Fachzeitschrift für den Garten- und Landschaftsbau

Alle reden von frostigen Zeiten. Wir als Gartenschau GmbH auch. Schließlich sind wir eine Sommerveranstaltung und als solche auf gutes Wetter angewiesen. Vor allem aber sind wir auf einen Winter angewiesen, der nicht überdurchschnittlich lange dauert. Soweit zur Theorie 1.0. Dr. Mauritius Knauer, der im 17. Jahrhundert, also zu Lebzeiten von Adam Olearius, Abt und Wetterbeobachter in einem Zisterzienserkloster in Oberfranken war, und auf dessen Erkenntnissen im Jahr 1704 der sog. Hundertjährige Kalender herausgegeben wurde, hätte wahrscheinlich mehrere gute Ratschläge für uns.

(Foto: Landesgartenschau Aschersleben 2010 GmbH)

Nun, der Mann ist lange tot. Und dazu kommt noch, dass wir, quasi als Plan B, keinen Kooperationsvertrag mit Petrus abgeschlossen haben. Die Verhandlungen in den himmlischen Verwaltungssektoren gestalten sich ähnlich kompliziert, wie die in den irdischen. Soweit zur Theorie 2.0 Jetzt zum Praktischen.

Was passiert derzeit in den Parks? Die Schneedecke knirscht, der Dauerfrost hält an und wenige Bauleute sind zu sehen. Da kann man sich schon fragen, ob noch alles im Zeitplan ist. Zur Beruhigung: Es ist alles im Plan. Noch. Sollte aber der Frost länger anhalten, vielleicht sogar ungewöhnlich lange, dann könnte es knapp werden. Alle bisherigen Pflanzarbeiten sind termingerecht erledigt worden, bevor der Frost kam.

Dazu zählen die Bäume, Sträucher, Hecken und Stauden (inkl. Phythothek). Die Frühblüher-Zwiebeln sind seit Anfang November 2009 in der Erde. Kurz vor dem Beginn der Gartenschau, am Samstag, den 24. April 2010, werden die restlichen (krautigen) Frühblüher, die auf Grund ihrer zarten Grundkonstitution nicht in der Erde überwintern konnten, gesetzt.

Fast alle Arbeiten an den Themengärten können erst im Frühjahr erfolgen. Die Vorarbeiten sind erledigt, nur der Frost behindert den Fortgang der Bauarbeiten. Zu den Themenbereichen gehören die Gärten in der östlichen Schattenpromenade (VGL-Themengärten, VGLLehrbaustelle), die "Kunst- und Kammergärten" entlang der östlichen und südlichen Begrenzungsmauer im Stadtpark (z. B. Wunderschrank der Burg Giebichenstein und der Franckeschen Stiftungen zu Halle) und die sog. Ufergärten auf der Eine-Terrasse (z. B. Energie-Garten oder Wassergarten). Im zuletzt genannten Areal werden derzeit die Arbeiten an der Holzterrasse für den Weingarten und das Holzdeck für den Terrassengarten weitergeführt. Diesbezüglich wurden die notwendigen Vorleistungen bereits im Herbst fertig gestellt, so dass die Holzbauarbeiten auch während des Frostes weitergehen können.

Die Aussteller-Pavillons, wie auch die Gastronomieplätze, die Eingangstore, die Kassenhäuschen, die Info-Pavillons, die Bühnen (inkl. Technik), das interne Leitsystem, die Garteninformationstafeln und die Pflanzetiketten werden erst in die Parks gestellt, wenn das Wetter es zulässt. Spätestens Mitte März müssen hier die ersten Arbeiten vorgenommen werden. "Wir hoffen und bangen, dass der Winter seine eisigen Krallen nicht allzu lange zeigt. Das würde unseren Ablaufplan arg durcheinander würfeln.

Die Gartenschau soll von Anfang an gut aussehen und nicht erst im Mai", so Erhard Skupch, Geschäftsführer der Landesgartenschau Aschersleben 2010 GmbH (LGS). Die Arbeiten an den Hallenschauen können indes witterungsunabhängig stattfinden. Vor kurzem wurde das untere Geschoss des Riegels, in dem die 12 Hallenschauen Platz finden, von der Stadt Aschersleben an die an die LGS übergeben. Eine Berichterstattung zu diesen Bauarbeiten erfolgt separat.

Der "Aschersleber Globus" für den Stadtpark, die Möbel für die sog. Flüsterolearien des Bestehornparks und die Sitzgelegenheiten (Stühle, Bänke) für alle Parks sowie alle noch fehlenden Spielgeräte werden derzeit weiter extern produziert und fristgerechtgerecht eingebaut. Winterschäden sind noch nicht zu verzeichnen. "Die empfindlichen Pflanzen wurden sehr gut verpackt. Und falls doch etwas passieren sollte, stehen die Gärtnereien in den Startlöchern, um nachzuliefern", sagte Jürgen Herzog, der "grüne" Geschäftsführer der LGS.

Die Gartenplanungen sowie Finanz- und Marketingaktivitäten in der "Alten Tischlerei", dem Geschäftssitz der Gartenschau GmbH, gehen unvermindert weiter. Flyer, Park-Leitsysteme, Garteninformationstafeln und Pflanzetiketten werden gestaltet und produziert, Eintrittskarten verkauft, Veranstaltungen organisiert, Sponsorengelder eingeworben und die Medienarbeit vorangetrieben.

 

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