Fachzeitschrift für den Garten- und Landschaftsbau

Was können wir tun, damit Gärten und öffentliches Grün fit für die Zukunft sind? Für eine Zukunft, in der es deutlich heißer und trockener ist, und die gleichzeitig Starkregen mit sich bringt. So weitermachen wie bisher, ist zweifelsohne keine Option. Die gute Nachricht ist, dass schon kleine Veränderungen einiges bewirken können.

Berliner Innenhof aus dem Projekt „Treffpunkt Vielfalt“, vor der Umgestaltung © Stiftung für Mensch und Umwelt

Berliner Innenhof aus dem Projekt „Treffpunkt Vielfalt“, nach der Umgestaltung © Stiftung für Mensch und Umwelt, Dominik Jentzsch

Farbige Infoschilder erklären den Sinn und Zweck der Umgestaltung des Berliner Innenhofs aus dem Projekt „Treffpunkt Vielfalt“. © Sebastian Runge

Im Folgenden lesen Sie Empfehlungen zu den drei Bereichen "Planung", "Bepflanzung" und "Pflege", herausgegeben von der Stiftung für Mensch und Umwelt. Sie ist seit einigen Jahren in der naturnahen Planung und Gestaltung von naturnahem Grün tätig.

1. Planung

  • Schatten planen: Bäume als Schattenspender werden immer wichtiger. Achten Sie darauf, sonnenexponierte Pflasterflächen zu beschatten, damit sie sich nicht so stark aufheizen.
  • Versiegelung vermeiden: Idealerweise reduzieren Sie wasserundurchlässige Flächen wie Asphalt auf ein Minimum.
  • Farbwahl: Bevorzugen Sie helle Oberflächen bei der Materialwahl. Sie heizen sich weniger auf als dunkle.

2. Bepflanzung

  • Pflanzenwahl anpassen: Nutzen Sie heimische trockenheitsverträgliche Arten, mediterrane Arten oder Arten der eurasischen Steppe.
  • Pflanzungen & Ansaaten: Führen Sie diese bevorzugt im Herbst durch. Die Erfahrung zeigt, dass das Frühjahr immer öfter sehr trocken ausfällt.
  • Fassadenbegrünung: Bewachsene Fassaden kühlen im Sommer die Umgebung und bieten Lebensraum für Tiere.
  • Dachbegrünung: Sie kühlt im Sommer das Gebäude, ist Lebensraum für Pflanzen und Tiere, und ist darüber hinaus Wasserspeicher und Puffer bei Starkregen.
  • Beetaufbau anpassen: Hier bietet sich z. B. ein Magerbeet mit wasserspeicherndem Kern aus Lehm oder Totholz an (Achtung: Der Kern aus Totholz setzt sich, wenn das Holz verrottet.). In Ausnahmefällen (z. B. Gemüsebeet) können Sie eine Mulchschicht (z. B. aus Stroh, Rasenschnitt oder Splitt) gegen übermäßige Wasserverdunstung auftragen. Das ist jedoch eher schlecht für Tiere.

3. Pflege

  • Niederschläge speichern: Sammeln Sie anfallenden Regen in Tonnen, Zisternen o. Ä. Dieses Wasser kann z. B. in heißen Dürreperioden als Gießwasser genutzt werden. Wenn keine Tonnen oder Zisternen möglich sind, lassen Sie Niederschläge in Grünflächen einstauen und langsam versickern (Stichwort "Schwammstadt").
  • Bewässerung: Vermeiden Sie diese möglichst, da Wasserengpässe öfter zu erwarten sind. Ausnahme: In der Anwachsphase der Stauden und vor allem der Gehölze (da kann es sogar ein Zeitraum von zwei Jahren sein) ist es erforderlich, gelegentlich zu gießen. Gleiches gilt für absolute Trockenphasen. Auch dann ist Gießen wichtig. In diesen Fällen ist es hilfreich, wenn Sie auf gesammeltes Wasser zurückgreifen können.

Hinweis:

Die oben genannten Informationen sind ein Auszug aus der Veröffentlichung "Der Handlungssleitfaden: Naturnahe Gestaltung von Wohnquartieren. Praxistipps für Planung, Anlage und Pflege" der Stiftung für Mensch und Umwelt.

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