Auf der Jahrespressekonferenz im Straelen hat die Netzwerkinitiative Agrobusiness Niederrhein eine Vielzahl ambitionierter Projekte für das Jahr 2010 vorgestellt. Besonders stolz sind wir auf die unterschiedlichen Kooperationen, die innerhalb des Netzwerks zustande kommen, berichtete der Vorsitzende Johannes Giesen.
Als Paradebeispiel gilt die Zusammenarbeit mit der Hochschule Rein-Waal. So bringt das angekündigte Innovationsforum Bildung die Hochschule mit Vertretern aus Landwirtschaft, Gartenbau, Ernährung und Logistik an einen Tisch. Ein Ziel der Veranstaltung ist herauszufinden, welche Kenntnisse und Fähigkeiten Absolventen der Bachelorstudiengänge Agribusiness und Sustainable Agriculture für die berufliche Praxis mitbringen sollten.
Neue Gartenbau-Software zur IPM
Ein weiterer Erfolg in diesem Jahr ist der Abschluss des Projekts "Telematik für den Gartenbau". Unter dem Dach des Agrobusiness Niederrhein-Netzwerks hat der EDV-Beratungsring Westfalen-Lippe e.V. in enger Zusammenarbeit mit sechs Gartenbaubetrieben aus der Region eine Software entwickelt, mit der die Produktionsplanung für Gärtnereien einfacher und transparenter werden soll. Nach einjähriger Entwicklungsphase wird das fertige Programm auf der IPM (Internationalen Pflanzenmesse) in Essen jetzt erstmals der Öffentlichkeit vorgestellt.
Agrarbusiness der Zukunft
Zu den Highlights im diesjährigen Veranstaltungsplan von Agrobusiness Niederrhein zählt ein Zukunfts-Kongress, der sich an Vertreter der gesamten Wertschöpfungskette rund um Gartenbau und Landwirtschaft richtet. "Die Workshops und Kompetenzforen des Konvents sollen die Teilnehmer unterstützen, ihre Betriebe zukunftsfähig zu erhalten", so Geschäftsführerin Martina Reuber zuversichtlich. Entsprechend steht das Thema Innovation im Zentrum der Veranstaltung. Außerdem beschäftigt sich das für 2010 geplante Innovationsforum Logistik mit der Frage, wie unterschiedliche Lieferwege vernetzt werden können, um eine deutliche Effizienzsteigerung zu ermöglichen.
Politische Begleitung und Lobbyarbeit
"Um politische Entscheidungsprozesse angemessen begleiten zu können und den Partnern der Initiative mehr Gehör zu verschaffen, sucht Agrobusiness Niederrhein den regelmäßigen Austausch mit Politikern aus Bund, Land, Kreisen und Kommunen", berichtete der Vorsitzende Giesen auf der Jahreskonferenz. Unter anderem soll eine Landtagsveranstaltung im Frühsommer die Bekanntheit der Initiative Agrobusiness Niederrhein auch über die Region hinaus weiter stärken.
Agroparks: Planungen fachlich begleiten
Schließlich sieht die Agrobusiness-Initiative einen Schwerpunkt ihrer Tätigkeit auch darin, die Debatte um die Entstehung von Agroparks zu begleiten. "Wir stehen zur Verfügung, wenn es darum geht, die Entscheidungs- und Planungsprozesse in den Kommunen sachlich und fachkundig zu begleiten", so Johannes Giesen und Martina Reuber. Dazu gehöre auch, mit einer weit verbreiteten Fehldeutung aufzuräumen: "Bei den Agroparks geht es keineswegs nur um Unterglasflächen", betonen Reuber und Giesen, "sondern natürlich immer auch um eine gesunde Mischung zwischen Gewächshäusern und Freiflächen."
Gerade die Kombination von Unterglas- und Freilandanbau sei für viele Kulturen unerlässlich. "Deshalb", so Reuber und Giesen übereinstimmend, "sind viele Befürchtungen, die mit den Agroparks verbunden werden, schlicht unbegründet. Wir möchten in diesem Sinne aufklären und hoffen, so zur Versachlichung der Debatte einen Beitrag leisten zu können."
Über die Initiative
Seit 2007 bringt die Netzwerk-Initiative Agrobusiness Niederrhein Vertreter des regionalen Agrobusiness-Sektors zusammen - und das nicht beschränkt auf die zentralen Wirtschaftszweige Gartenbau und Landwirtschaft, sondern mit Blick auf die angelagerten Themenfelder wie etwa Lebensmittelerzeugung, Logistik oder Bildung. Das Netzwerk wird derzeit von rund 60 Unternehmen, Kammern, Verbänden und Wirtschaftsförderungseinrichtungen aus den Kreisen Kleve, Wesel, Viersen, dem Rhein-Kreis Neuss und den Städten Krefeld und Mönchengladbach getragen. Ziel der Initiative ist es, die Innovations- und Wirtschaftskraft des Agrobusiness-Sektors und der gesamten Region zu stärken.