Fachzeitschrift für den Garten- und Landschaftsbau

Sie ist Eleganz in Blütenform: Die Lilie verzaubert uns Menschen schon seit über 2500 Jahren mit ihrer Pracht. Die alten Ägypter priesen sie in ihren Texten, die Griechen verewigten sie auf ihren Vasen und die Assyrer integrierten sie in ihre schmückenden Reliefs. Im Christentum des Mittelalters kam der Madonna-Lilie (Lilium candidum) sogar die besondere Ehre zu, in Gemälden die Reinheit und Unschuld der heiligen Maria zu symbolisieren.

Foto: fluwel.de. - Die Lilie 'Eyeliner' zeigt ab Juni elegante, weiße Blüten mit zartem braunen Rand und attraktiven Pünktchen im Blütenherzen.

Die Lilium auratum ist eine botanische Lilie, die schon im 19. Jahrhundert in Viktorianische Gärten gepflanzt wurde und auch heute noch Pflanzenfreunde begeistert.

Die Lilium regale - hierzulande auch Königslilie genannt - stammt ursprünglich aus China und wird in einigen ländlichen Gebieten als Glücksbringer für Fruchtbarkeit und Wohlstand auf die Dächer der Häuser gepflanzt. (Fotos: fluwel.de)

Diese Jahrtausende überdauernde Verehrung verdankt die Lilie zweifelsohne ihren zeitlos-schönen Blüten. Von sternenförmig (Lilium candidum) über trompetenartig (Lilium regale) bis hin zu schalenförmig (Lilium auratum) ist bei den botanischen Varianten alles dabei. Selbst besonders ausgefallene Exemplare hat Mutter Natur zu bieten: Die gepunktete Lilium lancifolium sorgt als Tigerlilie für Aufsehen und erinnert gegen Ende ihrer Blütezeit sogar an einen leuchtenden Lampion.

Zeitlos und stilvoll

Gelb, Orange, Pink, Rot und sogar fast Schwarz - dank passionierter Züchtung bietet das Sortiment der Lilien heutzutage eine breite Palette an Farben. In der freien Natur lassen sich jedoch deutlich weniger Nuancen und auch Musterungen finden. Weiß gehört hierbei zu den ursprünglichsten Farben und hat sich im Laufe der Zeit einen festen Platz in der Gartengestaltung erobert. Ganz gleich, ob die knallig-farbenfrohen 1970er Jahre oder die eher pastelligen 2020er Jahre - Weiß ist zeitlos und kann in jede Modeströmung integriert werden. Kein Wunder also, dass die weiße Lilie zu den eleganten Klassikern im Sommerbeet gehört. Und längst nicht nur dort hat sie sich einen festen Platz: Auch in Brautsträußen werden ihre Blüten integriert, denn Lilien stehen heute für Liebe und Fruchtbarkeit - ebenso wie für Vergänglichkeit, weshalb sie auch im Grabschmuck vorkommt. Aber dazwischen gibt es unzählige Möglichkeiten, die königlichen Blüten zu inszenieren.

Vielfältig und kombinierfreudig

Die eleganten Sommerschönheiten passen in keine Schublade. Die Kombination macht die Musik. Ob nun klassisch Ton in Ton à la „White Garden of Sissinghurst Castle" oder mutig kombiniert mit Stauden wie pinkfarbenem Purpursonnenhut (Echinacea purpurea) und blauer Kugel-Distel (Echinops). Zart und dynamisch wird das Beet, wenn weiße Lilien sanft von feinem Ziergras umschmeichelt werden, ruhig und zurückhaltend wirken sie zusammen mit grünen Funkien oder niedrigen Bodendeckern. Den Ideen sind kaum Grenzen gesetzt. „Wichtig ist lediglich, dass die Pflanzen dieselben Ansprüche an den Standort haben", betont Blumenzwiebelexperte Carlos van der Veek von Fluwel. „Lilien mögen es windgeschützt und brauchen mindestens den halben Tag lang Sonnenlicht. Der Boden sollte locker und wasserdurchlässig sein. Zudem sind sie am liebsten die Größten im Beet. Denn ihre Blüten halten sie gern erhaben in die Sonne, während ihr Wurzelbereich es eher schattiger mag."

Pflanzzeit ab Februar

Gepflanzt werden die Blumenzwiebeln ab Anfang Februar. Dann haben sie ausreichend Zeit zum Wurzeln und können früh austreiben. Frost und kalte Temperaturen machen den Gewächsen nichts aus, eine längere Lagerung an frischer Luft dagegen schon. Sie besitzen keine Außenhaut, die sie vor der Austrocknung schützt. Diese Aufgabe übernimmt die Erde für sie. Ein weiterer Grund, weshalb es ratsam ist, so früh wie möglich zum Spaten zu greifen.

 

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