Fachzeitschrift für den Garten- und Landschaftsbau

Kleine Fließgewässer spielen im gesamten Gewässersystem eine große Rolle. Um den ökologischen Zustand von kommunalen Bächen weiter zu verbessern, wurden die Fördersätze für Gewässerrenaturierungen deutlich erhöht. Das gab Bayerns Umweltminister Thorsten Glauber heute beim offiziellen Startschuss für das Pilotprojekt "Auf zu lebenswerten Bächen" im oberfränkischen Hollfeld bekannt. Glauber betonte:

(Fotoquelle: Bayerisches Staatsministerium für Umwelt und Verbraucherschutz)

"Die verheerende Hochwasser-Katastrophe hat auf furchtbare Weise klargemacht: Insbesondere verbaute und begradigte Bäche können zu reißenden Strömen werden. Der Klimawandel verstärkt diese Gefahr. Das wollen wir ändern. Wir müssen die kleinen Gewässer stärker in den Blick nehmen. Intakte Bäche sind Grundlage einer lebenswerten Umwelt, einzigartige Natur- und Erholungsräume sowie artenreiche Ökosysteme. Wir haben die Fördersätze für Gewässerrenaturierungen auf bis zu 90 Prozent erhöht. Damit wollen wir den Kommunen helfen, ihre kleinen Gewässer so schnell wie möglich in einen guten Zustand zu versetzen. Denn: Vorsorge beginnt vor Ort. Jede Maßnahme zählt. Ein gemeinschaftliches Leuchtturmprojekt starten wir heute: 'Auf zu lebenswerten Bächen' ist unser Motto für naturnahe Gewässer in den Gemeinden."

Ziel des Pilotprojekts "Auf zu lebenswerten Bächen", das im Maineinzugsgebiet durchgeführt wird, ist die naturnahe Entwicklung von kommunalen Gewässern im Sinne der Europäischen Wasserrahmenrichtlinie. Über einen Zeitraum von fünf Jahren sollen möglichst viele Gemeinden – begleitet von den Regierungen Oberfranken und Unterfranken und den örtlichen Wasserwirtschaftsämtern – Renaturierungsmaßnahmen an kommunalen Gewässern des Maingebiets planen und umsetzen, wie beispielsweise im Bereich der Stadt Hollfeld im Kainachtal, Landkreis Bayreuth. Erfahrungen und Erkenntnisse werden anschließend anderen interessierten Kommunen als Handlungsempfehlung zur Verfügung stehen. Im Rahmen der fünfjährigen Projektlaufzeit stellt das Umweltministerium insgesamt knapp 1,8 Millionen Euro in Ober- und Unterfranken für das Projekt zur Verfügung.

Um eine naturnahe Entwicklung von kleinen Gewässern zu stärken, unterstützt der Freistaat Maßnahmen zur Verbesserung der Gewässerstruktur im Rahmen der Richtlinie für Zuwendungen zu wasserwirtschaftlichen Vorhaben (RZWas). Die Fördersätze für Renaturierungen wurden dabei von bisher 75 auf bis zu 90 Prozent erhöht. Unter die geförderten Maßnahmen fällt etwa die Herstellung und Verbesserung der Durchgängigkeit von Gewässern für Fische, die Beseitigung von Ufer- und Sohlebefestigungen oder die Herstellung von Ufergehölzsäumen sowie die naturnahe Sicherung von Ufern und Böschungen.

 

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