Fachzeitschrift für den Garten- und Landschaftsbau

Parlamentarischer Staatssekretär Fuchtel übergibt Förderbescheide für Projekt „Entwicklung biologischer Pflanzenschutzstrategien gegen invasive nicht-geregelte Wanzenarten mit hohem Schadenpotential (BC-InStink)“

Parlamentarischer Staatssekretär Hans-Joachim Fuchtel (Foto: BMEL/Thomas Imo/photothek.net)

Um gegen die aus Asien und Afrika eingeschleppten Wanzenarten Halyomorpha halys (Marmorierte Baumwanze) und Nezara viridula (Grüne Reiswanze, seit), die zunehmend zu wirtschaftlichen Problemen in Europas Obst- und Gemüseanbaubetrieben führen, vorzugehen, fördert das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) das Vorhaben „Entwicklung biologischer Pflanzenschutzstrategien gegen invasive nicht-geregelte Wanzenarten mit hohem Schadenpotential (BC-InStink) mit rund 652.000 Euro.

Der entsprechende Zuwendungsbescheid wurde heute digital vom Parlamentarischen Staatssekretär bei der Bundesministerin für Ernährung und Landwirtschaft, Hans-Joachim Fuchtel, übergeben. 

Hans-Joachim Fuchtel: „Seit 1960 sind wärmeliebende Insektenschädlinge weltweit jedes Jahr um 2,7 Kilometer nach Norden gewandert. Die Marmorierte Baumwanze und die Grüne Reiswanze können riesige wirtschaftliche Schäden verursachen, denn das Obst und Gemüse, das sie befallen, ist nicht mehr verkäuflich. Ich freue mich daher, dass das Projekt BC-InStink eine biologische Pflanzenschutzstrategie entwickelt.“ 

Zum Projekt:

Ziel des geplanten Forschungsvorhabens ist die Entwicklung einer spezifischen biologischen Pflanzenschutzstrategie gegen die Marmorierte Baumwanze und die Grüne Reiswanze. Grundlage dieser Strategie ist der Einsatz von in Deutschland vorkommenden Gegenspielern (Nützlingen).  

Im Projekt findet ein Monitoring und eine Dokumentation der Schadwanzen und deren Gegenspieler über die Saison an verschiedenen Obstbaukulturen und Standorten statt. Außerdem sollen stabile Zuchtstämme von Schadwanzen und deren potenzieller Gegenspieler etabliert werden. Weitere Bausteine sind die Erfassung von wanzentypischen Schadbildern sowie Testung des Regulierungspotenzials durch Gegenspieler in Halbfreiland- und Freilandversuchen sowie die Entwicklung einer spezifischen biologischen Pflanzenschutzstrategie für den Obstbau inklusive der Erarbeitung von Beratungsunterlagen für die Praxis. 

Projektnehmer:

 •       Landwirtschaftliches Technologiezentrum Augustenberg (LTZ), Karlsruhe

•       Julius Kühn-Institut, Institut für Pflanzenschutz im Obst- und Weinbau, Dossenheim

•       Katz Biotech AG, Baruth/Mark 

Hintergrund:

Die Marmorierte Baumwanze (seit 2011 in Deutschland) und die Grüne Reiswanze, (seit 2010 als Dauerschädling am Oberrheingraben) führen zunehmend zu wirtschaftlichen Problemen in Europas Obst- und Gemüseanbaubetrieben. Begünstigt durch milde Winter in Nordeuropa überleben immer mehr eingeschleppte Schadwanzen (Marmorierte Baumwanze und Grüne Reiswanze) in Deutschland und konnten aufgrund der wärmeren Temperaturen im Sommer teilweise mehr als eine Generation ausbilden. Dadurch konnten stabile Populationen aufgebaut werden. In Deutschland sind keine wirksamen Insektizide gegen diese Schadwanzen zugelassen. Ihr breites Wirtspflanzenspektrum sowie ihre hohe Mobilität erschweren ebenfalls die Anwendung mechanischer und nicht-chemischer Pflanzenschutzstrategien. Mehr über das Thema Pflanzengesundheit finden Sie unter dem Link unten.

 

 Links zu diesem Thema:

  • https://www.bmel.de/DE/themen/landwirtschaft/pflanzenbau/pflanzengesundheit/pflanzengesundheit_node.html

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