sauberem und durchgängig verfügbarem Trinkwasser; 4,2 Milliarden Menschen können keine sicheren Sanitäranlagen nutzen. Im Mittelpunkt  des diesjährigen internationalen Weltwassertags steht darum die ‚Wasser- und Sanitärversorgung für alle‘ – wie es im sechsten Nachhaltigkeitsziel der Agenda 2030 heißt. Sie kann nur dann erreicht werden, wenn ein universales Verständnis für den wahren und multidimensionalen Wert des Wassers entwickelt wird.

Die wachsende Wirtschaft und Weltbevölkerung bedeuten einen stetigen Anstieg des Wasserbedarfs. Der globale Wasserverbrauch hat sich in den vergangenen 100 Jahren versechsfacht und nimmt weiterhin zu, um etwa 1 Prozent pro Jahr. Der Klimawandel erhöht die Unsicherheit bezüglich der Wasserverfügbarkeit und führt zu einer Zunahme von Extremereignissen wie Dürren oder Hochwasser. Immer mehr Gewässer und Grundwasservorkommen sind verschmutzt und lassen sich nur noch mit hohem Aufwand für die Versorgung nutzen. Nutzungskonkurrenzen und -konflikte nehmen zu, die Benachteiligung einzelner Bevölkerungsgruppen beim Zugang zu Wasser- und Sanitärversorgung verstärkt sich dadurch.

Vor diesem Hintergrund hatte die Generalversammlung der Vereinten Nationen 2016 die Wasserdekade (2018–2028) ausgerufen, um Initiativen zur Umsetzung des Wasserziels der Agenda 2030 für Nachhaltige Entwicklung zu fördern. Im Jahr 2023 wird eine Konferenz der Vereinten Nationen eine Halbzeitbilanz der Wasserdekade und der Umsetzung dieses Ziels ziehen. Es wird dies, nach 46 Jahren, erst die zweite Konferenz in der Geschichte der Vereinten Nationen sein, die sich spezifisch mit dem Thema Wasser beschäftigen wird.

Im Namen der Bundesregierung unterstützt das Bundesumweltministerium (BMU) die Vereinten Nationen bei der Ausrichtung der Konferenz und hat den internationalen Wasserdialog "Water Dialogues for Results" ins Leben gerufen. Dieser findet von Februar bis Juli 2021 gemeinsam mit Mitgliedsstaaten der Vereinten Nationen aus allen Weltregionen sowie mit den im Rahmen der Vereinten Nationen organisierten Gruppen (Wissenschaft, Wirtschaft, Kommunen, indigene Völker, Frauen, Jugend) statt. In einer Reihe von fachlichen und regionalen Foren soll zusammengetragen werden, was für die Sicherung einer nachhaltigen Wasserversorgung und dem Menschenrecht auf Wasser global getan werden muss. Die Ergebnisse fließen in die „Bonn 2021-Konferenz: Water Dialogues for Results“ ein, die am 1. Juli 2021 als eine der offiziellen Vorbereitungskonferenzen zur Halbzeit der Wasserdekade stattfinden wird. Ziel der deutschen Vorbereitungskonferenz ist es, konkrete Handlungsempfehlungen zu verabschieden.