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Das milde Klima der vergangenen Wochen hat es möglich gemacht: Die Pollensaison hat begonnen. Seit wenigen Tagen werden in Deutschland die ersten Flüge von Hasel- und Erlenpollen gemessen. Trotz der noch geringen Pollenzahl reagieren Allergiker vergleichsweise heftig. Die Europäische Stiftung für Allergieforschung (ECARF) erklärt die Ursachen.

Hasel- und Birkenpollen fliegen nicht länger, aber verstärkt

Prof. Dr. med. Karl-Christian Bergmann, ECARF-Experte und Leiter der Stiftung Deutscher Polleninformationsdienst (PID) mit Sitz an der Charité, erwartet für 2013 mehr Hasel- und Birkenpollen.

"Im vergangenen Jahr haben Haselnusssträucher und Birken weniger Pollen produziert, als es ihrem natürlichen Rhythmus entsprochen hätte. Begünstigend kommt das seit Wochen milde Klima hinzu. Ich gehe davon aus, dass sich die Phase des starken Pollenflugs in dieses Jahr verschoben hat. Hasel- und Birkenpollen werden voraussichtlich nicht länger, aber in stärkerer Konzentration fliegen."

Auf die ersten Pollen reagieren Allergiker ungewöhnlich stark

Obwohl zu Beginn der Pollensaison nur sehr wenige Pollen fliegen, führt die geringe Menge bei Heuschnupfenpatienten doch zu deutlichen allergischen Symptomen, wie sie sonst nur im späteren Verlauf der Pollensaison bei stärkerem Pollenflug festgestellt werden. Ein bis fünf Haselnusspollen pro Kubikmeter Luft genügen, um bei erwachsenen Pollenallergikern Symptome wie Niesen, Nasenjucken, triefende Nase oder tränende Augen auszulösen. Einige Wochen nach dem ersten Pollenflug werden diese Symptome erst bei einer Konzentration von fünf bis zehn Haselnusspollen pro Kubikmeter Luft ausgelöst.

"Zum einen", so erklärt Professor Bergmann das Phänomen, "hatten Heuschnupfenallergiker im Januar über mehrere Monate keinen Kontakt mit Pollen und sind diese Allergene nicht mehr gewohnt. Zum anderen kann die Empfindlichkeit der Nase durch vorausgegangene Infekte wie Erkältungsschnupfen oder Grippe stark erhöht sein."

Elektronisches Pollentagebuch nutzen

Wer schon jetzt unter den typischen Heuschnupfensymptomen leidet, sollte im Zweifelsfall einen Allergologen aufsuchen. Dieser kann gegebenenfalls ein Antihistaminikum oder eine Kurzzeit-Immuntherapie verordnen. Pollenallergiker, die mehr über das Verhältnis ihrer individuellen Beschwerden zum Pollenflug in Deutschland erfahren möchten, sind eingeladen, das kostenlose Elektronische Pollentagebuch der Stiftung Deutscher Polleninformationsdienst (PID) zu benutzen.

Über ECARF

Die gemeinnützige Europäische Stiftung für Allergieforschung (ECARF) zertifiziert seit 2006 aufgrund wissenschaftlicher Qualitätskriterien Produkte und Serviceleistungen, die die Lebensqualität von Allergikern deutlich verbessern, mit dem ECARF-Qualitätssiegel, dem einzigen europaweit gültigen Zertifikat für allergikerfreundliche Produkte und Dienstleistungen. Zudem unterstützt ECARF auf europäischer Ebene gezielt die allergologische Forschung sowie Initiativen zur Verbesserung der medizinischen Behandlung allergischer Erkrankungen.

 

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