Fachzeitschrift für den Garten- und Landschaftsbau

Im Rahmen des „Innovationscenter Gartenbautechnik“ auf der IPM Essen fand am Mittwoch, dem 25. Januar 2023, eine Podiumsdiskussion zum Thema Torfreduktion statt.

Bild: IVG

Eva Kähler-Theuerkauf, Vizepräsidentin des Zentralverbandes Gartenbau (ZVG), Ulrike Wegener, Geschäftsführerin der Gütegemeinschaft Substrate für Pflanzen (GGS), Melanie Bank von der Landwirtschaftskammer NRW, Thomas Kramer, Sprecher der Fachabteilung Substrate, Erden, Ausgangsstoffe im Industrieverband Garten (IVG) sowie Simon Busse von der Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe (FNR) tauschten sich dabei über Erfolge, Hindernisse und Chancen bei der Torfreduktion aus. 

Bei der Veranstaltung ging es unter anderem um den derzeitigen Entwicklungsstand der Torfreduktion in Substraten und Erden und die unterschiedlichen Herausforderungen für Gartenbau und Industrie. In einem waren sich alle Diskutierenden einig: Es ist notwendig, den Torf in Substraten zu reduzieren und durch nachwachsende Rohstoffe zu ersetzen, um CO2-Emissionen einzusparen. Einstimmigkeit herrscht ebenfalls darin, dass schon viel erreicht wurde, aber alle Beteiligten weiterhin eng zusammenarbeiten müssen, um auf dem weiteren Weg erfolgreich zu sein.

Kontrovers diskutiert wurde allerdings die Geschwindigkeit, in der Torf reduziert werden kann und die ambitionierten Ziele der Bundesregierung, die mit freiwilligen Maßnahmen erreicht werden sollen. Der ZVG sprach in der Vergangenheit die Empfehlung an den produzierenden Gartenbau aus, möglichst vermehrt torfreduzierte Kultursubstrate einzusetzen. „Wir haben im vergangenen Jahr unsere Empfehlung angepasst, betonen aber auch, dass die Reduktion von Torf von der Verfügbarkeit und Qualität der Ersatzprodukte abhängig ist“, sagte Eva Kähler-Theuerkauf. „Die Kultursicherheit der Betriebe, die auch mit vielen anderen Problemen, wie der Energiekrise zu kämpfen haben, hat dabei allerhöchste Priorität.“ 

Der IVG als Vertreter der Substrathersteller in Deutschland betonte, dass alle Rohstoffe benötigt werden und eine Veränderung in der Substratrezeptur auch zu einer veränderten Kulturführung führt. Endkunden müssten sich dadurch auch auf Blumenerden einstellen, die anders zu handhaben sind, als herkömmliche Erden. „Verfügbarkeit und Qualität der Substratausgangsstoffe sind der wichtigste Ausgangspunkt. Genau wie die Zufriedenheit der Kunden und die Funktionalität der Produkte“, so Thomas Kramer. „Ein Problem: Die Substratindustrie konkurriert mit vielen anderen Industrien um nachwachsende Rohstoffe.“

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