Themennachmittag zu Ergebnissen des Großprojektes FraxForFuture am 23. Oktober / Ausblick auf weiteren Forschungsbedarf
Im Mittelpunkt des Themennachmittags „Eschentriebsterben“ am 23.10.24 stehen die Ergebnisse des gerade beendeten Demonstrationsvorhabens FraxForFuture. Die Bundesministerien für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) und für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz (BMUV) hatten das bundesweite interdisziplinäre Forschungsvorhaben FraxForFuture zwischen 2020 und 2024 aus dem Waldklimafonds (WKF) unterstützt.
Am Vorhaben FraxForFuture arbeiteten bundesweit sechs Forschungskonsortien in 31 Teilprojekten. Ihr gemeinschaftliches Ziel bestand in der Entwicklung praktikabler Lösungen zum Erhalt der bestandsbedrohten Esche (Fraxinus excelsior) als bedeutende Ökosystem- und Wirtschaftsbaumart. Erstmalig in Deutschland waren projektübergreifend sämtliche relevanten Fachdisziplinen in die Arbeiten eingebunden.
Nach fast vier Jahren intensiver Forschung zum Erhalt der Esche gibt es eine Reihe wertvoller Ergebnisse, darunter eine im Juli 2024 in der Fachzeitschrift „Systematic and Applied Microbiology“ veröffentlichte Studie des Leibniz-Zentrums für Agrarlandschaftsforschung (ZALF). Darin beschreibt eine Forschungsgruppe des ZALF das Bakterium Schauerella fraxinea als aussichtsreichen Kandidaten zur biologischen Kontrolle des Eschentriebsterbens. Der Leiter der ZALF-Forschungsgruppe, Dr. Andreas Ulrich, wird auf dem WKF-Themennachmittag über den Forschungsansatz berichten, das Bakterium zur biologischen Kontrolle des Eschentriebsterbens einzusetzen.
Die Koordinatoren der einzelnen Forschungskonsortien sowie Praxispartner aus verschiedenen Bundesländern stellen neben ihren Projektergebnissen auch den künftigen Handlungs- und Forschungsbedarf dar. Beispielsweise wurden im Verbund FraxPath innovative Ansätze zur biologischen Bekämpfung des durch den Pilz Hymenoscyphus fraxineus verursachten Eschentriebsterbens erforscht, darunter die Anwendung bakterieller Metabolite, pilzlicher Antagonisten, hypovirulenter Viren und RNA-Interferenz. Für eine Zulassung als biologische Pflanzenschutzmittel und den notwendigen Praxistransfer sind Folgevorhaben dringend notwendig.
Dr. Gitta Langner von der Nordwestdeutschen Forstlichen Versuchsanstalt Göttingen skizziert den notwendigen weiteren Handlungsbedarf, den die Forschenden neben dem Praxistransfer der Ergebnisse vor allem im Schutz und in der Wiedereinbringung toleranter Eschen, in der Implementierung von Rettungsmaßnahmen und im Monitoring und der Erfolgskontrolle der Managementkonzepte sehen.
Informationen zum Programm und zu den Mitwirkenden gibt es hier: 1. Link
Die Anmeldung zum Online-Themennachmittag am 23. Oktober von 13.00 bis 17.00 Uhr ist ab sofort möglich unter: 2. Link
Hintergrund:
Der Waldklimafonds (WKF) wurde als Bestandteil des Energie- und Klimafonds gemeinsam von Bundeslandwirtschafts- und Bundesumweltministerium finanziert. Die FNR koordiniert als Projektträger die aus dem WKF unterstützten Förderprojekte. Insgesamt wurden seit 2013 aus dem Waldklimafonds knapp 500 Forschungs-, Entwicklungs-, Modell- und Demonstrationsvorhaben im Umfang von 182 Mio. Euro gefördert.
Das Demonstrationsvorhaben FraxForFuture wurde mit 10,8 Mio. Euro unterstützt. Ein geplantes Folgevorhaben zur Eschenforschung konnte nicht mehr bewilligt werden, da im Bundeshaushalt 2024 für den WKF keine zusätzlichen Mittel mehr zur Verfügung stehen.