Verbunden mit den klimatischen Veränderungen rückt der Wasserkreislauf im Garten vermehrt in den Mittelpunkt. Wenn im Frühling die Natur erwacht, steigt bei den Pflanzen der Bedarf nach Wasser. Sie wollen loslegen mit dem Bilden neuer Blätter, Triebe und Blüten.
So individuell die Pflanzen, so unterschiedlich ihr Wasserbedarf. Während Arten, die naturgemäß auf kargem Untergrund leben, ohne Gießen auskommen, sind solche, die frische Böden bevorzugen, bei länger ausbleibendem Regen und in Trockenperioden auf unsere Wassergaben angewiesen. Auch bei Pflanzen, die in Töpfen wachsen, ist regelmäßiges Gießen unabdingbar, da das verfügbare Substrat nur eine begrenzte Menge an Wasser speichern kann.
Regenwasser sammeln
Es ist wichtig, mit der Ressource Wasser sorgsam umzugehen und sie angesichts drohender Knappheit in heißen Sommern so effizient wie möglich einzusetzen. Dabei helfen moderne Technologien wie automatische Bewässerungssysteme. Sie ermitteln mit Sensoren die Bodenfeuchte und setzen geplante Bewässerungszyklen aus, wenn der Boden noch feucht genug ist. So lässt sich viel Wasser einsparen. Besonders ökologisch ist es, für trockene Perioden vorzusorgen und gesammeltes Regenwasser zu nutzen.
Möglichst viele unversiegelte Flächen
Zur wasserbewussten Gartengestaltung zählt auch die Wahl der Belagsmaterialien. Versiegelte Flächen sollten auf ein Minimum beschränkt sein. Bestehen Gartenwege und Plätze stattdessen aus gebundenem Kies oder aus einer Pflästerung mit offenen Fugen, kann das Wasser ungehindert im Boden versickern. Dort wird es gespeichert und von den umliegenden Pflanzen nach und nach aufgenommen. Insbesondere im Gemüsegarten empfiehlt sich der Einsatz einer schützenden Mulchschicht aus organischem Material wie Laub oder Rasenschnitt. Da Wind und Sonneneinstrahlung den Boden darunter weniger schnell austrocknen, lassen sich die Gießintervalle reduzieren. Der Mulch verbessert überdies die Bodenqualität, denn er verwandelt sich nach und nach in nährstoffreichen Humus.
Begrünte Dächer, sei es beim Wohnhaus, Carport oder Gartenhaus, beeinflussen den Wasserhaushalt ebenfalls positiv. Sie speichern das Regenwasser und geben es über die Pflanzen langsam wieder an die Umgebung ab.
Zukunftsfähiger Garten
Der Klimawandel wird die Gesichter unserer Gärten langfristig verändern. Schon jetzt nimmt er Einfluss auf die erhältlichen Pflanzensortimente. Vermehrt kommen Arten ins Spiel, die natürlicherweise einen geringeren Wasserbedarf haben. Dazu zählen bei den Gehölzen etwa der Schnurbaum oder Spierstrauch, bei den Stauden Silberraute oder Katzenminze. Jede Pflanze stellt spezifische Ansprüche an ihren Standort. Wer sie entsprechend ihren natürlichen Vorlieben aussucht, schafft die Voraussetzung für langlebige, funktionierende Bepflanzungen.
Einen besonderen Wert für das Klima haben Bäume. Die Schattenspender verdunsten über ihre Blätter Wasser und vermindern an heißen Tagen die Temperaturen in ihrem Umfeld merklich. Überdies entnehmen sie der Luft CO2 und binden es. In der Biomasse eines ausgewachsenen, mittelgroßen Baumes sind bis zu 500 Kilogramm CO2 gespeichert.1 Für Gartensituationen mit begrenztem Platz, aber auch für den Topf auf der Terrasse gibt es eine ganze Reihe kleinbleibender und auch trockenheitsverträglicher Gehölze zur Auswahl. Sie sind Teil eines zukunftsfähigen Gartens, der die Wasserressourcen schont und trotzdem vielfältigem Leben Raum bietet.
Weitere Informationen zu effizienter Wassernutzung liefern das Gardena eBook „Clever bewässern“ sowie unter dem Link. Mehr Ideen zu naturnahem Gärtnern gibt es im Gardena eBook „Natürlich gärtnern. Tipps und Inspirationen für eine bunte Vielfalt“.
1 The RHS Sustainability Strategy Report, Royal Horticultural Society, 2021