Fachzeitschrift für den Garten- und Landschaftsbau

Wenn es darum geht, einen Hof zu übernehmen, ist Eile in den allermeisten Fällen fehl am Platz. Besser ist es, die Übernahme auf fünf Phasen aufzuteilen. Welche Tipps man sich dabei zu Herz nehmen sollte, wird im Folgenden etwas genauer erklärt.

(Foto: © Von hydebrink@adobe.com)

Die erste Phase: Der richtige Zeitpunkt

Mit der Übergabe sollte man sich so früh wie nur möglich zumindest gedanklich beschäftigen. Dadurch hat man bereits eine solide Basis, wenn es letztendlich um die Übernahme geht. Wichtig ist es außerdem, den richtigen Zeitpunkt zu finden. Dieser hängt zum Beispiel davon ab, ob in naher Zukunft betriebliche Entscheidungen anstehen, die sich auch auf den Nachfolger auswirken und ob die Übernahme sofort vonstattengehen kann.

Die zweite Phase: Form

Grundsätzlich gibt es verschiedene Formen der Übernahme. Hier sollte man sich darüber Gedanken machen, welche Formen überhaupt möglich sind und welche man sich selbst wünscht. Da Landwirte in den meisten Fällen auch an ihrem Arbeitsplatz wohnen, sollte auch diese Frage geklärt werden.

Welche Form der Übergabe letztendlich gewählt wird, hängt auch von einer eventuell notwendigen Altersvorsorge ab. Hier sollte man sich zum Beispiel überlegen, ob für die Altersvorsorge ein späterer Verkauf oder Teilverkauf nötig werden könnte. Wenn dem nicht so ist, kann man auch eine Verpachtung in Betracht ziehen.

Ebenfalls von Bedeutung ist die technische Ausstattung des Bauernhofs, da sich diese direkt auf den Wert des Hofs auswirkt. Wenn die Ausstattung nicht mehr zeitgemäß ist, kann man über die Anschaffung neuer Geräte nachdenken. Um herauszufinden, welche Modelle sinnvoll und empfehlenswert sind, kann man sich zum Beispiel ein Landtechnik Magazin zulegen, um alle wichtigen Informationen parat zu haben.

Die dritte Phase: Den Nachfolger finden

Bevor man sich mit der Suche nach einem Nachfolger auseinandersetzt, sollte man mit der Familie schon ein bis zwei Jahre vor der geplanten Übergabe über diese reden. Wenn es dann schließlich darum geht, einen passenden Nachfolger zu finden, sollte man sich mit den Qualifikationen und Erfahrungen der potenziellen Nachfolger auseinandersetzen und demnach entscheiden, wer sich am besten für die Übernahme des Hofs eignet. Wenn man einen Bauernhof übernimmt, sollte man sich ein stabiles Betriebskonzept erarbeiten. Hierfür sollte man sich auch im Bereich der Betriebswirtschaftslehre auskennen und auch die rechtlichen Rahmenbedingungen sollten nicht fremd sein.

Die vierte Phase: Die Übergangsphase

Da es sich bei der Übergabe und Übernahme eines Hofs auch durchaus um einen nicht zu unterschätzenden existenziellen Schritt handelt, sollte man sich genügend Zeit nehmen, um mit der Familie über die Gefühle, Bedürfnisse und Wünsche zu sprechen. Das ist insbesondere dann der Fall, wenn man den Hof an ein Familienmitglied übergeben möchte.

Die fünfte und letzte Phase: Der Abschluss

Wenn alle vier Phasen mit der nötigen Geduld durchlaufen wurden, kann man sich der fünften und letzten Phase widmen. Hierbei sollte man sich im Klaren darüber sein, dass die Übergabe im Endeffekt immer noch schiefgehen kann - auch wenn man alle Punkte ordnungsgemäß beachtet hat. Das ist zum Beispiel dann der Fall, wenn man sich noch nicht im Klaren über die Vereinbarungen ist, oder wenn sich der alte Besitzer emotional nicht vom Hof trennen kann. Oft funktioniert die Übergabe dann aber im zweiten Anlauf.

 

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