Fachzeitschrift für den Garten- und Landschaftsbau

Mehr möglich machen - unter diesem Motto stand das hagebau FORUM 2009 in Berlin. Zu der zweitägigen Großveranstaltung, die bereits zum dritten Mal stattfand, waren über 800 Teilnehmer gekommen, darunter zahlreiche Vertreter der Industrie. So war der Event nicht nur eine eindrucksvolle Informationsbörse, sondern auch eine ideale Plattform für konstruktive Gespräche.

"Das hagebau FORUM hat sich als führende Veranstaltung des Fachhandels etabliert", betonte hagebau Geschäftsführer Dr. Manfred Toscani.

Baustoff-, Holz- und Fliesenhandel zeigten ihr komplettes Leistungsspektrum. Ein Schwerpunkt lag auf den Spezialisierungen: An den beiden Tagen wurden zwölf Vollversammlungen der Baustoffhandelsfachgruppen, der Holzhandelsvertriebssysteme und erstmals auch des Spezialisierungspakets Fliese‑/Natursteinfachhandel durchgeführt. Der Baustoffhandel ehrte seine besten Industriepartner und die aktivsten Händler der Fachgruppen. Wie im Vorjahr war auch der hagebau Holzhandelstag in die Veranstaltung integriert.

In drei Vorträgen griff die hagebau wichtige Themen aus dem Fachhandel auf. Dabei standen die aktuelle Marktsituation im Baustoffhandel ebenso im Fokus wie der neue Bereich Logistik und das Marketing im Fachhandel. In der begleitenden Ausstellung präsentierten hagebau Mitarbeiter an elf Ständen die Leistungspalette der Soltauer Zentrale.

Strategie 2014: Vertrieb und Markenführung im Fokus

Erstmals gab die hagebau Einblick in ihre Strategie 2014. "Der Fachhandel muss operativer und systematischer werden und noch näher am Gesellschafter arbeiten", stellte Dr. Manfred Toscani einen wesentlichen Kerninhalt heraus und gab eine Kurzdarstellung der Themen Vertrieb und Markenführung. Ziel im Vertrieb sei es, die Spezialisierungspakete zum System auszubauen. "Wir sind bereits auf einem guten Weg zu mehr Verbindlichkeit", verwies der Geschäftsführer auf die Spezialisierung 2.0, mit der das Leistungsprinzip auf Standortebene verankert wurde.

Auf den Vollversammlungen beurteilten die Gesellschafter das neue Konzept sehr positiv. Dr. Manfred Toscani hob als wichtiges Vertriebsprojekt den Systematisierten Baustoffhandel hervor. Damit werde Generalisten ein neues Marktkonzept mit Systemelementen angeboten. "Durch die Kombination von System- und Baustoffhandels-Know-how ergeben sich für unsere Gesellschafter wertvolle Vorteile im Markt."

hagebau auch für den Fachhandel die richtige Marke

Besondere Bedeutung misst der Geschäftsführer dem Thema Markenführung bei. Nicht ohne Grund war für das hagebau FORUM das Motto "Mehr möglich machen" gewählt worden. So lautet auch der Claim für die neue starke Marke hagebau, die entsprechend der Strategie 2014 in allen Vertriebskanälen genutzt werden soll - nicht nur im Einzelhandel und im Online-Geschäft, sondern auch im Fachhandel.

Im Mittelpunkt des Konzepts steht die duale Markenführung: Die Gesellschafter behalten ihre regionale Marke, laden diese jedoch mit dem hagebau Achteck positiv auf.

"Nah", "persönlich", "solide" und vor allem "professionell" lauten die Attribute, die an Endverbraucher und Profikunden gleichermaßen transportiert werden. Der Geschäftsführer forderte die Fachhändler auf, nicht nur die Vorteile der hagebau zu nutzen, sondern auch die Marke nach außen zu tragen: "Werden Sie vom Benutzer zum Bekenner!"

Um ihre Gesellschafter für die duale Markenführung zu gewinnen, hat der hagebau Fachhandel ein "Bekennerbuch" entwickelt, das der Geschäftsführer dem Plenum vorstellte. Das neu erschienene Druckwerk zeigt die interessanten Möglichkeiten auf, die sich im Rahmen der Strategie bieten. Ebenso werden Ansprechpartner für eine Umstellung genannt und die hohe Leistungsfähigkeit der Planungs- und Marketingabteilung dargestellt.

Dieses Thema vertiefte Jörg Westergaard, Abteilungsleiter Fachhandelsmarketing, in dem Vortrag "Marketing ist kein rausgeschmissenes Geld."

Baustoffhandel wird noch operativer

Die aktuelle Marktsituation im hagebau Baustoffhandel hatte Bereichsleiter Hartmut Goldboom im Blick. "Nach der Krise sehen wir Licht am Ende des Tunnels. Manche Frühindikatoren sind fast in Partylaune", sagte er. Sorge bereitet ihm allerdings der Wohnungsbau. Der Einfamilienhaussektor habe sich auf niedrigstem Niveau stabilisiert. Bessere Perspektiven biete der Mehrfamilienhausbau und der Nichtwohnbau. Eine Stütze der Nachfrageentwicklung bleibe weiterhin der Modernisierungsbau.

Im strategischen Einkauf hat die hagebau durch neue Lieferanten wesentliche Zusatzerträge erzielt. Die Vorbereitung auf die Industriegespräche wurde durch Schulungen optimiert. Das hat sich ausgezahlt: Die Bonusquote konnte im Baustoffhandel weiter gesteigert werden.

Auch der operative Einkauf hat sich positiv entwickelt. Im laufenden Jahr wird die Zahl der Aktionen voraussichtlich auf über 100 steigen, während es 2006 erst 15 waren.

Zum Erfolg hat nicht zuletzt das hagebau Einkaufsboard beigetragen, das inzwischen zu einem echten Entscheidungsgremium geworden ist und den zielgerichteten Ausbau ermöglicht hat. So konnten wertvolle Zusatzerträge für die Gesellschafter erwirtschaftet werden.

Der operative Einkauf im Baustoffhandel soll auch in Zukunft weiter wachsen. Eine wichtige Rolle wies Hartmut Goldboom dabei den Zentrallägern zu, die von der Handelsperspektive immer mehr in die Logistikperspektive rücken. Der Bereichsleiter verwies auf das erfolgreiche neue Zentrallager-Logistikmodell: "Damit haben wir es geschafft, die Zentralläger zu einem echten Erfolgsbaustein zu machen."

hagebau Logistik auf dem Vormarsch

"Wir sind in Fahrt gekommen", betonte Stefan Machheit, Bereichsleiter Logistik, bei der Vorstellung des jüngsten Arbeitsfeldes der hagebau. Das Hauptaugenmerk liegt auf der Beschaffungslogistik, für die ein Drei-Phasen-Konzept entwickelt wurde.

Schritt 1 sieht die Trennung von Ware und Dienstleistung vor. Das Thema sei mit 2.000 aktiven Lieferanten im Fach- und Einzelhandel und rund 1 Mio. Artikeln sehr komplex, die hagebau habe jedoch bereits mit den ersten Lieferanten erfolgreiche Gespräche geführt, berichtete Stefan Machheit.

In der zweiten Phase soll die lieferantengetriebene Logistik durch eine beschaffungsgetriebene Logistik ersetzt werden, um letztendlich das Ziel zu erreichen, den Handel als Systemführer in der Logistik zu etablieren.

Weiter ausgeführt wurde das Thema Logistik beim Vortrag "Gemeinsame Potenziale und Synergien durch Kooperation". Dabei machten die Referenten Stefan Machheit und Martin Krumhaar vom Industriepartner SAINT-GOBAIN ISOVER G+H AG deutlich, dass eine logistische Zusammenarbeit sinnvoll und zu beiderseitigem Nutzen ist. Führten die Referenten die E-Business-Prozesse zwischen der hagebau und der SAINT-GOBAIN ISOVER G+H an und stellten dabei die Win-Win-Situation heraus.

Umsatzplus im Holzhandel

Die Entwicklung im hagebau Holzhandel zeigte Ralf Ax auf. Der Bereichsleiter verwies auf die positive Entwicklung im Jahr 2009: Trotz der Krise wird laut Hochrechnung ein Plus von 2 Prozent erwartet. Auch in Zukunft hebt sich die Kooperation vom Wettbewerb ab.

Die hagebau lässt sich als erste Verbundgruppe im deutschen Holzfachhandel zertifizieren und schließt sich den beiden führenden Waldzertifizierungssystemen PEFC und FSC an. Die ZEUS sowie die Zentralläger sollen ebenfalls zertifiziert werden.

Ralf Ax beleuchtete auch den Rohstoffmarkt: Der Holzhandel sieht sich einer seit Jahren steigenden Nachfrage nach Holz für die Energiegewinnung gegenüber. Während die stoffliche Verwendung durch Säge-, Holzwerkstoff- und Zellstoffindustrie seit 1987 mengenmäßig nur um 60 Prozent zugenommen hat, ist die energetische Verwertung um 300 Prozent gewachsen. "Dieser Trend wird anhalten und die Preise im Holzhandel steigen lassen", prognostizierte er. Der Bereichsleiter warb für die Eigenmarke PICOfloor, die nach dem Relaunch eine noch attraktivere Produktpalette bietet und nun allen Fachhändlern offensteht. Sämtliche Artikel können kommissionsweise über die Zentralläger bestellt werden. Weitere wertvolle Informationen zum Holzhandel erhielten die hagebau Gesellschafter beim hagebau Holzhandelstag.

Ehrgeizige Ziele für Fliesenfachhandel

Dr. Manfred Toscani erläuterte in seiner Funktion als kommissarischer Leiter des Fliese-/Natursteinfachhandels die Eckpunkte für diesen Bereich. So wurden ein neuer Kernbaustein mit 220 Artikeln und ein neues Premiumsortiment mit 170 Artikeln entwickelt, die über die Zentralläger dem Einzelhandel und dem Baustoffhandel zur Verfügung stehen.

Im laufenden Jahr verzeichnete die hagebau Fliesensparte entgegen dem allgemeinen Markttrend ein deutliches Umsatzwachstum, was nicht zuletzt dem erfolgreichen Relaunch der Marke IGA zu verdanken war. Für die Zukunft hat sich die hagebau ehrgeizige Ziele gesetzt: Der Einkaufsumsatz soll auf mehr als 200 Mio. Euro ausgebaut werden. Die Steigerung soll durch die Versorgung der Generalisten im Baustoffhandel, internes Wachstum der Spezialisten und Baumärkte sowie externes Wachstum durch Akquise erreicht werden. Auch die Internationalisierung im Einkauf steht im Fokus. Dr. Manfred Toscani gab eine klare Marschrichtung vor: "Wir wollen ein namhafter Spieler im deutschen Fliesenmarkt werden."

 

Weitere Informationen erhalten Sie hier:

hagebau - Handelsgesellschaft für Baustoffe mbh & Co. KG

Celler Straße 47
29614 Soltau
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Fax: +49 (0)5191/802-253

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Web: http://www.hagebau.de/

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