Fachzeitschrift für den Garten- und Landschaftsbau

In Almere spricht man längst Deutsch. So viele Besucher sind in den letzten Monaten mit Bussen und Bahnen, aber auch mit individuellem Verkehr aus dem Nachbarland in die Provinz Flevoland gekommen, um sich die Floriade Expo 2022 anzusehen. Viele blieben über Nacht, weil es so viel zu sehen gibt, dass man es an einem Tag kaum schaffen kann. Dabei geht es in vielfältiger Weise um Konzepte für grüne Freiräume, die sich dem Klimawandel entgegenstellen.

Die Floriade ist keine Gartenschau im engeren Sinn: Hier geht es um die Zukunft unseres urbanen Lebens und um Freiräume, die die Bedingungen des Klimawandels aushalten.

Dort wo sich jetzt noch ein riesiges Arboretum mit herrlichem Sommerflor befindet, wird in wenigen Jahren ein neues Wohnviertel mit dem Namen Hortus entstanden sein. (Fotos: Floriade)

Aber es geht vor allem um große Fragen zur Planung und Gestaltung der Städte der Zukunft. Growing Green Cities bleibt auch in den letzten Monaten das Thema. Nachhaltigkeit, Kreislaufwirtschaft, Recycling, neue Baustoffe aus Abfällen aus dem Gartenbau, klimaneutrale Baustoffe, ...ein sorgsamer Umgang mit Energie und das alles eingebettet in eine attraktive Umgebung mit viel Raum, großen Blickachsen, fein angelegten Beeten und umgeben von gleißenden Wasserflächen.

Die Floriade hat große Ziele und positioniert die Niederlande mit ihren Kernkompetenzen eines professionellen Gartenbaus für Zierpflanzen wie für Nutzpflanzen, aber auch mit einer sehr dynamischen und kreativen Bauwirtschaft.

Die Floriade ist jung. Kein Wunder, sie findet in der jüngsten und am schnellsten wachsenden Stadt der Niederlande statt. Almere liegt im Süden der Provinz Flevoland unter dem Meeresspiegel auf gepoldertem, dem Wasser abgerungenen Land. Die Stadt entstand in den 80er Jahren des vorigen Jahrhunderts und ist bis heute auf 217.000 Einwohner gewachsen. Tendenz weiterhin steigend. Nach Ende der Floriade wird auf deren Gelände ein völlig neues Wohnviertel mit dem Namen Hortus entstehen, auf dem weitere mehrere Tausend Menschen im Grünen und in rekreativer Umgebung wohnen können. Heute schon kann man sehen, wo diese neue grüne Stadt entstehen wird. Die Infrastruktur liegt bereits.

Die Floriade verlangt ihren Besucherinnen und Besuchern vieles ab, aber es gibt auch wirklich sehr viel zu entdecken und zu lernen. Kein Wunder, dass sich auf dem Floriade-Gelände mit Aeres auch eine Hochschule befindet, deren Thema Growing Green Cities ist. Hier befasst man sich mit dem Grün im, am und auf den Gebäuden, um lebenswertere Wohn- und Arbeitsräume zu schaffen - hier werden die internationalen Spezialisten der Zukunft ausgebildet und (auch) das Hochschulgebäude ist selbst ein Experimentierfeld.

 

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