Fachzeitschrift für den Garten- und Landschaftsbau

Im Sommer 2020 wurde die neue Baureihe der kompakten und leistungsstarken Forstraupe Moritz erstmal online präsentiert. Die Modelle der neuen Baureihe verfügen nun über 50 bzw. 75 PS Motorleistung. Wurde der Moritz ursprünglich als Fällraupe für den Forst vorgestellt, können die heutigen Modelle als ferngesteuerte Geräteträger für die multifunktionalen Einsatz überzeugen. Die beiden neuen Modelle, die dem ursprünglichen Konzept treu geblieben sind, spielen technisch in einer neuen Liga.

Forstfräse MAX

Forstraupe Moritz (Fotos: Pfanzelt)

So wenig die Optik verändert wurde, in so viel größerem Maße wurde die Technik der kompakten und leistungsstarken Geräteträger überarbeitet. Die leistungsstarken und sparsamen 4-Zylinder-Motoren mit 36,4 bzw. 55,4 kW kommen nun aus dem Hause Deutz und werden serienmäßig mit einem CLEANFIX Umkehrlüfter ausgestattet. Auch bei den Aggregaten und dem Hydrauliksystem wurde mit den neuen Modellen viel verändert. Das Hydrauliksystem besteht nun aus drei getrennten Systemen für Fahrantrieb, Arbeits- und Leistungshydraulik. Diese Trennung ermöglicht eine neue Dimension bei allen drei Systemen. Bei dem Fahrantrieb kann so eine Drifteinstellung zum Ausgleich der Hangabtriebskraft bei Mäharbeiten quer zum Hang eingestellt werden. Für den gleichen Arbeitseinsatz kann nun auch eine stufenlose Einstellung der Endgeschwindigkeit vorgenommen werden. Diese beiden Optionen bieten einen sehr hohen Komfort beim Einsatz des Moritz mit einem Mulcher oder einer Forstfräse. Die Arbeitshydraulik bietet nun bis zu vier proportionale und zwei schwarz/weiß doppeltwirkende Funktionen, die alle über die Funksteuerung gleichzeitig bedient werden können.

Die professionelle und ergonomisch zu bedienenden Funksteuerung ist in zwei Bereiche aufgeteilt. So kann mit einer Hand das Fahren über einen einzigen Joystick gesteuert werden, während mit der zweiten Hand die Arbeitsgeräte sowie Anpassungen am Leistungsmanagement vorgenommen werden. Alle Funktionen und Voreinstellungen können über die Funksteuerung vorgewählt werden.

Leistungshydraulik und mechanische Zapfwelle

War es bisher nur möglich Anbaugeräte mit der mechanischen Zapfwelle, ein Alleinstellungsmerkmal des Moritz am Markt, anzutreiben, ist nun auch eine Leistungshydraulik verfügbar. Dies ist vor allem für Kunden gedacht, bei denen bereits hydraulisch angetriebene Arbeitsgeräte anderer Hersteller vorhanden sind. Ohne Einschränkungen kann nun nahezu die komplette Motorleistung entweder über die mechanische Zapfwelle oder die Leistungshydraulik abgerufen werden. Die Axialkolbenpumpe leistet bei Bedarf bis zu 96 l/min bei 300 bar. Das Arbeitsgerät wird komfortabel über einen Multikuppler an den Moritz angeschlossen.

Anbaugeräte für den Ganzjahreseinsatz

Pfanzelt bietet für den Moritz ein Programm an eigenen Anbaugeräten an. Neben einem Forst- und Gestrüppmulcher und einer Sä-Streifen-Fräse wurde mit der neuen Generation der Forstraupe Moritz auch die neue Forstfräse MAX vorgestellt. Diese ist ausgestattet mit 40 hartmetallbestückten Rundmeißeln, die durch einfaches Drehen dreimal verwendbar sind. Die Rundmeißel sind dabei spiralförmig um den Rotor angeordnet. Der Werkzeugflugkreisdruchmesser beträgt dabei 340 mm. Die Forstfräse MAX hat neben einer hydraulischen Frontklappe nun auch einen hydraulischen Niederhalter. Zudem verfügt sie serienmäßig über eine hydraulische Seitenverschiebung. Für eine optimierte Nachzerkleinerung sind in die Frontklappe Gegenschneiden eingearbeitet. Die Arbeitsbreite der Forstfräse beträgt 1.200 mm.

Zwei individuell nutzbare Anbauräume für mehr Flexibilität Verfügte der Moritz bisher über einen Dreipunktanbauraum sowie einen zweiten Anbauraum in der Front, der für ein Frontgewicht, eine Werkzeugbox sowie eine Hilfsseilwinde genutzt werden konnte, so steht bei den neuen Modellen ein vollwertiger Dreipunktanbauraum in der Front zur Verfügung. Neben den Pfanzelt eigenen Anbaugeräten sind somit an dem Kat. 1 Dreipunktaufnahme auch Arbeitsgeräte anderer Hersteller einsetzbar. Flexibilität für den Kunden bei der Wahl des Anbaugerätes war für Pfanzelt bei der Weiterentwicklung des Moritz wichtig. Die neuen Modelle können durch die beiden unterschiedlichen Antriebsmöglichkeiten und den standardisierten Dreipunktanbauraum auch mit Anbaugeräten anderer Hersteller ohne Einschränkungen betrieben werden. Dies beginnt bei einer Wurzelstockfräse und endet bei einem Doppelmessermähbalken. Diese Maschinenkombination überzeugt beim umweltbewussten Mähen von Steilhängen, Biotopflächen und Moorwiesen. Weitere mögliche Einsatzgebiete sind Hanglagen von Almwiesen oder Skipisten. Vielseitige Einsätze mit zwei Arbeitsgeräten gleichzeitig sind so nun möglich, z.B. mit zwei Doppelmessermähbalken.

Kompakte Abmessungen und niedriger Bodendruck Zum Konzept des Moritz gehören seit der Einführung ein niedriger Bodendruck und kompakte Abmessungen. Für die Weiterentwicklung des Moritz bildeten diese beiden Voraussetzungen deshalb die Grundlage. Das leicht höhere Eigengewicht von ca. 2.000 kg wird durch die breiteren (Serie 250 mm, optional 300 mm) und längeren Laufwerke aufgenommen. Somit bleibt der Bodendruck im Vergleich zum Modell Fr50 gleich. Ein unkomplizierter Transport mit PKW-Anhänger oder Transporter ist nach wie vor problemlos möglich, da sich die Abmessungen nur sehr gering geändert haben. Für unterschiedliche Einsatzgebiete und für Arbeiten am Hang können die Laufwerke hydraulisch jeweils um 200 mm pro Seite verbreitert werden. Die neue automatische, hydraulische und wartungsfreie Kettenspannung verhindert ein Abspringen des Bandes zuverlässig. Für extreme Steilhangeinsätze oder zur Selbstsicherung kann der Moritz mit einer Hilfswinde sowie einer Traktionsseilwinde

Größter Hersteller für Forstmaschinen in Deutschland Als größter deutscher Hersteller für Forstmaschinen umfasst das Pfanzelt Produktprogramm heute neben Forstseilwinden und Rückeanhängern auch Ladekrane, Forstspezialtraktoren und Forstraupen. Mit seinen qualifizierten Mitarbeitern und Partnerbetrieben setzt Pfanzelt ausschließlich auf den Produktionsstandort Rettenbach am Auerberg. Die Firma leistet mit derzeit rund 160 Beschäftigten ihren Beitrag zur langfristigen Sicherung vieler Arbeitsplätze in einer ländlichen Region.

 

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