Fachzeitschrift für den Garten- und Landschaftsbau

Nahezu jede Woche gibt es in Deutschland einen schweren Unfall mit Baumaschinen, wie Daten zeigen. Eine der häufigsten Ursachen dabei: Der Fahrer war nicht angeschnallt. Deshalb veranstaltet die Berufsgenossenschaft der Bauwirtschaft (BG BAU) unter dem Motto „Wann schnallst Du’s? Anschnallen rettet Leben!“ vom 12. bis 16. Juni eine Aktionswoche.

Bild: TVN CORPORATE MEDIA - BG BAU

Beim Autofahren ist es mittlerweile selbstverständlich, sich anzuschnallen. Seitdem ist der Straßenverkehr deutlich sicherer geworden. Auf Baustellen aber ist der Gurt in Baumaschinen wie Baggern, Radladern oder Transportfahrzeugen noch immer kein Alltag – die Fahrerinnen und Fahrer sind in der Regel nicht angeschnallt. Dabei kann es jedoch zu schweren Unfällen oder sogar Todesfällen kommen, beispielsweise wenn eine Maschine abrutscht, abstürzt oder umkippt. 

Schutz vor tödlichen Verletzungen

Kommt es zum Unfall, sind Beckengurte eine Lebensversicherung. Denn wer angeschnallt ist, bleibt - sollte die Baumaschine kippen - in der Kabine und ist durch deren Überrollschutz besser vor schweren und tödlichen Verletzungen geschützt. Eine weitere Gefahr neben dem Umkippen sind eingeschränkte Sichtverhältnisse etwa beim Rangieren und Rückwärtsfahren. Ohne die Nutzung von Kamera-Monitor-Systemen oder den Einsatz von Einweisern werden Personen im Umfeld oft übersehen und angefahren.

„Seit dem Start unserer Kampagne vor einem Jahr hat sich die Aufmerksamkeit für Unfälle mit Baumaschinen erhöht“, sagt Bernhard Arenz, Leiter der Hauptabteilung Prävention der BG BAU. „Trotzdem stellen wir bei unseren Kontrollen auf Baustellen immer noch fest, dass gegen die Gurtpflicht verstoßen und zu nachlässig mit schwerem Gerät umgegangen wird. Um das zu ändern und für das Thema zu sensibilisieren, führen wir jetzt unsere bundesweite Aktionswoche durch. Denn: Anschnallen rettet Leben!“

Unterstützung direkt vor Ort

Ziel der Aktionswoche der BG BAU ist es, mit Information, Aufklärung und konkreten Unterstützungsangeboten die Unfallquote mit Baufahrzeugen zu verringern. Dazu gehört zunächst, dass Verantwortliche im Unternehmen entsprechende Betriebsanweisungen aufstellen und die Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen zielgerichtet unterweisen. Hierbei unterstützt eine neue Unterweisungshilfe der BG BAU. Aufsichtführende müssen darauf achten, dass die Regeln auf der Baustelle umgesetzt werden. Der für Mitgliedsbetriebe kostenlos bei der BG BAU erhältliche Aufkleber für die Fahrerkabine erinnert auch im Alltag an die Gurtpflicht.

Im Laufe der Aktionswoche beraten Fachleute der BG BAU vor Ort zum Thema und verteilen Informationsmaterial der Kampagne „Wann schnallst Du´s? Anschnallen rettet Leben“. Dazu gehören neben den Aufklebern auch Poster und Flyer. Eine Webseite mit einem aufrüttelnden Video fordert zum Mitmachen auf.

Förderung für innovative Systeme

Außerdem wird über Arbeitsschutzprämien informiert – etwa über innovative Rückhaltesysteme für Erd- und Straßenbaumaschinen. Ein solches System kann sowohl auf Neugeräten installiert als auch in Bestandsmaschinen nachgerüstet werden. Ein solches System fand an den Ständen der BG BAU auf Fachmessen großen Anklang. Es ist einfach in der Handhabung, warnt Fahrer und Fahrerinnen und schränkt die Funktionalität der Maschine ein, wenn der Gurt nicht angelegt ist. Die BG BAU erstattet Mitgliedsbetrieben, die die neue Arbeitsschutzprämie beantragen, bis zu 50 Prozent (max. 1.200 Euro) vom Kaufpreis des erworbenen Systems. 

Weitere Informationen:

Aktionsseite Anschnallen rettet Leben: 1. Link

Neue Arbeitsschutzprämie „Innovatives Rückhaltesystem“: 2. Link

 

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