Fachzeitschrift für den Garten- und Landschaftsbau

Der 16. November, der Internationale Tag der Toleranz, soll den Fokus auf ein gedeihliches Miteinander lenken. Im erweiterten Sinn ist Toleranz gegenüber unseren Mitgeschöpfen auch beim Gärtnern ein wichtiges Thema. Alte Bäume werden allzu schnell einmal umgesägt, ohne zu bedenken, dass dort vom Buntspecht bis zur Hirschkäferlarve tausende Tiere leben, die dringend alte Bäume für ihren Fortbestand brauchen.

Kletterrose in Nussbaum (Foto: Katharina Weber)

Außerdem wird dieses sogenannte Tot- oder Biotopholz in englischen Landschaftsgärten seit Jahrhunderten als romantisches Gestaltungsobjekt verwendet. Machen Sie es den englischen Meistern der Gartenkunst nach und pflanzen Sie jetzt im Herbst am Fuß eines abgestorbenen oder altersgreisen Baumes z.B. eine Ramblerrose. Sie schenkt dem knorrigen Baum mit ihren blühenden Ranken eine zweite Jugend, ist sichere Kinderstube für Jungvögel und Nahrungsquelle für Bienen. So bleibt der ehrwürdige Baum Lebensraum für Specht & Co. und wird zum einmaligen Blickfang im Garten. 

„Gehölze können jetzt im Herbst bis zum Frosteinbruch gepflanzt werden. Rosen bevorzugen sonnige Standorte mit einem tiefgründigen, lockeren und nährstoffreichen Boden. Bessern Sie die Aushuberde, je nach Schwere des Bodens, mit Quarzsand und reifem Kompost auf und lockern Sie den Boden der Pflanzgrube mit der Grabgabel“, so Katja Batakovic, fachliche Leiterin der Bewegung „Natur im Garten“.

„Baum-Rose“ pflanzen

Ramblerrosen können eine bemerkenswerte Größe erreichen, deshalb sollte der Baum als „Klettergerüst“ stabil und kein Flachwurzler sein sowie einen Stammdurchmesser von mindestens 40 cm aufweisen. Im Herbst bieten Baumschulen neben Containerware auch günstigere, wurzelnackte Rosen an. Lockern Sie bei Containerpflanzen den Wurzelballen vor dem Setzen. Stellen Sie die Rose vor dem Pflanzen zwei Stunden in einen Wassereimer. Heben Sie das Pflanzloch nordseitig in einer Entfernung von etwa einem Meter vom Baumstamm großzügig (am besten doppelte Wurzelballenbreite und -höhe) aus. Achten Sie darauf, keine größeren Baumwurzeln zu verletzen. Platzieren Sie als Wurzelkonkurrenzschutz drei Lagen dicken Karton baumseitig, senkrecht stehend an der Wand des Pflanzlochs. Stellen Sie die gut gewässerte Rose leicht schräg in Richtung des Baumstamms in das Pflanzloch und füllen Sie dieses mit der aufgebesserten Aushuberde auf. Die Veredelungsstelle sollte sich nach der abgeschlossener Pflanzung 5 cm unter der Erdoberfläche befinden. Drücken Sie die Erde fest mit den Händen an und gießen Sie die Pflanzung reichlich. Zuletzt wird die Rose zum Schutz vor Frost 10 cm hoch mit Erde angehäufelt, in rauen Gegenden können die Triebe zudem mit Laub und Reisig abgedeckt werden. Der Erdhügel sollte im Frühjahr so lange belassen werden, bis die Rose etwa 10 cm hoch ausgetrieben ist. Mittels eines Bodenankers und eines dicken Kokosseils wird die Rose abschließend direkt in die Baumkrone geleitet. Die Triebe sollten laufend, schonend angebunden werden, bis sie in den ersten dicken Ästen des Baumes festen Halt gefunden haben.

 

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