Fachzeitschrift für den Garten- und Landschaftsbau

Die Analyse statistischer Daten und Marktberichte ist auch im Gartenbau eine wesentliche Basis für zukunftsgerichtete unternehmerische Entscheidungen. Nach dem Wegfall des Absatzfondsgesetzes war dieses gemeinschaftlich finanzierte Leistungsspektrum der ZMP (Zentrale Markt- und Preisberichtstelle für Erzeugnisse der Land-, Forstund Ernährungswirtschaft) zunächst nicht mehr verfügbar. Jedoch reagierten die Gremien des Zentralverbandes Gartenbau (ZVG) schnell und beteiligten sich an der Gründung der Agrarmarkt Informations-Gesellschaft mbH (AMI), die jetzt auf neuer Grundlage Branchendaten erstellt.

So veröffentlicht der Zentralverband Gartenbau (ZVG) die Top Ten des deutschen Zierpflanzenbaus, finanziert durch den Bundesverband Zierpflanzen (BVZ), den Bundesverband Einzelhandelsgärtner (BVE) und die FGG Förderungsgesellschaft Gartenbau.

Der Umsatz mit Beet- und Balkonpflanzen in Deutschland, der seit 2004 kontinuierlich stieg, erreichte 2008 nach Berechnungen der ZMP i.L. mit 2,01 Milliarden Euro seinen vorläufigen Höhepunkt. Dem schwierigen Jahr 2009 konnte sich auch der Beet- und Balkonpflanzensektor nicht völlig entziehen; die Gesamtausgaben sanken um 2,7 Prozent auf rund 1,96 Milliarden Euro. Pro Kopf entspricht das Ausgaben von fast 24 Euro im Jahr 2009 für Beet- und Balkonpflanzen.

Wie in den vergangenen Jahren führten auch 2009 Geranien die Hitliste der bedeutendsten Beet- und Balkonpflanzen an. Sie verloren im Vergleich zu 2008 rund einen Prozentpunkt und lagen 2009 mit 13 Prozent Umsatzanteil noch immer mit deutlichem Abstand vor Stiefmütterchen, die mit acht Prozent Marktanteil auf dem zweiten Rang folgen. Sommerheide verteidigte den Umsatzanteil von sieben Prozent und den dritten Platz.

Das Marktvolumen bei Schnittblumen war 2009 gegenüber dem Vorjahr rückläufig. Nach Berechnungen der Agrarmarkt Informations-Gesellschaft mbH (AMI) lag der Einzelhandelsumsatz mit Schnittblumen in Deutschland 2009 um 5,2 Prozent niedriger als 2008 und erreichte 3,01 Milliarden Euro, was einer Pro-Kopf-Ausgabe von fast 37 Euro entspricht. Der starke Ausgabenrückgang ist vor allem durch geringere Preise begründet, die fast die gesamte Produktpalette erfasste.

Rosen bleiben mit großem Abstand die wichtigsten Schnittblumen. Ihr Anteil am gesamten Schnittblumenumsatz verringerte sich gegenüber 2008 um einen Prozentpunkt auf 36 Prozent. Tulpen lagen mit einem Marktanteil von rund elf Prozent auf Rang zwei, gefolgt von Chrysanthemen mit acht Prozent. Gerbera belegten mit rund sieben Prozent den vierten Platz, gefolgt von Lilien mit vier Prozent Marktanteil, die, verglichen mit 2008, rund einen Prozentpunkt verloren.

Für 2009 schätzt die AMI GmbH den Markt für blühende Zimmerpflanzen in Deutschland auf rund 1,23 Milliarden Euro. Das entspricht einer Pro-Kopf-Ausgabe von rund 15 Euro. Gegenüber 2008 beträgt der Rückgang rund fünf Prozent.

Orchideen kamen auf einen Anteil von mehr als 30 Prozent. 2009 hielt der Aufwärtstrend bei Orchideen an, auch wenn das Wachstum aufgrund geringerer Preise im Wesentlichen aus starken Mengenausweitungen resultierte. Weihnachtssterne erreichten mit einem Marktanteil von mehr als sieben Prozent den zweiten Platz, gefolgt von Alpenveilchen. Topf-Rosen haben an Bedeutung gewonnen und rückten mit einem Anteil von rund sechs Prozent auf Rang vier.

Die Vergleichbarkeit mit den Top-Listen der ZMP ist in Teilen eingeschränkt, da seit 2009 bei Alpenveilchen und Hortensien der Outdoor-Bereich herausgerechnet wurde und die Anteile so aus methodischen Gründen etwas geringer ausfallen. Nach bisheriger Methodik berechnet hätten Alpenveilchen an Bedeutung verloren und Hortensien gewonnen.

 

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