Wenn „Wespen“ ihre Nester dort bauen, wo Menschen häufig vorbeigehen oder zu tun haben, entstehen oft Konflikte. Normalerweise ist ein Nest abseits im Garten aber unproblematisch, sofern der nötige Respektabstand gewahrt bleibt. Grundlos stechen Wespen nicht, sie verteidigen damit die Brut oder ihr eigenes Leben.
Sich einem Wespennest auf geringe Distanz anzunähern ist ebenso gefährlich wie bei einem Bienenstock. Die Stiche sind - so keine Allergie vorliegt - nicht gefährlicher als jene von Bienen. Wie bei anderen Allergien, sind für betroffene Personen auch im Hinblick auf Wespen besondere Vorsicht und entsprechende Hilfsmittel für den Notfall wichtig. Faltenwespen, zu denen auch die Hornissen zählen, erfüllen im Ökosystem Garten eine wichtige Rolle. Viele dieser Arten füttern ihren Nachwuchs mit Blattläusen und anderen Kleininsekten und dienen zudem selbst als Nahrung. Da sich die erwachsenen Tiere der meisten Arten darüber hinaus von Pflanzen- und Obstsäften oder Nektar ernähren, tragen sie zur Bestäubung bei. Die verschiedenen Faltenwespenarten zählen also in vieler Hinsicht zu den Nützlingen und sollten deshalb - wo möglich - toleriert werden, um ihren natürlichen Platz im ökologischen Gefüge erfüllen zu können.
„Hornissen sind die imposantesten Vertreterinnen unter den ‘Echten Wespen‘. Wo sie vorkommen, halten sich ihre kleineren Verwandten weniger gern auf, da sie unter anderem auf dem Speiseplan der Hornissen stehen. Ein intaktes Hornissenvolk erbeutet pro Tag bis zu 500 Gramm Insekten, darunter auch viele ungebetene Gartengäste. Hornissen sind also wesentlich besser als ihr Ruf“, so Katja Batakovic, fachliche Leiterin der Bewegung „Natur im Garten“.
Respekt aber keine Angst
„Wespen“ sind bei vielen Menschen unbeliebt, weil sie beim Essen im Freien, durch Süß- oder Fleischspeisen angelockt, lästig werden können. Unter den Faltenwespen Österreichs tragen aber hauptsächlich zwei Arten zur schlechten Nachrede aller bei: die Deutsche Wespe und die Gemeine Wespe.
Die Deutsche Wespe (Vespula germanica) und die Gemeine Wespe (Vespula vulgaris) bauen ihre kugel- oder sackförmigen Nester gerne in dunklen Orten wie verlassenen Mäuselöchern, Baumhöhlen, Dachböden oder anderen versteckten Winkeln von Bauwerken.
Im Gegensatz dazu bauen die Sächsische Wespe oder die Mittlere Wespe ihre Nester an hellen, frei zugänglichen Stellen z.B. an der Außenseite von Gebäuden, oder sogar wie manche Feldwespenarten in Sträuchern oder hohen Naturwiesen. Letztere bauen kleinere, wabenartige Gebilde, welche mit einem Stiel auf Zweigen oder an der Außenseite von Bauwerken befestigt sind. Haus-Feldwespen (Polistes dominula) z.B. sind leicht an ihrem schlanken Körperbau und den im eher träg wirkenden Flug herabhängenden Beinen zu erkennen. Diese Wespenarten sind friedliebend, trotzdem werden ihre Nester oft aufgrund von Vorurteilen und Angst zerstört.
Sollten Sie ein Wespennest in einem Bereich im Garten haben, den sie nicht stetig nutzen, dann verschieben Sie Tätigkeiten, die das Nest erschüttern oder den Einflugbereich behindern würden, wenn möglich, auf den Spätherbst nach den ersten Frösten. Das Volk stirbt vor dem Winter ab und nur die Königinnen überwintern. Das leere Nest kann dann gefahrlos entfernt werden. Hängen Sie im zeitigen Frühjahr an häufig besiedelten Stellen Wespennest-Attrappen auf, denn vermeintlich besiedelte Bereiche werden für den Neubau von Nestern gemieden. Weitere Informationen und Möglichkeiten rund um den Umgang mit Wespen im Garten finden Sie auf der Beratungsplattform: siehe 1. Link
Ein informatives Video rund um Hornissen und ihren kleineren Verwandten, sowie zu den auffällig schwarz-gelben Dolchwespen finde Sie unter: 2. Link