Fachzeitschrift für den Garten- und Landschaftsbau

Die beiden jungen sächsischen Landschaftsgärtner Theo Kleinstäuber und Anton Schimeck trainieren seit mehreren Monaten für die internationale Berufe-Weltmeisterschaft in Lyon. Am 5. September geht es mit dem Bus der deutschen Nationalmannschaft (WorldSkills Germany) Richtung Frankreich. Hier findet vom 11. bis 14. September der viertägige Wettbewerb für 59 nichtakademische Berufe statt.

Die beiden jungen sächsischen Landschaftsgärtner Theo Kleinstäuber (re) und Anton Schimeck (li) während ihrer letzten Trainingswoche bei der Firma Kleinstäuber. (Fotos: AuGaLa/Reidel)

Das Team

Anton Schimeck ist 20 Jahre und arbeitet zurzeit als Fach- und Vorarbeiter im Dresdner Garten- und Landschaftsbau-Unternehmen POMOSUS von Christoph Rother, wo er auch seine Ausbildung zum Landschaftsgärtner absolvierte. Am Beruf begeistert ihn vor allem die Vielfalt an Materialien, die unterschiedlichen Tätigkeiten und Maschinen, aber auch, dass man sehr viel für eine bessere Umwelt beitragen kann.

Der 20-jährige Theo Kleinstäuber arbeitet seit seiner Ausbildung im Betrieb seines Vaters, Gartengestaltung Robert Kleinstäuber in Bad Gottleuba-Bergießhübel. Er liebt die Herausforderung und erhofft sich durch die Teilnahme an den WorldSkills mehr Wissen und Fertigkeiten, aber auch eine gewisse öffentliche Aufmerksamkeit, die diesen Beruf in die Welt trägt.

Die Vorbereitung

Die große Unbekannte ist die Wettbewerbsaufgabe. Diese umfasst laut der Beschreibung des öffentlichen Testprojekts Inspirationen aus historischen französischen Gärten mit symmetrischem und ökologischem Design, verknüpft durch moderne Technik. Der Wettbewerbsgarten ist nicht nur an den heutigen französischen Lebensstil angepasst, sondern auch mit einer klimaangepassten Pflanzenauswahl sowie einer wassereffizienten Bauweise naturresistent ausgestattet.

„Diese Beschreibung sowie eine Vielzahl an Visualisierungen helfen beim Erahnen der Aufgabe“, verrät der sächsische Landestrainer Georg Kahsnitz aus Bahretal (EdGarten GmbH). „Deshalb trainierten Theo Kleinstäuber und Anton Schimeck in ihrer Vorbereitungszeit die gesamte Vielfalt. Es gab Trainingseinheiten, in denen Holzarbeiten, Natursteinarbeiten, aber auch der Schnitt von Formgehölzen sowie das Pflanzenwissen im Vordergrund standen“, erläutert Johannes Gaugel, GaLaBau-Unternehmer aus Heuchlingen und seit dem Jahr 2017 als internationaler Experte für das deutsche Team der Landschaftsgärtner zuständig. Gaugel beobachtet mit Wohlwollen, das sich die beiden Teilnehmer mit jedem Training besser ergänzen.

Trainiert wurde das sächsische Team nicht nur von Gaugel und Kahsnitz, sondern auch von den Natursteinexperten Christian Dietz aus Wilsdruff und Jens Hildebrandt aus Thermalbad Wiesenbad sowie weiteren Experten aus dem Bereich der Pflanzenverwendung und Pflege.

Der Ablauf des Wettbewerbs

„Am Tag vor der Eröffnung des Wettbewerbs werden die Details gelüftet. Die Wettbewerbsaufgabe wird dann den 20 teilnehmenden Teams zum ersten Mal vorgestellt“, skizziert Gaugel den Ablauf in Lyon.

An den Wettbewerbstagen (11. – 14. September) wird es für Anton und Theo vier Tage lang nervenaufreibend und körperlich anstrengend. Die Wettbewerbsaufgabe muss in nur 22 Stunden fachlich korrekt und absolut exakt mit den angegebenen Maßen umgesetzt werden. Die Teams der Mitbewerber bereiten sich ebenfalls umfangreich vor und so spielen bei jeder Berufe-WM mehr Länder in der Spitzenregion mit. „Die knappe Zeitvorgabe reicht nur dann für die vorgegebene Aufgabe, wenn alles reibungslos abläuft“, ergänzt Trainer Kahsnitz. Fehler kann sich kein Team leisten, wenn es vorne platziert sein möchte.

Daten und Fakten

Zu den diesjährigen WorldSkills (Berufe-Weltmeisterschaften) 2024 werden rund 1.400 Wettkämpferinnen und Wettkämpfer aus über 70 Ländern und Regionen erwartet, die in insgesamt 59 Wettbewerbsdisziplinen antreten. Die Deutsche Berufe-Nationalmannschaft nimmt mit 42 Teilnehmenden in 37 Disziplinen an der WM der Berufe teil. In Lyon starten im Skill 37 „Landscape Gardening“ 20 Zweierteams aus 20 Ländern. Die Teilnehmenden sind jeweils die besten ihres Landes und treten gegen die Weltspitze an.

Fast live dabei

Die ersten Posts auf Facebook und die ersten Stories auf Instagram wird es an den Wettbewerbstagen gegen 10.00 Uhr geben. Die Berichterstattung beginnt mit dem ersten Wettbewerbstag am 11. September. Ab dann wird jeden Tag mit Fotos, Videos und kurzen Kommentaren über den Verlauf des Wettbewerbes auf der Facebook-Seite der Landschaftsgärtner https://www.facebook.com/dielandschaftsgaertner sowie auf dem Instagram-Account: https://www.instagram.com/die_landschaftsgaertner/ berichtet. Das Ausbildungsförderwerk Garten-, Landschafts- und Sportplatzbau e. V. (AuGaLa) stellt neben der Finanzierung der Teilnahme der deutschen Landschaftsgärtner auch die Internetplattform www.landschaftsgaertner.com mit eigener ausführlicher Rubrik (unter Events) zur Verfügung. Nach der Eröffnung des Wettbewerbs gibt es hier täglich aktuelle Bilder und Informationen zur deutschen Baustelle. Eine Lektüre, die man sich nicht entgehen lassen sollte.

 

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