Fachzeitschrift für den Garten- und Landschaftsbau

Rund 40 landwirtschaftliche Betriebe im Landkreis Northeim im südlichen Niedersachsen wollen sich im Projekt „KOOPERATIV – Biodiversität auf der Landschaftsebene fördern“ gemeinsam für mehr biologische Vielfalt einsetzen. Mit mehrjährigen Blühstreifen auf großen Flächen sollen so Ökosystemleistungen wie Bestäubung und Bodenfruchtbarkeit in der dortigen Agrarlandschaft gefördert werden. Das Projekt im Bundesprogramm Biologische Vielfalt wird vom Bundesamt für Naturschutz (BfN) mit rund 667.000 Euro aus Mitteln des Bundesumweltministeriums (BMU) gefördert.

Bild: Tim Mueller-Zitzke/fotolia.com

Bundesumweltministerin Svenja Schulze: „Wir brauchen dringend nachhaltigere Bewirtschaftungsformen in der Landwirtschaft, um den Rückgang der biologischen Vielfalt, allen voran den Insektenschwund, zu stoppen. Das gelingt am besten mit Maßnahmen auf großen und vernetzten Flächen, die auf regionaler Ebene in unterschiedlichen Landschaften geplant und umgesetzt werden. Deshalb wollen wir regional neue, kooperative Ansätze fördern, bei denen möglichst viele landwirtschaftliche Betriebe beim Schutz der Insekten mitwirken.“

BfN-Präsidentin Sabine Riewenherm: „Kooperationen zwischen dem Naturschutz und der Landwirtschaft sind wichtig. Nur gemeinsam kann es uns gelingen, die biologische Vielfalt zu erhalten. Es freut mich besonders, dass bei diesem Projekt nicht nur Landwirtschaft, Lokalpolitik und Naturschutz die Zusammenarbeit suchen. Auch die Bevölkerung vor Ort wird mithilfe von Runden Tischen, Öffentlichkeitsarbeit und gemeinsam zu entwickelnden touristischen Angeboten frühzeitig eingebunden und so für den Schutz der Biodiversität vor der eigenen Haustür sensibilisiert.“

Das Projekt „KOOPERATIV“ wird gemeinsam von der Georg-August-Universität Göttingen, der Universität Rostock und dem Landvolk Northeim-Osterode e.V. im Landkreis Northeim durchgeführt. Dort, im südlichen Niedersachsen, soll langfristig eine für Mitteleuropa repräsentative Modellregion entstehen, die neue Impulse für die Gestaltung und Umsetzung kooperativer Agrarumweltmaßnahmen auf Landschaftsebene setzt. Dazu wird ein Landschaftsexperiment in der Untersuchungsregion umgesetzt, in dem mehrjährige Blühstreifen als potenziell besonders wirkungsvolle Agrarumweltmaßnahmen gemeinsam mit landwirtschaftlichen Betrieben und Beteiligten des Naturschutzes in 36 verschiedenen Landschaftsräumen und in unterschiedlichen räumlichen Anordnungen und Landschaftsanteilen angelegt werden. Wie sich die Blühstreifenanlage ökologisch auswirkt, und welche ökonomischen Konsequenzen sich für die ca. 40 teilnehmenden Betriebe daraus ergeben, soll wissenschaftlich begleitet und analysiert werden. Teil dieser Analyse wird es auch sein, die fördernden bzw. hemmenden Rahmenbedingungen einer kooperativen Maßnahmenumsetzung (Governance) zu untersuchen.

Weitere Informationen zum Projekt „KOOPERATIV – Biodiversität auf der Landschaftsebene fördern: siehe Link

 

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