Böschungsbagger macht Korb um Korb
09.07.2008
Seit knapp 30 Jahren ist das Unternehmen Nacken aus Steißlingen auf vielen Gebieten der Landschaftsgestaltung vor allem im Verkehrswegebau sowie in der Flächen- und Gewässerrenaturierung tätig. Entsprechend prägen zahlreiche Spezialmaschinen den Fuhrpark des überwiegend in Süddeutschland tätigen Unternehmens mit mehr als 30 Mitarbeitern.
Unter den insgesamt acht Erdbaumaschinen finden sich so alleine fünf Langarm-Bagger, die mit Reichweiten bis 18 Meter insbesondere im Böschungs- und Beckenbau sowie verstärkt auch bei der Errichtung von Schallschutzbauwerken arbeiten. Seit 2004 setzt Nacken dabei auf Hitachi-Technologie: neben zwei 15-Meter-Hitachi ZX250LCN-3 übernahm man jetzt einen 18-Meter Hitachi ZX250LCN-3 mit Hubkabine, der seine Qualitäten gerade im Lärmschutz unter Beweis stellt.
Natürlicher Lärmschutz im Trend Moderner Landschaftsbau leistet heute deutlich mehr als bloße Massenbewegungen im Vor- oder Nachgang zu Straßen- oder Tiefbaumaßnahmen: neben der planvollen Gelände(-re-)modellierung erstellen die Spezialunternehmen zunehmend auch komplexe Nebenbauwerke, die wichtige Aufgaben der Hangsicherung, der Wasserführung und des Erosionsschutzes erfüllen. Zur Anwendung kommen dabei neben herkömmlichen Stützbauwerken aus Gabionen und Natursteinen auch Bewehrte Erden und spezifisch bemessene Drainagesysteme.
Immer wichtiger werden auch Sicht- und Lärmschutzbauten - neben befestigten Wallaufschüttungen insbesondere auch Lärmschutz-Gabionen-Systeme aus steinbefüllten Drahtkörben. Diese Konstruktionen sind die ästhetische Alternative zu Kunststoff- oder Stahlwänden, absorbieren und dämmen den Schall aktiv. Dazu bieten sie bautechnische Vorteile, von der effektiven Hangsicherung bis zum masseneffizienten Vorort-Recycling von unbelastetem Straßenaufbruch.
"Tatsächlich liegen Gabionen heute voll im Trend" unterstreicht auch Christina Ilchmann, seit 2002 geschäftsführende Gesellschafterin der Nacken Landschaftsbau Steisslingen GmbH. "Seit vielen Jahren bieten wir diese Bauweise neben Bewehrten Erdbauwerken und massiven Steinverbauungen an. Aber gerade in den letzten beiden Jahren konnten wir im gesamten süddeutschen Raum in zahlreichen Projekten jährlich um die 20.000 m³ Gabionen verbauen." Bei kleineren Maßnahmen arbeitet man im direkten Kundenauftrag mit eigenen Ingenieurleistungen, überwiegend sind die Nacken-Teams jedoch unter federführenden Generalunternehmern in einen engen Bauablauf eingebunden. Sie erstellen mit autarker Maschinenausstattung die Korbgerüste je nach Anforderungen mit Vor- oder Hinterfüllung und koordinieren die Baustoff-Logistik für die oft kilometerlangen Wandsysteme mit technischen Maximalhöhen bis 9,0 Meter.
Im Gegensatz zu angelieferten und vorverdichteten Fertig-Gabionen "verdrahten" die Nacken-Mitarbeiter dabei die einzelnen Korbelemente auf tragfähigen Fundamenten selbst, verfüllen die vorgesehene Schüttung und verdichten die eingebauten Lagen bei Bedarf fachmännisch. Geringere Material- und Transportkosten, und auch die Wiederverwertung vorhandener Schüttgüter sind die Vorteile dieses Verfahrens. Durch gezielten Einbau einer vorderen "Sicht-Schicht" aus bestimmten zugelieferten Steinmaterialien werden optische und auch besondere akustische Anforderungen erfüllt. "Hier müssen natürlich vor allem Arbeitshöhe und Reichweite der eingesetzten Maschinen stimmen" sagt die Bauingenieurin Christina Ilchmann. "Da wir keine hohen Hublasten haben, ist die Korbverfüllung ein ideales Einsatzfeld für unsere Böschungsbagger, die wir hier zusätzlich zu den klassischen Erdbaustellen als echte Schlüsselmaschinen auslasten können." Zu den bislang vier Langarm-Maschinen in Raupen- und Mobilversion kam Anfang Mai ein Hitachi ZX250LCN-3 hinzu, der mit 5-Meter-Hubkabine und 18-Meter-Auslegergeometrie jetzt noch besser den Anforderungen in der Gabionen-Verfüllung entspricht.
Der neue 26-Tonnen-Bagger ist seit 2004 der vierte Hitachi, den Nacken-Landschaftsbau Steisslingen von der Niederlassung Baden des deutschen Hitachi-Exklusivpartners Kiesel im rund 30 km entfernten Geisingen bezog. Neben einem Kurzheck-Hitachi ZX225US verstärken bereits zwei Hitachi ZX250LCN-3 mit 15-Meter-Longfront und konventioneller Kabine die Nacken-Böschungsflotte. "Preislich liegen heute alle entsprechenden Anbieter auf vergleichbarem Niveau. Wir haben uns deshalb außer für Hitachi, vor allem für Kiesel und deren Service-Leistungen entschieden," begründet Christina Ilchmann die neuerliche Zusammenarbeit. Diese umfasste die termingerechte Ausstattung des Standard-ZX250LCN-3 "Super Long Front" mit der CRES-II-Kabine in Hubversion sowie die arbeitshydraulische Wechsel-Ausrüstung mit 2-Meter-Schwenklöffel (ca. 0,5 m³) und Pendelgreifer für saubere Befüllungen in großen Höhen.