Fachzeitschrift für den Garten- und Landschaftsbau

Im Rahmen der Initiative „Grün in die Stadt“ unterstützt der Verband Garten-, Landschafts- und Sportplatzbau Bayern die mobile Begrünung in der Frankenmetropole. Oberbürgermeister Marcus König und Bürgermeister Christian Vogel nahmen am 29. April 2021 zwölf Stadtbäume in Empfang, die vor dem Hauptportal der Lorenzkirche für eine wohltemperierte Atmosphäre sorgen sollen.

v.l.: Christian Vogel, Bürgermeister und Erster Werkleiter des Servicebetriebs Öffentlicher Raum (SÖR) der Stadt Nürnberg, Gerhard Zäh, Präsident des VGL Bayern, und Marcus König, Oberbürgermeister von Nürnberg, bei der Baumübergabe an die Frankenmetropole. (Foto: Jochen Henning, VGL Bayern)

Zwei der acht mobilen Bäume, die der Verein Grünclusiv spendete, vor der Lorenzkirche in Nürnberg. (Foto: Andreas Franke, Stadt Nürnberg)

Bereits im September 2020 schuf das Projekt „Lorenz grün…mitten in der Stadt“ temporäre Grünflächen rund um die Lorenzkirche. Die damalige Aktion, die von der Evangelisch-Lutherischen Kirchengemeinde St. Lorenz in Zusammenarbeit mit dem Verein Grünclusiv umgesetzt und vom Verband Garten-, Landschafts- und Sportplatzbau Bayern (VGL Bayern) gefördert wurde, stieß bei den Nürnbergerinnen und Nürnbergern auf große Zustimmung. Die positive Resonanz war nicht zuletzt der Anlass, den westlichen Lorenzer Platz nun mit zwölf Stadtbäumen in Pflanzkübeln dauerhafter zu begrünen. Die Standorte wurden durch den Servicebetrieb Öffentlicher Raum (SÖR) der Stadt Nürnberg zusammen mit dem Stadtplanungsamt festgelegt.

Neben dem SÖR, der die Pflanzgefäße zur Verfügung stellte, beteiligte sich wiederum Grünclusiv. Der Verein spendete acht mobile Feldahorne, die sich zuvor auf dem Karl-Pschigode-Platz befanden und jetzt am Lorenzer Platz in neuen, größeren Kübeln mehr Raum haben. Vier weitere Bäume wurden vom VGL Bayern in Zusammenarbeit mit weiteren Partnern übergeben: Die Firma H. Lorberg Baumschulerzeugnisse stellte je eine Silberlinde, Robinie, Vogelkirsche und Schwedische Mehlbeere zur Verfügung. Die Bepflanzung übernahm der Fachbetrieb Nordgrün Nürnberg Garten- und Landschaftsbau, der auch das Pflanzsubtrat beisteuerte. Zwischen den Bäumen wurden außerdem Bänke aufgestellt, sodass der Lorenzer Platz künftig noch mehr zum Verweilen einlädt.

Anlässlich der Baumübergabe betonte Oberbürgermeister König: „In den stark verdichteten Innenstadtbezirken Nürnbergs gibt es nur wenige Straßenbäume. Aber um dem Klimawandel zu begegnen, brauchen wir unbedingt mehr Bäume. Deshalb freut es mich sehr, dass wir hier in einem gut funktionierenden Zusammenspiel verschiedener Stellen gleich zwölf Bäume aufstellen können, die mit den sich verändernden klimatischen Bedingungen zurechtkommen. Mein herzlicher Dank geht an Grünclusiv und den VGL Bayern für diese Spende.“

Bürgermeister und Erster SÖR-Werkleiter Vogel ergänzte: „Die Planung von erdgebundenen Baumstandorten ist relativ aufwändig und braucht Zeit. Manchmal müssen für eine Pflanzung sogar Versorgungsleitungen umgelegt werden. Ein neuer Straßenbaum kann deshalb oft nur dann gepflanzt werden, wenn größere Straßenumbaumaßnahmen anstehen. Dafür setzen jetzt unsere mobilen

Bäume ein Zeichen: Sie drängen in die Fußgängerzone, die oftmals nur schnell durchlaufen wird, und machen aus der Laufstrecke einen Ort mit Aufenthaltsqualität.“

Mit „Grün in die Stadt“ setzt sich der VGL Bayern seit Jahren für mehr öffentliche Grünflächen ein. Darüber hinaus forciert die Initiative den Dialog zwischen kommunalen und regionalen Entscheidern sowie Institutionen der Länder, des Bundes und der EU. „Insgesamt kann man gegenwärtig von der öffentlichen Hand eine ansteigende Investitionsbereitschaft für die grün-blaue Infrastruktur erkennen. Um die Lebensqualität für die Bürgerinnen und Bürger in unseren Städten nachhaltig zu verbessern, bedarf es jedoch weiterer Ausgaben der bereitgestellten Mittel“, forderte Verbandspräsident Gerhard Zäh bei seinem Grußwort.

Die neuen Solitärbäume tragen nicht nur dazu bei, das Stadtbild rund um die Lorenzkirche zu verschönern. Sie sollen insbesondere im Hochsommer dabei helfen, dem „Hitzeinsel-Effekt“ in Nürnberg entgegenzuwirken. Gemeint damit sind die hohen Tagestemperaturen in der dichtbebauten Innenstadt und die im Vergleich zur umliegenden Region nur geringe Abkühlung in der Nacht, weil beispielsweise Beton viel Wärme speichert. Die Bäume erbringen durch ihren Schattenwurf und die von ihnen erzeugte Verdunstungskälte eine nicht zu unterschätzende Kühlleistung – insbesondere bei einer stark versiegelten Umgebungsfläche. Denn wenn es ihnen zu heiß wird, öffnen sich winzige Spalten in den Blättern, aus denen Wasser verdunstet. Dafür müssen die Gehölze kontinuierlich bewässert werden.

 

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