Fachzeitschrift für den Garten- und Landschaftsbau

Dr. Corinna Hölzer, Leiterin der Stiftung für Mensch und Umwelt, im PikoPark der „Freien Scholle“ © Steven Hille

Einweihung des PikoParks des Beamten-Wohnungs-Verein zu Köpenick eG © Sebastian Runge

Fertiger PikoPark der Märkischen Scholle Wohnungsunternehmen eG © SMU/Peter Müller

In der Wohnungswirtschaft weht ein neuer Wind: Immer mehr Entscheidungsträger, Anwohnende, Hauswarte und Vorstände schärfen ihren „Natur-Blick“. Sie erkennen das Potenzial ihrer großflächigen Grünflächen für den Artenschutz, für das Wassermanagement, für die Verbesserung des Mikroklimas und für das positive Nachbarschaftsklima in den Quartieren.

Eine Anlaufstelle für die naturnahe (Um)gestaltung von Flächen ist die Berliner Stiftung für Mensch und Umwelt. Sie realisiert u. a. „PikoParks“. Das sind etwa 300 m2 kleine Mini(N)aturparks im Abstandsgrün. Der Erste entstand in Zusammenarbeit mit der Baugenossenschaft „Freie Scholle“ zu Berlin eG, ein weiterer mit dem BWV zu Köpenick eG und zwei mit der Märkischen Scholle Wohnungsunternehmen eG.

„Haben sich die Sehgewohnheiten erst einmal geändert und die Anwohner die andersartige Gestaltung von Grün vor ihrer Haustür mit heimischen Blühpflanzen, Totholz und Natursteinen liebgewonnen, dann ist der Bann meist gebrochen und die Nachfrage nach solchen Grünflächen steigt rapide an. Und die Einsicht, dass diese Maßnahmen ihre Investition wert sind“, so die Erfahrung des Naturgartenteams der Stiftung für Mensch und Umwelt.

Alle PikoParks sind öffentlich zugänglich und informieren über Schilder, welche Strukturelemente für die biologische Vielfalt besonders wichtig sind. Um die Identifikation der Anwohnenden von Beginn an zu fördern, veranstaltet die Stiftung für Mensch und Umwelt gemeinsame Pflanzaktionen, regelmäßige Infoabende und Einweihungsfeiern mit Infotainment-Charakter.

Naturnahes Fachwissen für die „grünen“ Berufe

Um Flächen naturnah zu gestalten und zu pflegen, braucht es Fachwissen. Diesen Bedarf hat die Stiftung für Mensch und Umwelt bei GaLaBau-Firmen, Planern und technischen Mitarbeitenden im Wohnungsbau erkannt und daher die „Lernplattform für naturnahes Grün“ geschaffen. Sie hält über 100 Einheiten mit insges. 5 Std. Videomaterial und über 20 Quiz- bzw. Testfragen bereit. Die Einheiten entstanden im Rahmen des Projekts „Treffpunkt Vielfalt“, das im Bundesprogramm Biologische Vielfalt gefördert wird.

Bis August 2023 ist der Zugang kostenfrei.

Lernplattform: siehe Link

 

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