Fachzeitschrift für den Garten- und Landschaftsbau

Rund 450 Anbieter für Christbäume aus der Region und zum selbst Schlagen sind in den Karten von Proplanta verzeichnet. Rund 28 Millionen Weihnachtsbäume werden auch in diesem Jahr an den Festtagen die Wohnungen oder den Arbeitsplatz schmücken. Etwa 80 Prozent der Ware stammt aus heimischem Anbau, insbesondere aus Schleswig-Holstein, Nordrhein-Westfalen und Niedersachsen.

Baumschule mit Weihnachtsbäumen

Der Rest, vor allem die billigere Ware in Baumärkten oder Tankstellen, kommt meist aus Dänemark und anderen Nachbarländern. Rund 2.000 Erzeuger produzieren die Bäume auf 25.000 Hektar. Der Anbau erfolgt überwiegend in Form landwirtschaftlicher Sonderkulturen.

Weihnachtsbaumpreise weitgehend stabil

Für den Kauf eines Weihnachtsbaumes müssen Verbraucher in diesem Jahr nicht tiefer in den Tasche greifen als in 2010, da die Preise weitgehend stabil bleiben. Der Bundesverband der Weihnachtsbaum- und Schnittgrünerzeuger rechnet in der Saison 2011 mit etwa der gleichen Angebotsmenge wie im Vorjahr, so dass je nach Qualität mit 16 bis 20 Euro pro Meter Nordmanntanne, rund 9 bis 12 Euro für den laufenden Meter Blaufichte und 5 bis 7 Euro für den Meter Fichte zu rechnen ist.

Tipps zum Christbaumkauf

Nicht zu Unrecht ist in den vergangenen Jahren ein Trend zu Ware aus regionalem Anbau festzustellen. Bäume aus den nördlichen Nachbarländern haben weite Transportwege hinter sich und werden seit Ende Oktober eingeschlagen. Die Haltbarkeit ist daher oft kürzer und auch die Umweltbilanz ungünstiger als bei einheimischer Ware. In den meisten Bundesländern bürgt ein Herkunftssiegel dafür, dass der Baum aus der näheren Umgebung stammt.

Auch Öko-Christbäume sind auf dem Markt zu finden. Sie sind mit einem Siegel der Bio-Anbauverbände gekennzeichnet. Bäume mit einem Zertifikat der gemeinnützigen und unabhängigen Organisation zur Förderung verantwortungsvoller Waldwirtschaft, Forest Stewardship Council (FSC), stammen aus nachhaltiger Erzeugung. Das grüne Logo mit einem stilisierten Baum wird nur an Forstbetriebe mit umweltverträglicher Waldwirtschaft vergeben.

Weihnachtsbäume können bei vielen Forstämtern direkt im Wald oder bei regionalen Anbietern ab Hof gekauft oder sogar selbst geschlagen werden. Dann weiß der Käufer, woher sein Baum stammt und dass er frisch ist.
Anbieter sind jetzt im Internet übersichtlich verzeichnet.

Die Baumarten - eine Entscheidungshilfe

Die Nordmanntanne (Abies nordmanniana) zählt seit einiger Zeit zu den beliebtesten Christbäumen und hat mittlerweile einen Marktanteil von 80 Prozent. Sie braucht rund 10 Jahre, um Zimmerhöhe zu erreichen. Daher ist sie mit Abstand der teuerste Christbaum. Sie stammt aus dem westlichen Kaukasus und der Nordosttürkei, in Mitteleuropa wird sie praktisch nur als Weihnachtsbaumkultur angebaut. Sie zeichnet sich durch kräftiges Grün, weiche, nicht stechende Nadeln, eine gleichmäßige Wuchsform und vor allem durch ihre hohe Nadelfestigkeit aus.

Die Blau-Fichte oder Stech-Fichte (Picea pungens) stammt aus Nordamerika und wurde nach ihren blau schimmernden, stark stechenden Nadeln benannt. Sie hat eine mittlere Haltbarkeit, preislich liegt sie unter der Nordmanntanne. Ihre starken, gleichmäßigen Äste lässt sie besonders für schweren Baumschmuck und echte Kerzen geeignet erscheinen.

Die Douglasie (Pseudotsuga menziesii) ist im Westen Nordamerikas heimisch und wurde im 18. Jahrhundert in Mitteleuropa eingeführt. Sie hat weiche, dünne Nadeln mit intensivem Zitrus-Duft. Aufgrund ihrer dünnen, biegsamen Zweige ist sie eher für leichten Baumschmuck geeignet. Ihre Haltbarkeit ist etwa mit der der Blaufichte zu vergleichen, preislich ist sie etwas günstiger als diese.

Die Amerikanische Rotfichte (Picea rubens) ist der preiswerteste Weihnachtsbaum, hat aber von allen Arten auch die geringste Haltbarkeit. Bereits nach wenigen Tagen in warmen Räumen nadelt sie schon. Daher sollte sie erst kurz vor dem Fest geschlagen werden. Ihre Nadeln sind dunkelgrün und nur mäßig stechend.

Die Edeltanne (Abies nobilis bzw. A. procera) kommt ebenfalls aus Nordamerika. Sie liegt etwa auf dem gleichen Preisniveau wie die Nordmanntanne. Ihre weichen, blaugrünen Nadeln duften intensiv nach Orangen und sind lange haltbar. Den Geruch kann man noch verstärken, indem man die am Stamm befindlichen Harztaschen mit einer Nadel aufsticht. Allerdings ist ihr Wuchs eher ungleichmäßig.

Die Schwarzkiefer (Pinus nigra), heimisch im südlichen Europa, ist vor allem in Berlin und im Osten Deutschlands ein beliebter Weihnachtsbaum, da andere Nadelbäume auf den sandigen Böden im Nordosten des Landes schlecht gedeihen. Ihre langen, dunkelgrünen Nadeln sind im Zimmer über Wochen haltbar.

Die Weißtanne (Abies alba), als einheimische Baumart ursprünglich der "klassische Weihnachtsbaum", sollte man aus ökologischen Gründen nicht kaufen. Sie steht auf der Roten Liste der bedrohten Pflanzenarten.

 

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