Fachzeitschrift für den Garten- und Landschaftsbau

Die Expertenorganisation DEKRA empfiehlt dringend, vor allem in den Sommermonaten, auf einen wirksamen Sonnenschutz zu achten. Beim Aufenthalt im Freien – ob bei der Arbeit oder im Freibad – ist Vorsorgeunerlässlich.

(Foto: DEKRA e. V.)

Eine Frage der Dosierung

„Beim Sonnenbaden ist alles eine Frage der Dosierung. Der menschliche Körper braucht ein gewisses Maß an Sonnenstrahlung, um gesund zubleiben“, sagt Dr. Jana Kress, Betriebsärztin bei der Expertenorganisation DEKRA. Der Körper bildet in der Haut 80 bis 90 Prozent des benötigten Vitamin D mithilfe von Sonnenlicht selbst. Um genügend Vitamin D zu bilden, genügt es in der Regel selbst bei bewölktem Himmel, dreimal pro Woche für zehn Minuten Handrücken, Gesicht und Unterarme dem Tageslicht auszusetzen.

Zu viel Sonne – unwiderrufliche Schäden

Wer Sonne liebt, darf aber nicht vergessen: „Je intensiver die Sonne strahlt, umso höher ist die Belastung der Haut durch UV-Strahlung, die wiederum je nach Hauttyp variiert“, erklärt Dr. Jana Kress. Zu viel Sonne droht sich unwiderruflich in die Haut einzubrennen, was zu dauerhaften Schäden wie Sonnenbrand, Runzeln und Falten, vorzeitige Alterung (Photoaging) bis hin zu Hautkrebs führen kann.

290.000 Menschen jährlich mit Hautkrebs

Dies müssen auch jene Erwerbstätigen beachten, die überwiegend im Freienarbeiten und deshalb einem erhöhten Hautkrebsrisiko ausgesetzt sind. Nach Zahlen der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA) erkranken jedes Jahr rund 290.000 Menschen an Hautkrebs. Zwei Formendes weißen Hautkrebses sind seit 2015 als Berufskrankheiten anerkannt.

Schutz vor UV-Strahlung

Wie aber schützt man sich vor zu starker UV-Strahlung? „Achten Sie auf den aktuellen UV-Index in Ihrer Wetter-App, der die Intensität der Strahlungangibt“, betont DEKRA Medizinerin Dr. Jana Kress. Schon bei einem UV-Index von 3 bis 5 sollte man Sonnenbrille, Kopfbedeckung und schützende Kleidung tragen, nicht mit freiem Oberkörper arbeiten und auf unbedeckte Stellen eine Sonnenschutzcreme (Faktor 30 oder mehr) auftragen. Beihöherer UV-Belastung empfiehlt es sich, die intensive Strahlung in der Mittagszeit zu meiden und im Schatten zu bleiben.

Bei Sonnenbrille auf Qualität achten

Kleidung gilt generell als bester Schutz vor zu viel UV-Strahlung. Aber Vorsicht: Wie stark sie schützt, hängt von der Art des Materials und von anderen Faktoren ab. Nasse Kleidung schützt nur halb so gut wie trockene.

Hohe UV-Strahlung kann auch die Augen schädigen, etwa die Linse und Netzhaut. Daher ist beim Kauf einer Sonnenbrille auf Qualität zu achten. So dürfen unter anderem CE-Kennzeichnung, Filterkategorie und der Warnhinweis „Nicht für direkten Blick in die Sonne“ nicht fehlen.

Sonnenschutzcreme: mindestens Faktor 30

Augen auf heißt es bei Sonnenschutzmitteln. Sie müssen laut Beschreibung eine hohe Schutzwirkung gegenüber UV-A- und UV-B-Strahlung sowie einen Lichtschutzfaktor von mindestens 30 haben, rät DEKRA. Sie sollten sich durch eine hohe Wasserfestigkeit auszeichnen, auf Duftstoffe und Silikon möglichst verzichten und hautverträglich sein. Sonnenschutzmittel sind nicht nur vordem Sonnen, sondern mehrfach und großzügig aufzutragen, um den Lichtschutz zu erhalten, speziell nach dem Aufenthalt im Wasser. Sonnencremes und Sprays schützen selbst mit hohem Lichtschutzfaktor nicht vollständig vor UV-Strahlen. Auch die empfindlichen Lippen müssen geschützt werden.

Betriebe zu Vorsorge verpflichtet

DEKRA erinnert daran, dass Betriebe eine Gefährdungsbeurteilung auch fürMitarbeitende mit Tätigkeiten im Freien durchführen und entsprechende Arbeitsschutzmaßnahmen umsetzen müssen. Den Beschäftigten ist eine Vorsorge anzubieten, wenn sie im Zeitraum von April bis September zwischen11 Uhr und 16 Uhr (Sommerzeit) an mindestens 50 Tagen jeweils mindestenseine Stunde im Freien arbeiten. Dies schließt textilen Sonnenschutz, abschattenden Kopf- und Nackenschutz, Sonnenbrille und Sonnenschutzmittel ein.

 

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