Fachzeitschrift für den Garten- und Landschaftsbau

Zum Ende des ersten Quartals hat sich das Wachstumstempo in der Industrie deutlich beschleunigt. Das zeigt der saisonbereinigte IHS Markit/BME-Einkaufsmanager-Index (EMI), der im März mit 66,6 Punkten nach 60,7 Zählern im Februar auf ein neues Allzeithoch gestiegen ist.

Der deutsche Industrie-PMI bewegt sich bereits seit neun Monaten über der psychologisch wichtigen 50-Punkte-Referenzlinie, ab der Wachstum angezeigt wird. Das Verarbeitende Gewerbe der größten Volkswirtschaft Europas profitierte im März vor allem vom Rekordwachstum beim Auftragseingang. Foto: Gerd Altmann/pixabay.com

Wie der englische Finanzdienstleister IHS Markit weiter mitteilte, seien sowohl beim Auftragseingang als auch bei der Produktion die stärksten Zuwächse seit Umfragebeginn im Jahr 1996 verzeichnet worden. Der jetzt ermittelte Wert sei nicht nur eine deutliche Verbesserung zum Vormonat, sondern auch zum bisherigen Umfragehoch (63,3) vom Dezember 2017.

„Es ist bemerkenswert, wie erfolgreich sich die deutsche Industrie gegen die negativen Auswirkungen der Corona-Krise stemmt“, betonte Dr. Silvius Grobosch, Hauptgeschäftsführer des Bundesverbandes Materialwirtschaft, Einkauf und Logistik e.V. (BME), am Mittwoch in Eschborn. Sorge bereiten ihm allerdings die deutlich gestiegenen Einkaufspreise – eine Folge der Engpässe bei Rohstoffen und anderen Vormaterialien, fügte Grobosch hinzu. 

„Die deutsche Industrie brummt wie kaum zuvor und 2021 könnte ein außerordentlich gutes Jahr werden. Diese Prognose steht aber unter dem Vorbehalt, dass es keinen Komplett-Lockdown mehr geben wird“, kommentierte Dr. Gertrud R. Traud, Chefvolkswirtin der Helaba Landesbank Hessen-Thüringen, am Mittwoch auf BME-Anfrage die aktuellen EMI-Daten. Corona spiele somit weiterhin eine wesentliche Rolle für die deutsche Wirtschaft. Schwung komme insbesondere vom Export: Sowohl China als auch die USA als wichtige Abnehmerländer liefen extrem gut und hätten Corona entweder schon ganz hinter sich oder seien mit den Impfungen weit fortgeschritten. „Die deutsche Politik hat es jetzt in der Hand, was mit der deutschen Industrie in diesem Jahr noch passiert. Boom or Bust und damit Aufschwung oder Pleite“, fügte die Helaba-Bankdirektorin in ihrem Statement für den BME hinzu.

„Die Stimmungswerte sprechen eine klare Sprache: Der Weg aus der Corona-Krise ist vorgezeichnet“, sagte Dr. Ulrich Kater, Chefvolkswirt der DekaBank, am Mittwoch dem BME. Unklar bleibe lediglich, wie schnell er beschritten werden könne – und das unabhängig von den in naher Zukunft anhaltenden Belastungen, entweder von stark ausufernden Infektionen oder von Maßnahmen zu deren Bekämpfung. 

Zur jüngsten Entwicklung des EMI-Teilindex Einkaufspreise teilte Dr. Heinz-Jürgen Büchner, Managing Director Industrials, Automotive & Services der IKB Deutsche Industriebank AG, am Mittwoch dem BME mit: „Während sich die meisten börsennotierten Rohstoffpreise im März eher seitwärts bewegten, sprangen die Preise für Warmbreitband und verzinkte Bleche nochmals kräftig nach oben. Eine hohe Nachfrage und ein nicht ausreichendes Angebot katapultierten den Preis für Warmbreitband erstmals wieder über die Marke von 1.000 Euro je Tonne. Wir erwarten jedoch den Höhepunkt der Spotmarktpreise im zweiten Quartal. Die Halbjahreskontraktpreise für das zweite Halbjahr 2021 haben jedoch noch Potenzial nach oben.“ 

 

Empfohlen für Sie: