Fachzeitschrift für den Garten- und Landschaftsbau

Wer seine Liebe zur Arbeit in der Natur zum Beruf machen möchte, hat auch in Schleswig-Holstein die Wahl zwischen sieben gärtnerischen Fachrichtungen: Garten- und Landschaftsbau, Baumschule, Zierpflanzenbau, Staudengärtnerei, Gemüsebau, Obstbau und Friedhofsgärtnerei.

„Grüne Berufe“ Berufe liegen im Trend: 81 Auszubildende des schleswig-holsteinischen Gartenbaus kamen zum Start in ihre grüne Karriere zum Azubi-Begrüßungstag ins Gartenbauzentrum Ellerhoop. Foto: Kottich

Im Gartenbauzentrum Ellerhoop lernen die gärtnerischen Nachwuchskräfte im Rahmen der Überbetrieblichen Ausbildung den fachkundigen Umgang mit Pflanzen, technischen Geräten und Materialien wie Holz und Stein. Foto: Kottich

Am 7. August begrüßten die Thea Tietgen und Bruno Tietgen Stiftung zur Förderung der gärtnerischen Berufsausbildung in Schleswig-Holstein und die Landwirtschaftskammer die neuen Nachwuchskräfte im Rahmen eines Azubi-Begrüßungstags im Gartenbauzentrum (GBZ) Ellerhoop.

Zahl der Ausbildungsverträge stieg um 35 Prozent

Von den insgesamt 170 Auszubildenden, die im August dieses Jahres in Schleswig-Holstein mit ihrer gärtnerischen Berufsausbildung begonnen haben, kamen 81 in Begleitung ihrer Familien ins GBZ, wo die grünen Fäden des Landes zusammenlaufen.

„Es freut uns sehr, dass in diesem Jahr insgesamt 180 Auszubildende, Ausbilder und Angehörige nach Ellerhoop gekommen sind! Die Thea Tietgen und Bruno Tietgen Stiftung möchte Ihnen als Berufsanfängern mit dieser Veranstaltung einen Überblick darüber geben, was Sie in den kommenden zwei oder drei Jahren erwartet“, sagte Klaas Denker, Vorsitzender der Thea Tietgen und Bruno Tietgen Stiftung. Frank Möller, Fachbereichsleiter Gärtnerische Berufsbildung bei der Landwirtschaftskammer Schleswig-Holstein, beglückwünschte die angehenden Gärtner:innen und Werker:innen im Gartenbau zu ihrer Berufswahl: „Sie sind in guter Gesellschaft von 630 Jugendlichen, die zurzeit in Schleswig-Holstein im Gartenbau ausgebildet werden. Die Grüne Branche floriert und hat Perspektive! Stand August ist die Zahl der Ausbildungsverträge in Schleswig-Holstein gegenüber dem Vorjahr um 35 Prozent gestiegen“. Die Fachkräfte des gesamten Gartenbaus, so Möller weiter, wirkten mit ihren Produkten und Dienstleistungen aktiv dem Klimawandel entgegen. Das sei gelebte Nachhaltigkeit und entspräche der Einstellung vieler junger Menschen.

Zu den Auswirkungen der Corona-Krise auf den Gartenbau sagte Klaas Denker: „Die Pandemie hat der Popularität und Entwicklung der grünen Berufe keinen Abbruch getan. Insbesondere die Auftragslage im Garten- und Landschaftsbau ist überdurchschnittlich gut. Viele Menschen investieren gerade jetzt in ihre Gärten und schätzen ihr ´grünes Wohnzimmer` mehr denn je. Und da die Firmen draußen arbeiten, waren und sind sie von den Corona-Beschränkungen kaum beeinflusst. Auch in der Krise sind die Zukunftsaussichten somit sehr gut!“ In Schleswig-Holstein, ergänzte Frank Möller, gäbe es aktuell rund 2.000 Gartenbaubetriebe mit 15.000 Beschäftigten und einem Jahresumsatz von rund 910 Millionen Euro. Stärkste Fachsparte sei der Garten- und Landschaftsbau mit 800 Betrieben und einem Jahresumsatz von etwa 400 Millionen Euro.

Einführung in die Berufsausbildung

Was genau ihre Ausbildung an den drei Lernorten Betrieb, Berufsschule und Überbetriebliche Ausbildung für sie bereithält, erfuhren die neuen Auszubildenden des Gartenbaus im weiteren Verlauf des Azubi-Begrüßungstages. Aus allen sechs gärtnerischen Berufsschulstandorten des Landes waren Repräsentanten angereist, um ihre Berufsschule vorzustellen und Informationen zum schulischen Teil ihrer Ausbildung zu geben. Im Anschluss an die Präsentation begaben sich die Auszubildenden in die Hände ihrer künftigen Ausbilder:innen in der Überbetrieblichen Ausbildung (ÜA), die als Ergänzung zur Berufsschule und zur betrieblichen Ausbildung im Rahmen von Lehrgängen im GBZ durchgeführt wird. In kleinen Gruppen führten die Lehrkräfte ihre künftigen Schützlinge über das Gelände: „Die große und positive Resonanz zeigt uns, wie wichtig es ist, die jungen Leute zu Beginn ihrer Ausbildung abzuholen, zu informieren und zu motivieren. Das möchten wir auch weiterhin tun“, so das Fazit von Klaas Denker.

 

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