Fachzeitschrift für den Garten- und Landschaftsbau

Der egapark ist in diesem Jahr eine der zwei BUGA-Ausstellungsflächen in Erfurt. Der denkmalgeschützte Gartenpark, besucherstärkste Einrichtung Thüringens mit ca. 500.000 Gästen jährlich, vereint kulturhistorisch wertvolle Architektur der 60-er und 70-er Jahre DDR-Moderne mit einzigartiger Gartengestaltung.

Rundgang im egapar (Foto: SWE Stadtwerke Erfurt)

Was dank der Zuwendungen des Bundes und Landes im Kulturdenkmal egapark erhalten und saniert werden konnte, davon überzeugte sich Prof. Monika Grütters, Sonderbeauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien, am 8. Juli 2021 während eines einstündigen Rundganges im egapark.

Zur Grand Tour der Moderne Thüringen im Jahr 2018 war der egapark die einzige Parkanlage von 100 Objekten. Das einzigartige Parkensemble, entworfen vom renommierten Garten- und Landschaftsarchitekten Reinhold Lingner für die iga 61, die Internationale Gartenbauausstellung der sozialistischen Länder als Pendant zur IGA, besticht in seiner Gesamtheit von Gartenkunst, funktionalen Gebäuden und komfortablem Parkmobiliar. In den vergangenen Jahrzehnten war vieles in die Jahre gekommen, notwendige Investitionen konnten nicht wie geplant vorgenommen werden. Ein Parkpflegewerk als Basis in Verbindung mit einem egapark-Entwicklungskonzept klassifizierte Parkbereiche, die für die zukünftige Ausrichtung des Gartenparks weiterentwickelt werden sollten. Erfurts erfolgreiche Bewerbung als Ausrichtungsort der Bundesgartenschau verlieh dem Vorhaben zusätzlichen Anschub. Investitionsschwerpunkte wurden festgelegt und neue Anziehungspunkte wie das Wüsten- und Urwaldhaus Danakil in Angriff genommen. Das alles reichte dennoch nicht aus, um den vorhandenen Sanierungsstau zu beseitigen. Für einzelne Teile des Parkensembles gab es trotz umfangreicher Bemühungen keine Sanierungsperspektive, die nach mehr als fünf Jahrzehnten dringend notwendig erschien. Im Zuge der BUGA-Vorbereitungen wuchs die öffentliche Aufmerksamkeit für die BUGA-Stadt Erfurt und den egapark, weitere Fördermittelgeber konnten auch dank persönlichen Engagements von Thüringer Abgeordneten gewonnen werden.

Von besonderer Bedeutung sind die Kulturfördermittel des Bundes und des Freistaates für den Erhalt der denkmalgeschützten Parkstruktur. Mit den Bundeszuwendungen aus dem Denkmalsonderschutzprogramm der Bundesbeauftragten für Kultur und Medien in Höhe von 1,422 Mio. Euro sowie Landesmitteln in Höhe von 880.400 Euro konnten weitere Parkbereiche saniert und so das kulturhistorisch wertvolle Parkensemble in seiner Gesamtheit erhalten werden. Die aus statischen Gründen bereits gesperrten Hallen 2 und 3 wurden saniert. Die Empfangshalle ist wie in ihrer ursprünglichen Funktion nun wieder ein besonderer Veranstaltungsort für den egapark. Der Irisgarten mit der wertvollen Pflanzensammlung von Dr. Alexander Steffen erfuhr eine komplette Überarbeitung. Der Südeingang als Bindeglied zu anderen Erfurter Parks und zum grünen Band der Gera wurde wieder geöffnet.

Nach kurzer Begrüßung durch BUGA- und egapark-Geschäftsführerin Kathrin Weiß in der frisch sanierten Empfangshalle nahm die Staatssekretärin die egapark-Hallen 2 und 3, einst Gartenschauhallen für Blumen, Obst und Gemüse, in Augenschein. Den Abschluss ihres Besuches bildete ein kurzer Rundgang durch die neue Dauerausstellung des Deutschen Gartenbaumuseums, das sich in der ehemaligen Cyriaksburg inmitten des egaparks befindet. „Unsere neue Ausstellung macht Gartenbau für alle Generationen erlebbar. Der Besucher entscheidet selbst und begegnet Themen wie Züchtung, Normierung und deren praktischen Auswirkungen auf unseren Alltag. Die Folgen der eigenen Entscheidungen werden am Ende des Museumsrundganges deutlich. Dadurch erkennt der Besucher eigene Handlungsspielräume, z. B. zum Erhalt der Biodiversität“, erklärt Kathrin Weiß, in Personalunion auch Museumsvorstand. das neue Ausstellungskonzept. Die Teilaktualisierung der Dauerausstellung wurde in Höhe von 832.500 Euro durch die Thüringer Staatskanzlei und den Bund im Rahmen des Bundesprogramms „Investitionen für nationale Kultureinrichtungen in Deutschland“ (INK) gefördert.

 

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