Fachzeitschrift für den Garten- und Landschaftsbau

Die FSB ist in diesem Jahr einmal mehr ein Muss für alle Architekten und Ingenieure sowie für die Bauherren und Betreiber von Sport-, Spiel-, Schwimm- und Freizeitanlagen. Ein Trend der letzten Jahre setzt sich weiterhin fort: Es sind stets flexiblere Lösungen gefragt, die den Ansprüchen und Bedürfnissen immer heterogener und individuellerer Nutzer gerecht werden.

Dabei stehen nicht nur die Architektur und bauliche Qualität eines Projektes, sondern vor allem auch die späteren Betriebskosten im Fokus - schließlich machen diese den Löwenanteil der gesamten Lebenszykluskosten aus. Die FSB 2015 bietet dazu den umfassenden Überblick. Da nimmt es nicht Wunder, wenn die Aussteller mit Optimismus nach Köln reisen.

Internationale Sportevents: Weltweite Nachfrage und neue Formate

Ob Fußball-Weltmeisterschaften in Russland und Katar, die ersten European Games in Baku oder die Pläne einiger internationaler Sportverbände zur künftigen Veranstaltung von „World Beach Games", World Urban Games", „World Combat Games" und „World Mind Games" – die Anzahl und das weltweite Interesse an Sportgroßevents ist immens. Aussteller der FSB 2015 profitieren von neuen Märkte: „Wir treiben unsere Internationalisierung voran und konnten zum Beginn des Jahres 2015 bereits einen Großauftrag über Sportgeräte für die King Abdullah Sports City in Saudi-Arabien verzeichnen", freut sich Dr. Holger Schmitz von artec Sportgeräte. Auch Alina Gainar von Euronix Metal aus Spanien erwartet ein wachsendes Auftragsvolumen. Und dies aus guten Gründen: Gesundheitspolitische Ansätze, etwas gegen Fehlernährung und Übergewicht zu unternehmen, werden in vielen Ländern diskutiert.

IAKS Geschäftsführer Klaus Meinel weist darauf hin, dass Russland weiterhin – trotz der aktuellen politischen Spannungen – großes Potenzial für die Branche besitzt: „Das russische Sportministerium wird in Kürze das nächste landesweite Investitionsprogramm für den Breitensport veröffentlichen. Voraussichtlich werden sich die Förderprogramme für die nächsten Jahre in Richtung Sportplätze und Trainingszentren verschieben."

Urbane Sport- und Bewegungsparks

Zur Gestaltung urbaner Freiräume für Sport- und Spielaktivitäten zeigen die FSB-Aussteller im Bereich „Freiraum" weiterhin viel Kreativität – ob es um generationenübergreifende Bewegungsangebote oder den Transfer von Fitnessstudio-Aktivitäten nach draußen geht.

Stilum zeigt zur FSB 2015 verschiedene Themenwelten für Kinder unter drei Jahren, Spielplätze sowie Fitness- und Balancegeräte. „Unsere Spielgeräte für Kinder unter drei mit einfachen Formen und Strukturen aus Flora und Fauna zeigen sich als pädagogisch wertvolle Spielobjekte. Ergänzend regt ein außergewöhnlicher Material-Mix die Sinne der Kinder an," so Maike Söltl.

Auch die Berliner Seilfabrik hat hohe Ansprüche an Design und Nachhaltigkeit. Ihre Raumnetze werden durch die Aufwertung mit Bambus Paneelen gekrönt. Diese geben den Anlagen Ähnlichkeit zu klassischen Spielhäusern. Die Paneele sehen aus wie gewöhnliches Holz, sind aber haltbarer und umweltfreundlicher. „Bambus ist High-Tech aus der Natur mit einer bemerkenswerten CO2-Bilanz, denn er kann bis zu einem Meter am Tag wachsen", erklärt Julia Köhler von der Berliner Seilfabrik.

Andere Hersteller setzen auf neue Effekte und Sportspiele. Metalu-Plast bietet neue Outdoor-Courts für Padel-Tennis und Fußball. Sumalim Playgrounds bringt die Optik virtueller Spiele auf den Spielplatz, so dass Abenteurer auf verschiedenen Levels erlebt werden können.

Höher, schneller, weiter auf Spielplätzen! „Gerne, aber nicht ohne ausreichende Sicherheit!" sagt Wolfgang Keiner von Huck Seiltechnik: „Für unsere beliebten Vogelnester setzen wir auf Unfallminimierung, dafür werden wir sogar über die bestehenden Sicherheitsauflagen hinaus aktiv."

Outdoor-Beläge: Für jede Sportart der beste Untergrund

BSW blickt aktuell auf mehrere Produktinnovationen. Neben einem portablen Leichtathletikboden für Indoor-Events und neuen Fallschutzplatten für Spielplätze und Schulhöfe stehen Fitnessböden für zehn verschiedene Anwendungsgebiete zur Verfügung. „So können wir die Anforderungen der Sportler von Gerätetraining bis hin zu Yoga, Crossfit und Kampfsport bedienen" sagt Albrecht Rieger von BSW.

Recticel präsentiert auf der FSB 2015 eine neu entwickelte Elastikschicht für Hockeyrasenplätze. Die kostengünstige Bahnenware genügt höchsten Ansprüchen. Bei den bislang gebauten Plätzen glaubten die Hockeyspieler, auf einem vermeintlich besseren, im Ortseinbau erstellten Platz spielen.

Novol aus Polen zeigt zur FSB einen speziellen Bodenbelag, der im Sommer für Outdooraktivitäten genutzt werden kann und sich im Winter im Handumdrehen in eine Eislauffläche verwandeln lässt. Atmacom aus Griechenland präsentiert Bodenprodukte für verschiedenste Sicherheitsanforderungen.

Recycling im Rahmen von Klimaschutzzielen spielt bei Outdoor-Sportböden eine wachsende Rolle. So wurde Bergo Flooring kürzlich von der schwedischen Kronprinzessin Victoria für die Entwicklung von Mulitfunktionsböden aus 100% Recyclingmaterial ausgezeichnet.

Kunstrasenplätze: Neue Qualitätsstandards und Infillprodukte

Seit 2014 gibt es in ganz Europa einheitliche Baunormen für Kunststoffrasenbeläge. Ergänzend hat auch die FIFA ihr Qualitätsprogramm für Kunstrasenplätze aktualisiert. Somit liegt nunmehr für den Bauherrn und Nutzer eine verständliche Übersicht der Qualitätsstandards vor, um dem Fußballspiel sowohl im Breitensport als auch im professionellen Bereich die bestmöglichen Bedingungen zu ermöglichen.

Auf Sportböden spezialisierte Prüflabore sorgen mit Labor- und Feldprüfungen für die nötige ständige Qualitätsüberwachung: „Wir haben unseren Leistungsumfang zu Baugrund-, Kontroll- sowie Eignungsprüfungen für den Sport- und Landschaftsbau erheblich erweitert und präsentieren dies auf der FSB 2015", so Oliver Schneider vom Labor Lehmacher/Schneider.

Technologische Fortschritte gibt es sowohl bei den Kunstrasenbelägen als auch bei den Einstreugranulaten. Polytan zeigt auf der FSB Kunstrasenhalme, die langanhaltend formstabil bleiben. Aus optischen Aspekten kommen zusehends zweifarbige Fasern zum Einsatz, da durch die Kombination von hell- und dunkelgrünen Halmen ein natürlicher, satter Grünton entsteht. Das Einstreugranulat „Infill Bionic Fibre" aus dem Hause Melos orientiert sich am Vorbild der Natur und besticht durch die natürliche Optik seiner organischen Kornform, optimale Gesundheits- und Umwelteigenschaften sowie eine angenehme Bespielbarkeit.

Anbieter wie Stargum haben die Herstellung von Infill-Produkten aus 100% Recyclingmaterialien weiterentwickelt und können ökologisch und ökonomisch extrem attraktive Produkte anbieten.

Für das Recycling abgenutzter Kunstrasenbeläge haben die Spezialisten von SMG eine neue Maschine zum Ausbau von Rasenteppichen im Programm. „Das Einstreumaterial wird direkt während des Wickelprozesses aus dem Rasen getrennt. So können die gewonnenen Granulate direkt wieder dem Recycling zugeführt werden", erläutert Tobias Owegeser.

Innovative Materialien für höchste Anforderungen

Für die nächsten Weltmeisterschaften sind die FSB-Aussteller bestens vorbereitet. Play Hard aus Australien präsentiert in Köln die nächste Generation von Hammer- und Diskuswurfkäfigen. Hier werden statt den bisher üblichen acht bis zehn nur noch drei oder vier Netzpfosten benötigt. Und Howitech Netting stellt ein neues Tennisnetz in Rot vor, das einen besseren Kontrast zu den trendigen blauen Tennisbodenbelägen bietet.

Die Stechert Gruppe bietet seinen Kunden Stadionsitze „customized". Ob individuelle Stoffe, Logoaufbringung, Sitzheizung oder -kühlung, elektrische Einstellmöglichkeiten, Lordosestützen, Becherhalter oder Ablagenetze – der anspruchsvolle Stadionbetreiber findet Sitzlösungen für alle Bereiche.

Allerneueste Hardware- und Software-Innovationen für die Messung von Wettkampfergebnissen und Bestleistungen finden Besucher auf der FSB 2015. Quince Electronics beispielsweise zeigt neben anderen Highlights ein neues Zeitmesssystem für Schwimmmeisterschaften.

Klimaschutz und Nachhaltigkeit bei Sportevents

Der Deutsche Olympische Sportbund wird auf der FSB 2015 das neue Online-Portal „Green Champions 2.0" für nachhaltige Sportveranstaltungen vorstellen. Klima- und Ressourcenschutz in Sportanlagen sind möglich und sinnvoll. Nebenbei helfen sie, den steigenden Betriebskosten für Energie und Wasser entgegenzusteuern.

Auch Freilufthallen wie z.B. die McArena sind eine innovative Lösung, um ganzjährig nutzbare Sporträume zu schaffen bei einer gleichzeitig sehr großen Wirtschaftlichkeit.

Ressourcenschonende Leichtbauweisen können auch mit Komfortaspekten wie Heizung und Klimatisierung verknüpft werden. So hat Veldeman kürzlich in Moskau eine 60x100 m große Fußballhalle erstellt, in der auch im Winter bei angenehmen Temperaturen trainiert werden kann.

Neue Indoor-Trends im Schul-, Gesundheits- und Fitnesssport

Kletterwände, Boulderwände und Slackline-Anlagen erobern die Schulsporthallen und animieren zum Balancieren und Ausprobieren neuer Sportarten. „Die Turnhallenausstattung von heute wird nicht mehr zum traditionellen Turnen bzw. zu sportart-spezifischen Anwendungen genutzt", erläutert Raimar Nestler vom Bundesverband der Deutschen Sportartikel-Industrie. „Wo früher Turngeräte bestimmte Übungen erforderten, steht heute der Animationsgedanke im Vordergrund."

Teamsportarten werden weniger unter Leistungsmotiven und bevorzugt in kleineren Sporthallen praktiziert. Betreiber von Gesundheitssportzentren und Fitness-Studios benötigen eine Vielzahl an separaten Räumen für Gewichts-, Zirkel-, Cardio- und Gruppentraining. „Fit on Demand" schließlich bedeutet Training alleine oder zu zweit in kleineren Räumen mit modernster Online-Ausstattung, welche die persönlichen Fitnessprogramme interaktiv anbieten.

Schwimmbäder als Anbieter von Gesundheit und Freizeiterlebnissen

Die eigenverantwortliche Gesundheitsvorsorge bekommt im Zusammenhang mit dem demographischen Wandel einen immer größeren Stellenwert. Bäder sind heute Sportstätten mit Aspekten der Gesundheitsbewegung und bieten z.B. das „Fitnessstudio unter Wasser". Vor allem aber sind sie Freizeitstätten, so dass Schwimmbadbetreiber im Wettbewerb mit anderen Anbietern von Freizeiterlebnissen stehen. Zur Erreichung jüngerer Zielgruppen kommen sie nicht um attraktivitätssteigernde Einbauten wie zum Beispiel spektakuläre Rutschen oder Kletterwände herum.

Die Aussteller aus dem Bereich der öffentlichen Bäder zeigen auf der FSB 2015 Produkte und Lösungen, um gemeinsam mit Planern und Betreibern die anspruchsvollen Nutzerwünsche erfüllen zu können.

 

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