Fachzeitschrift für den Garten- und Landschaftsbau

In der Elbmetropole Hamburg bauen die Fachbetriebe des Garten- und Landschaftsbaus naturgemäß nah am Wasser. Bei ihrem diesjährigen Sommerfest gingen die Mitgliedsbetriebe und Fördermitglieder des Fachverbandes Garten-, Landschafts- und Sportplatzbau Hamburg (FGL HH) noch einen Schritt weiter und trafen sich mitten auf der Elbe. Ort des Geschehens: Der Ausflugsdampfer „Concordia“, der die 90 Teilnehmerinnen und Teilnehmer zunächst von den Hamburger Landungsbrücken nach Wedel und dann direkt in den Hamburger Hafen steuerte.

Der Sonne entgegen: die Landschaftsgärtner bei der Einfahrt in den Hamburger Hafen. Foto: FGL HH

Die gemeinsame Fahrt auf der Elbe war in vielerlei Hinsicht ein besonderes Erlebnis für die Verbands- und Fördermitglieder: „Zum einen hatten viele von ihnen seit Jahren keine richtige Hafenrundfahrt mehr gemacht und sich zum anderen aufgrund der Corona-Pandemie seit langem nicht gesehen. In den Jahren 2020 und 2021 musste das traditionelle Sommerfest des Hamburger Landesverbandes ausfallen. Sich nun endlich wieder persönlich austauschen zu können, und das vor der beeindruckenden Stadt- und Hafenkulisse, war für alle sehr bereichernd“, sagte der Geschäftsführer des FGL HH, Dr. Michael Marrett-Foßen.

Tatsächlich zeigten sich die Elbe und die Hansestadt Hamburg an diesem Abend von ihrer besten Seite, als die „Concordia“ zunächst elbabwärts bis nach Wedel schipperte und auf der Rückfahrt in einen wunderschönen Sonnenuntergang hinein bis in die Hauptladezonen des Hamburger Hafens fuhr, wo die weltgrößten Containerschiffe be- und entladen werden. „Diese Dimensionen haben einmal mehr verdeutlicht, wie sehr Deutschland von den internationalen Materiallieferungen abhängig ist, und wie sehr die Engpässe auch unserer Branche zusetzen“, so Marrett-Foßen

Baumschutzverordnung und Handwerkerparken: Das bewegt den Hamburger Garten- und Landschaftsbau

Die weltweiten Liefer- und Materialengpässe waren nicht die einzigen Themen, die am Abend des Sommerfestes diskutiert wurden. „Die Novellierung der Hamburger Baumschutzverordnung durch die Behörde für Umwelt, Klima, Energie und Agrarwirtschaft, kurz BUKEA, stößt bei vielen Fachbetrieben auf Kritik. Dementsprechend haben wir konkrete Änderungswünsche eingereicht, die den aktuellen Entwurf der Satzung betreffen“, erläuterte der Vorsitzende des FGL HH,

Ludger Plaßmann. Der Artenschutz im Bundesnaturschutzgesetz und der Sommerschnitt bei Bäumen schlössen sich nicht aus, so Plaßmann weiter. Vielmehr trüge der fachgerecht ausgeführte Sommerschnitt dazu bei, dass letztendlich weniger Bäume gefällt werden müssten und könne somit als Erhaltungsmaßnahme gewertet werden. „Auch der ausschließliche Einsatz einheimischer Gehölze ist für den Hamburger Fachverband nicht praktikabel. Unser Vorschlag ist, sich in der Baumschutzverordnung nicht auf einheimische, sondern vielmehr auf standortgeeignete Gehölze zu fokussieren. Dies ist angesichts des Klimawandels mit Sicherheit die sinnvollere Option“, so Plaßmann weiter.
 
Ebenfalls für Zündstoff sorgte beim Sommerfest die langwährende Debatte über das Handwerkerparken in Hamburg. Die aktuelle Situation, da waren sich alle Anwesenden einig, sei untragbarer für alle Handwerksbetriebe. „Es muss in Hamburg erlaubt sein, als Handwerker in zweiter Reihe oder in ausgewiesenen Haltezonen zu parken. Stattdessen gibt es in ganz Hamburg keine Möglichkeiten mehr, Dienstfahrzeuge für die Dauer der beim Kunden zu erledigenden Arbeiten abzustellen. Dass die Stadt sukzessive in Anwohnerparkzonen eingeteilt wird, verschlimmert die Lage zusätzlich“, brachte es Ludger Plaßmann auf den Punkt.

Trotz der durchaus brisanten Themen genossen die Landschaftsgärtner und die Fördermitglieder des FGL HH die dreistündige Fahrt auf der Elbe und die exquisite Aussicht auf Hamburger Wahrzeichen wie die Elbphilharmonie, den Fischmarkt die Container-Riesen und die Hafenkräne. „Es war eine tolle Abwechslung! Und vielleicht können wir 2023 wieder ein Sommerfest im Hamburger Haus der Landschaft feiern“, so das Fazit von Michael Marrett-Foßen.

 

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