Die Gattung der Sandbienen hält eine erstaunliche Artenvielfalt bereit. Über 1.000 Arten tummeln sich allein in der gemäßigten Zone der Nordhemisphäre, während andere in Afrika, Indien und Mittelamerika beheimatet sind. Diese kleinen Geschöpfe können enorm variieren – manche sind flauschig wie kleine Hummeln, andere glänzen metallisch.
Die Weibchen beeindrucken mit einer einzigartigen Hüftlocke und samtigen Vertiefungen neben ihren Augen, während einige Männchen mit riesigen Mundwerkzeugen „prahlen“. Trotz ihrer winzigen Größe, die zwischen 5 mm und 16 mm beträgt, spielen Sandbienen als fleißige Bestäuber eine wichtige Rolle in der Natur.
Die Ovale Kleesandbiene ist eine von 113 Sandbienenarten Deutschlands und unsere Wildbiene des Monats. Sie ist mit ihren zehn Millimetern Körpergröße winzig und zeichnet sich durch ihre außergewöhnlichen Lebenszyklen und Anpassungsfähigkeiten aus. Sie gehört zu den häufigen Sandbienenarten und gilt in Deutschland als „nicht gefährdet“. Lediglich in Thüringen wird sie als „stark gefährdet“ und in Sachsen als „gefährdet“ gelistet.
Zum Überleben benötigt sie vor allem Trockenstandorte. Am wohlsten fühlt sie sich in Sand-, Kies- und Lehmgruben, auf Mager- und Fettwiesen sowie in verlassenen Weinbergen und auf Ruderalstellen. Sie bringt zwei flugfähige Generationen binnen eines Jahres hervor, was ihre schnelle Fortpflanzung und ihr Wandlungsvermögen in verschiedenen Jahreszeiten zeigt. Das bedeutet aber auch, dass sie ein vielseitiges Blütenangebot braucht, das über viele Monate verteilt ist. Die Frühjahrsgeneration dieser Art fliegt bereits ab April. Die Sommergeneration ist ab Juli unterwegs.
Für ihre Nachkommen gräbt das Weibchen kleine Erdgänge in den Boden. Die gesellige Biene nistet unter für sie günstigen Bedingungen auch in Kolonien mit Artverwandten. Dazu braucht sie vor allem offene Böden mit lückigem Bewuchs. Wie ihr Name erahnen lässt, sammelt diese Sandbienenart an einer Vielzahl von Kleearten, darunter Rot-Klee, Weiß-Klee, Echter Steinklee, Weißer Steinklee und der Gewöhnliche Hornklee. Darüber hinaus gelten auch Englischer Ginster, Zaun-Wicke und diverse Korb- und Kreuzblütler als beliebte Anflugpflanzen. Den Pollen transportiert die Biene mit den Haarbürsten ihrer Hinterbeine und mit ihren Haarlocken des Hinterleibs zum Nest. Um die Energie für ihre Versorgungsflüge aufzubringen, ist sie nektartrinkend an einer Vielzahl von Blütenpflanzen zu finden.
Neben fehlenden Futterpflanzen und geeigneten Lebensräumen macht der Kleesandbiene auch die Rheinische Wespenbiene zu schaffen. Sie parasitiert als sogenannte „Kuckucksbiene“ an ihr. Das bedeutet: Die Wespenbiene schmuggelt ihre Eier ins gemachte Sandbienen-Nest.
Wie können Sie die Ovale Kleesandbiene und weitere Wildbienenarten fördern?
Da viele Arten ihre Nester im Boden anlegen, ist es hilfreich, offene, unbewachsene und sandige Bodenstellen im Garten zu belassen. Diese sollten sonnig und trocken sein. Einige Bienenarten verwenden Lehm zum Bau ihrer Nester. Das Bereitstellen einer kleinen, feuchten Lehm- oder Schlammstelle kann diesen Arten helfen. Stellen Sie sicher, dass die Nistplätze vor direkten Störungen wie häufigem Gießen, Rasenmähen oder anderen Gartenarbeiten geschützt sind.