Siegerentwurf für die „Danakil Klimazonenwelt“
29.01.2016
Zehn Stunden hat die Jury im Deutschen Gartenbaumuseum getagt, um 19 Uhr war es gestern Abend soweit: Der Juryvorsitzende Dr. Claus Worschech öffnete den Umschlag mit dem Name des Siegers beim Wettbewerb um die ‚Danakil Klimazonenwelt‘.
Dieses mehrteilige Gebäudeensemble soll zur BUGA Erfurt 2021 der neue Mittelpunkt des egaparks sein, und Thüringens größter Garten ist wiederum einer von drei Standorten für die Bundesgartenschau 2021. BUGA-Chefin Kathrin Weiß: „Das Danakil Klimazonenhaus soll aber nicht nur für den Zeitraum der BUGA errichtet werden, es bleibt allen Erfurtern und unseren Gästen im egapark auch nach dem Großereignis in gleicher Form erhalten.“ Der Gebäudekomplex entsteht im Mittelpunkt des egaparks, am Standpunkt der ehemaligen Zentralgaststätte. Auf einer Fläche von 5300 m² sollen ein 3300 m² großes Wüsten- und ein Urwaldhaus sowie ein 2000 m² umfassender Wintergarten entstehen. „Für die Besucher wird so das Erlebnis zweier Klimazonen unter einem Dach ganz nah erlebbar“, beschreibt Kathrin Weiß das Vorhaben.
Ab voraussichtlich 2017 sollen die Bauarbeiten beginnen. „Wir rechnen mit der Fertigstellung pünktlich zum BUGA Start“, sagt die BUGA-Chefin. Was das Ensemble letztendlich kosten wird, ist abhängig von der genauen Umsetzung des ‚Danakil Klimazonenhauses‘, die Planungen dafür beginnen nach den Verhandlungen mit dem Preisträger. Kathrin Weiß: „Nach ersten Schätzungen gehen wir von 16 Millionen Euro aus, die genaue Summe kann sowohl leicht darunter, als auch leicht darüber liegen. Wichtig für uns ist, dass wir mehrere Vorkehrungen getroffen haben, damit die Summe nicht überschritten wird.“
Sechs Bewerber/Bewerbergemeinschaften, bestehend aus Planungsteams von Architekten, Land-schaftsplanern, Szenographen, u.a. waren am Start. Die Teilnehmer des Wettbewerbes kamen aus Berlin, Stuttgart, Zürich, London, Madrid, München und begannen im September 2015 mit den Arbeiten an ihren Entwürfen. Im Gartenbaumuseum tagte am Donnerstag die Jury mit Vertretern verschiedener Bereiche: Architekten, Stadtplaner, Landschaftsarchitekten, Szenographen technischen Sachverständigen, Stadträten und egapark-Freunde. Die Aufgabe der elfköpfigen Jury: „Aus den eingereichten Arbeiten mussten die drei Projekte gefunden werden, die sich am besten in die Gesamtanlage einordnen unter besonderer Berücksichtigung des historischen Geländes und den modernen Besucheransprüchen an Information und Unterhaltung gerecht werden“, sagt Kathrin Weiß.
Kathrin Weiß: „Die Auswahl fiel uns sichtlich schwer. Jedes Projekt hatte seine Stärken, sein eigenes Gesicht. Am Ende gewann der Entwurf von Henchion Reuter Architekten aus Berlin. Baudezernent Alexander Hilge, Mitglied der Jury: „Der Siegerentwurf wirkt sehr ästhetisch und belebt das verlorene Herz des egaparks wieder.“
Peter Zaiß, Chef der Stadtwerke Erfurt Gruppe: „Wir freuen uns, dass uns die Stadt das Vertrauen geschenkt hat, die Bundesgartenschau auszurichten. Wir investieren viel, um dadurch Erfurt noch lebens- und liebenswerter zu machen. Das Danakil-Projekt auf dem Gelände unserer Stadtwerke-Tochter egapark ist ein Meilenstein für die BUGA 2021. Ich bin mir sicher, dass die Erfurter und ihre Gäste das Klimazonenhaus begeistert nutzen werden. Danakil macht Thüringens schönsten Garten noch attraktiver als er jetzt schon ist.“
Vorsitzender Dr. Claus Worschech begründete die Entscheidung der Jury: „Insgesamt handelt es sich um einen realisierbaren, der Situation und Bedeutung des Ortes angemessenen entwurflichen Beitrag, der sich harmonisch und verträglich in die historisch gewachsene Gesamtanlage als neues Kapitel der Baugeschichte dieses Ortes einfügen wird. Insbesondere das Ausstellungskonzept weist hervorragende Konzepte auf und verspricht, die geforderte Attraktivitätssteigerung des egaparks erreichen zu können.“