Fachzeitschrift für den Garten- und Landschaftsbau

Im Winter ruht der Garten und für die Besitzer auch der Spaten … so zumindest die Annahme. Tatsächlich gibt es aber Gewächse, die nicht bis zum Frühjahr warten wollen, sondern schon zu Beginn des Jahres in den Boden möchten: Lilien! Bereits ab Februar können und sollten die Sommerschönheiten gepflanzt werden.

Lilienzwiebeln sind nackt und haben keine schützende Außenhaut. An der Luft trocknen sie leicht aus, weshalb es ratsam ist, sie schnell in den Boden zu pflanzen.

Auch in der Form haben Lilien viel zu bieten. Es gibt sie von einfach über romantisch gefüllt bis hin zu ausgefallenen Varianten mit Lampion-Blüten. (Fotos: fluwel.de)

Das rät der niederländische Blumenzwiebelexperte Carlos van der Veek von Fluwel: „Lilienzwiebeln sind nackt und haben keine schützende Außenhaut. An der Luft trocknen sie daher schnell aus. Eine Lagerung gestaltet sich daher eher schwierig. Im Boden sind die Bollen, wie wir Niederländer sagen, dagegen bestens aufgehoben und können früh mit dem Wurzeln beginnen. Und keine Sorge: Minustemperaturen machen Lilien nichts aus. Sie sind absolut winterhart!“

Stängel- und Zugwurzeln

Um sich selbst einen Gefallen zu tun, sollten Gartenbesitzer dennoch lieber einen frostfreien Tag zum Graben wählen. Denn Lilien wollen bis zu zwanzig Zentimeter tief in den Boden – bei gefrorener Erde eine kleine Herausforderung! Der Grund: Lilien bilden nicht nur unterhalb, sondern auch oberhalb der Zwiebel Wurzeln. Diese versorgen die Lilie mit Wasser, das wiederum fördert eine schnelle Entwicklung im Frühjahr. Später geben sie der teils über einen Meter hohen Pflanze zusätzlichen Halt. Wichtig also, dass diese Stängelwurzeln ausreichend Platz zum Wachsen haben. Mit einem Zollstock muss man aber nicht an die Arbeit gehen. Van der Veek: „Lilien haben neben den Stängelwurzeln auch Zugwurzeln, diese befinden sich am Zwiebelboden und können die Pflanze bei Bedarf etwas tiefer in die Erde ziehen.“

Sonnige Blüten, schattige Wurzeln

Als Standort empfiehlt sich ein windgeschütztes Beet mit mindestens einem halben Tag Sonnenlicht. Bei zu viel Schatten blühen Lilien zwar auch, aber die Stiele schießen zu sehr in die Höhe und werden instabil. Im schlimmsten Fall knicken sie später unter der Last der Blüten ein. „Der Boden sollte locker und wasserdurchlässig sein. Staunässe vertragen die Blumenzwiebeln gar nicht!“, betont van der Veek. „Als Beetpartner eignen sich niedrigere Pflanzen, wie Bodendecker aus den Sortimenten der Gräser und Stauden. Diese beschatten den Wurzelbereich, während sie den imposanten Lilien zusätzlichen Halt geben und ihren Blüten ausreichend Platz im Sonnenlicht lassen.“ Auch im Kübel machen sich die meisten Varianten übrigens wunderbar. Wichtig ist allerdings ausreichend Volumen für die Wurzeln: Mindestens zehn Liter sollten den Blumenzwiebeln zur Verfügung stehen, damit sie sich gut entwickeln können.

Mit Vorsprung in den Sommer

Zeitig gepflanzte Lilienzwiebeln sind im Boden nicht nur bestens aufgehoben, sie starten auch mit einem deutlichen Entwicklungsvorsprung ins neue Gartenjahr. Denn sie können bereits früh mit dem Wurzeln beginnen und treiben direkt aus, sobald die Temperaturen im Frühling steigen. Dadurch bringen sie einen stärkeren Stiel und größere Blüten hervor als Zwiebeln, die erst im April gepflanzt wurden. Ein breites Sortiment an Lilien gibt es auf der Website des Blumenzwiebelspezialisten van der Veek: siehe Link

Über 40 verschiedene Sorten können dort bewundert und ab Ende Januar bestellt werden – von einfach bis gefüllt blühend, einfarbig als auch mehrfarbig und sogar Besonderheiten, die in der Form an Lampions oder Rosen erinnern. Auch Tipps und Tricks direkt vom Gärtner zum Pflanzen und Pflegen der Sommerschönheiten gibt es dort.

 

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