Fachzeitschrift für den Garten- und Landschaftsbau

Hochwasser und Überschwemmungen haben im Juli 2021 große Schäden in Deutschland angerichtet, vor allem in Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen. Steigende Pegel sorgten auch in Bayern, Sachsen und weiteren Bundesländern für Beeinträchtigungen. Unter dem Motto „Gärtner helfen Gärtnern“ zeigte die Branche untereinander Solidarität und Gemeinschaft.

Pflanzen für die Hochwassergebiete (Foto: Azerca)

Die im Juli überfluteten Regionen an der Ahr charakterisierte ein Baumpfleger als Kriegsgebiete. Der Unternehmer räumte zwei Wochen lang das Gelände frei und startete über den Fachverband geprüfter Baumpfleger (FgB) einen Aufruf zur weiteren Unterstützung. Kollegen, Angestellte und weitere Freiwillige halfen. Infrastruktur, Wohnhäuser und Versorgung sind noch nicht überall wiederhergestellt. Dennoch wurden in den letzten Wochen öffentliche und private Pflanzstellen mit insgesamt über 50.000 Pflanzen begrünt, die rund 50 Gärtner vom Niederrhein gespendet und angeliefert haben.

„Die Leute können das triste Braun und Grau nicht mehr sehen“, berichtet die Koordinatorin Kerstin Meinhard aus Stolberg. Die Farbe der Pflanzen sei ein positives Zeichen. Gartenbautechnikerin Anna Binninger aus dem Ahrtal unterstützte, um jede öffentliche wieder bepflanzbare Fläche zu begrünen. So wurde unter anderem der Friedhof in Bad Neuenahr-Ahrweiler wieder bepflanzt. Nachdem die Bundeswehr die Friedhöfe von Treibgut und Schlamm befreit hatten, konnte der Wiederaufbau gestartet werden. Mitorganisiert wurde die Aktion „Gärtner helfen Gärtnern“ durch den Gartenbauverband Nordrhein-Westfalen und der ansässigen Gärtnerei Wershofen. Auch 2022 geht die Aktion „Gärtner helfen Gärtnern“ weiter.

Im Frühjahr sollen weitere Pflanzarbeiten übernommen werden. Nicht nur für öffentliche Flächen, sondern auch privat nahmen die Menschen gern Gehölze, Stauden und Zierpflanzen. „Hier war es wie in einer Geisterstadt, Zuversicht war dringend nötig“, so Binninger. Die Menschen in den Ämtern, die Helfer, Unterstützer und Spender haben eng zusammengearbeitet. Zahlreiche Gärtner haben so „Grün und Hoffnung“ in die Flutopfergebiete gebracht.

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