Fachzeitschrift für den Garten- und Landschaftsbau

Rund vier Monate vor Beginn der spoga Köln 2009 (6. bis 8. September) betonten Branchenexperten, die Bundesbürger würden sich nicht zuletzt ob der globalen Krise an Sport und Freizeit in der Natur erfreuen und es sich im heimischen Garten gerne gemütlich machen. Die im Bundesverband der Deutschen Sportartikel- Industrie (BSI) zusammengeschlossenen Unternehmen der Branche kündigten für die kommende Veranstaltung zahlreiche Neuheiten und Innovationen an, beispielsweise in den Angebotssegmenten Camping, Caravaning und Wassersport.

Während das Inlandsgeschäft trotz aller Krisen-Folgen insgesamt noch zufrieden stellend verläuft, spricht die Branche von einem schwachen Export. Vor allem die Exporte in die Länder der Europäischen Union und in die Vereinigten Staaten haben sich abgeschwächt, hieß es im Vorfeld der internationalen Fachmesse in Köln. Viele Unternehmen rechnen deshalb bei ihrer Jahresabsatzkalkulation in Deutschland, Österreich und der Schweiz mit etwa gleich bleibenden bis leicht wachsenden Geschäften und mit Umsatzrückgängen im Export.

Umsatzwachstum erwartet der BSI allerdings aus dem anhaltenden Trend nach Ferien im eigenen Land und hier besonders in den Natursportarten Schwimmen, Wandern und Radfahren.

Hersteller und Handel verzeichnen nach wie vor quer durch alle Segmente eine wachsende Nachfrage nach Qualitätsprodukten. "Auch in einer Zeit der wirtschaftlichen Krise sind beim kundigen Konsumenten Markenprodukte mit verlässlicher Qualität und überzeugendem Design gefragt",so BSI-Präsidentin Désirée Derin-Holzapfel.

Für den Bundesverband Deutscher Heimwerker-, Bau- und Gartenfachmärkte (BHB) steht vier Monate vor der Fachmesse spoga fest, dass "der Garten immer Saison hat". Dennoch habe der recht ungemütliche Start ins Gartenjahr 2009 mit bis weit in den März hinein winterlich kalten und ungemütlichen Temperaturen zu einer verzögerten Pflanz-Saison geführt. Es zeichne sich jedoch ab, dass sich die Gartensortimente im ersten Quartal des laufenden Jahres etwas besser entwickelt hätten, als im Vorjahreszeitraum, erklärte BHB-Geschäftsführer John W. Herbert.

Für das Gesamtjahr zeigt sich der Experte optimistisch, dass sich der Gartenmarkt insgesamt wieder positiv entwickeln wird. "Die Nachfrage ist vorhanden. Seit Ende März läuft das Geschäft wieder auf vollen Touren", so Herbert.

Auch der Grillverband Barbecue Industry Association (BIAG) ist zuversichtlich, dass die Bundesbürger in der anhaltenden Wirtschaftskrise nicht auf das Grillen im Garten oder auf dem Balkon und auf ihre Barbecue-Party verzichten werden. Da werde wohl "eher am Ausgehen ins Restaurant gespart", meinte BIAG-Geschäftsführer Kurt Schlieper. Nach seinen Worten setzt sich beim Verbraucher der "Trend zu hochwertigeren Geräten und Zubehör mit innovativer Technik für noch besseres, sicheres und gesundes Grillen" fort. Obwohl nach wie vor immer noch am meisten Würstchen und Steaks gegrillt werden, gibt es laut Schlieper doch immer mehr "Gourmet-Griller" unter den Bundesbürgern. Darauf würden sich auch die Hersteller von hochwertigeren und leistungsfähigeren Grill-Geräten einstellen.

Laut den Fachleuten des Grillverbandes geht bei Holzkohlegrills derzeit der Trend zu hochwertigen, teilweise runden und eckig-geschlossenen Systemen mit direkter oder auch indirekter Hitze. Bei Gasgrills legen die Verbraucher nach den Worten von Schlieper inzwischen mehr und mehr Wert auf Komfort, Sicherheit und Größe der Geräte.

Der Verband Deutscher Garten-Center (VDG) hofft nach eigenen Angaben aufgrund der relativ guten Wetterlage im Frühling auf eine positive Entwicklung für das laufende Jahr. Getreu dem Motto "Wetter schlägt Konjunktur" sei die Stimmung in den Garten-Centern derzeit gut, betonten Sprecher des Verbandes. Alles in allem sei auch das Jahr 2008 für die meisten Garten-Center zufriedenstellend verlaufen, auch wenn die Umsätze nicht bei allen Mitgliedern an die guten Zahlen von 2007 herangereicht hätten. Gut verkauften sich im vergangenen Jahr vor allem Düngemittel, Außengefäße und Innenkeramik. Stauden sowie Beet- und Balkonpflanzen lagen ganz leicht im Plus, auch Topfpflanzen und Schnittblumen hatten leichte Zuwächse. Leichte Rückgänge gab es dagegen bei Gartengeräten, Torf und Erde sowie Gartenmöbeln.

 

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