Fachzeitschrift für den Garten- und Landschaftsbau

Bund deutscher Baumschulen zur Unfallkatastrophe von Rostock. Diejenigen, die sich mit dem Phänomen Klimawandel beschäftigen, sagen voraus, dass es in Zukunft vermehrt zu extremen Witterungslagen kommen wird.

Zum Einen wird die Zahl der Starkregenfälle steigen, zum Anderen werden die Windverhältnisse sich verändern und so müssen wir auch in unseren Regionen damit rechnen, dass Starkwinde bis hin zu kleinen Tornados Schäden anrichten, so der Bund deutscher Baumschulen (BdB).

Welche Folgen starker Wind bei einer trockenen Wetterlage haben kann, hat jüngst die tragische Unfallserie auf der A19 in der Nähe von Rostock gezeigt. Große ausgeräumte, frisch bestellte landwirtschaftliche Nutzflächen bieten dem Wind insbesondere bei leichten Böden die Chance, große Teile des Bodens „abzuräumen” und mit sich fortzutragen.

„Dies kann verhindert werden”, so der Präsident des Bundes deutscher Baumschulen (BdB), Karl-Heinz Plum. „Dem Wind muss ein wirkungsvoller Widerstand entgegengesetzt werden, der hilft, das Abräumen des Oberbodens der landwirtschaftlichen Nutzflächen zu verhindern. Dies ist keine neue Idee, sondern die Erkenntnis von Jahrhunderten. So funktionieren z.B. in windreichen Regionen die Knicks hervorragend, auch im Rhônetal in Südfrankreich hat man Windschutzpflanzungen angelegt, um die starken Winde, die mal landeinwärts mal in Richtung Mittelmeer wehen, zu bremsen. Nur dies macht den dortigen Obst- und Gemüsebau aber auch den Weinbau möglich. Auch bei uns bieten sich Alternativen, um Ereignisse, wie wir sie in der Nähe von Rostock erleben mussten, zu verhindern.”

Eine konsequente Bepflanzung der Verkehrswege mit einem, dem Umfeld angepassten Begleitgrün wäre hier ein erster Schritt, so Plum weiter. Auch müssten sich die Landwirte darüber Gedanken machen, ob es nicht sinnvoll ist, an Standorten mit einem hohen Gefährdungspotenzial insbesondere große Flächen zu gliedern und mit Windschutzpflanzungen zu versehen. Die deutsche Baumschulwirtschaft sei in der Lage, hierfür die Gehölze zu liefern, die zielgerichtet eingesetzt werden können, betont der Baumschulpräsident abschließend.

Straßenbegleitung mit Grün ist geübte Praxis und erfüllt eine Vielzahl von Funktionen. So hat Straßenbegleitgrün eine Leitfunktion, denn die Wegeführung ist gut erkennbar, dient als Lärmschutzwall und Sichtschutz im Siedlungsbereich und fungiert zugleich als Filter und Windschutz.

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