Angesichts erschwerter Rahmenbedingungen wie Lieferengpässen, gestiegenen Energiekosten und Fachkräftemangel blickt WEBER-HYDRAULIK zufrieden auf das vergangene Geschäftsjahr. 2023 steht insbesondere der weitere Ausbau der Elektronik- und Systemkompetenz im Fokus.
Derzeit fährt das Unternehmen im Werk in Güglingen eine Rekordauslastung, denn die Auftragsbücher sind prall gefüllt. „Dank des großen Einsatzes unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter haben wir es im vergangenen Jahr immer geschafft, innovative Systemlösungen für unsere Kunden zu finden“, sagt Christine Grotz, geschäftsführende Gesellschafterin bei WEBER-HYDRAULIK. „Als Hydraulikhersteller müssen wir heute in einer Vielzahl von Bereichen über tiefgreifende Expertise verfügen“, sagt Grotz.
Dies beginnt bei Sensorik und Elektrifizierung und geht über Software bis hin zu Functional Safety und Cybersecurity. Allesamt Technologien, in die WEBER-HYDRAULIK investiert und Expertise ausgebaut hat, wie zum Beispiel mit einem eigenen Kompetenzzentrum für Functional Safety und Cyber Security oder Innovationen wie der app-basierten SMART-FORCE Akkugeräteserie im Rettungsgerätemarkt. Zugleich hat das Unternehmen im vergangenen Jahr ein neues Leitbild entwickelt, in dem die Ausrichtung und die wichtigsten Handlungsfelder gemeinsam mit der Belegschaft erarbeitet und definiert worden sind.
„Wir haben technologisch und kulturell die Weichen für weiteres Wachstum gestellt und werden unsere Elektronik-, Software- und Systemkompetenz gezielt ausbauen“, sagt Christine Grotz. Die Vernetzung von Komponenten, Maschinen und Produkten sowie das Auswerten und die Verarbeitung von Daten wird noch sehr viel stärker an Bedeutung gewinnen, sowohl mit Blick auf eine zunehmend virtuelle Produktentwicklung als auch in der Produktion und im Betrieb. Vor diesem Hintergrund steht die gesamte Branche vor einer großen Transformation, in der die Kraft zur Innovation über den langfristigen Unternehmenserfolg entscheidet.
Fachkräftemangel: Unternehmen und Politik gefragt
Eine der größten Herausforderungen ist es, versierte Fachkräfte zu gewinnen und an das Unternehmen zu binden. „Für uns und die gesamte Branche gilt es, mit einem modernen Image, junge Menschen für die Hydraulik zu begeistern“, sagt Grotz. Wenn es um die Sicherstellung der dafür nötigen Rahmenbedingungen geht, sieht die Geschäftsführerin auch die Politik in der Pflicht: „Anstatt Unternehmen durch Umverteilungsvorhaben und Bürokratie immer stärker zu belasten, werden mehr investive Ausgaben benötigt, zum Beispiel hinsichtlich der Unterstützung bei der Ausbildung- und Weiterbildung oder verbesserter Infrastruktur im ländlichen Raum.“ Insbesondere beim Thema Energiepolitik sind für die mittelständisch geprägten und langfristig orientierten Firmen wettbewerbsfähige Rahmenbedingungen entscheidend, damit sie auch künftig ihrer sozialen Verantwortung nachkommen können.