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Mit dem Sommer beginnt die Blütezeit des Korallenstrauchs. Die Saisonschönheit mit ihren leuchtend roten Blüten gehört zu den auffälligsten Kübelpflanzen überhaupt. Im Botanischen Garten gibt es ihn schon seit knapp 200 Jahren. Mehr Blühereignisse präsentieren die Staatlichen Schlösser und Gärten Baden-Württemberg auf der Internetseite www.botanischer-garten-karlsruhe.de.

Foto: VBBW Thomas Huber

PFLANZEN AUS GROSSHERZOGS ZEITEN?

Der Sommer bringt Farbe in den Botanischen Garten Karlsruhe. Im Juni beginnen die leuchtend roten Blüten des Korallenstrauchs zu blühen – und das seit fast 200 Jahren. Die Pflanze, auch Hahnenkammbaum genannt, findet sich bereits in einem Gartenführer von 1823. Laut mündlichen Berichten soll eine der Korallenstrauchpflanzen, die heute im Botanischen Garten zu sehen sind, noch aus der Zeit der Großherzöge stammen. „Korallensträucher können tatsächlich über 100 Jahre alt werden – und sind dann immer noch blühfreudig“, erklärt Thomas Huber, der Leiter des Botanischen Gartens und weiter: „Ob dieser Strauch noch aus großherzoglicher Zeit stammt, können wir aber nicht sicher sagen.“ Die übrigen Sträucher wurden vor etwa 30 Jahren ausgesät.

WUNDERSCHÖN – ABER GIFTIG

Der Erythrina crista-galli – so der wissenschaftliche Name der Kübelpflanze – stammt ursprünglich aus Südamerika, genauer aus der Gegend von Brasilien und Argentinien. In den Sommermonaten stehen die Kübel mit den auffälligen Blüten vor dem alten Orangeriegebäude und versetzen die Besucherinnen und Besucher in Staunen. Beim Bestaunen gilt aber: Etwas Abstand halten und nicht berühren. Denn die Pflanzen sind in allen Teilen giftig und nicht zum Verzehr geeignet. An den Ästen, Zweigen und sogar an den Blattunterseiten besitzt der Strauch kleine Dornen in Widerhakenform, deren Kontakt zu vermeiden ist.

TIPPS FÜR DIE PFLEGE

„Der Korallenstrauch gehört zu den eher pflegeleichten Gewächsen und macht auch Hobbygärtnerinnen und –gärtnern kaum Probleme,“ führt der Gartenleiter aus. Die wenigen Anforderungen, die der Strauch hat, sollten jedoch eingehalten werden. Im Sommer liebt das Gewächs einen vollsonnigen Platz mit einer guten Wasserversorgung. Staunässe verträgt die Pflanze nur schlecht. Durch das enorme Triebwachstum im Frühling und Sommer, hat sie einen hohen Nährstoffbedarf. Um die bis zu einem Meter langen Triebe mit Nährstoffen zu versorgen, kann man regelmäßig Flüssigdünger oder organischen Depot-Dünger verwenden.

DIE ÜBERWINTERUNG

Nachdem die Blüten des Korallenstrauches im Juni und Juli erschienen sind, werden die Triebe der Pflanzen um zwei Drittel gekürzt. „Im Botanischen Garten erreichen wir so oft eine weitere Blüte im September oder Oktober“, freut sich Thomas Huber: „Danach geht es für den Hahnenkammbaum in eine Art Winterschlaf.“ Im Herbst werden alle Triebe bis zum Stamm zurückgeschnitten. Der knorrige Stamm kann nun bei Temperaturen zwischen sechs und acht Grad überwintert werden. Zwischen November und März benötigt der Strauch weder Licht noch Wasser. Ab März kommt die Pflanze dann ans Licht und wird wieder leicht gegossen. Sobald die ersten Triebe sichtbar sind, wird mit der Düngung begonnen.

 

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