Fachzeitschrift für den Garten- und Landschaftsbau

Der Einladung des Fachverbandes Raumbegrünung und Hydrokultur (FvRH) zur Mitgliederversammlung nach Koblenz folgten rund 40 Raumbegrüner und Hydrokulturspezialisten. Vom 13. bis 15. Juni wurde fachlich diskutiert und kompetente Referenten gaben ihr Wissen an die Mitglieder des Fachverbandes weiter.

Mit Hydrokultur grüne Inneräume schaffen. (Foto: European Interior Landscaping Organisation)

"Die Raumbegrünung und Hydrokultur ist ein Fachgebiet mit enormem Potenzial. Die Dienstleistung in diesem Bereich reicht von der einfachen Bepflanzung über die Pflege bis zur Planung von Begrünung im umbauten Raum. Die Fachverbandsmitglieder sind hier Vorreiter und zeigen auf, dass Dienstleistung gewinnbringend vermarktet werden kann. Die Verbraucher setzen zudem vermehrt auf den Aspekt der Gesundheit und des Wohlfühlens, hier sind also die Voraussetzungen hervorragend. Vor diesem Hintergrund und dem Fachwissen der Raumbegrüner und Hydrospezialisten ist hier in den vergangenen Jahrzehnten ein wichtiger Markt für das Dienstleistungsangebot des gärtnerischen Berufstandes erschlossen worden", so Gerhard Hugenschmidt, Präsident des Verbandes Badischer Gartenbaubetriebe (VBG), in seinen Begrüßungsworten.

Roger Pfeiffer aus Hagen, Sprecher des Arbeitskreises Hydrokultur, informierte in seinem Jahresbericht über die zahlreichen Tagungen und Projekte:
Seit der jüngsten Mitgliederversammlung 2011 habe der Arbeitskreis zwei Mal getagt. Die Internetseite sei überarbeitet worden. Das Problem mit Ausblühungen in Blähton werde vom Arbeitskreis sehr ernst genommen und gemeinsam mit Produzenten und Lieferanten erarbeiteten die Mitglieder Lösungsansätze. Des Weiteren gestalteten die Experten aktiv die Pressearbeit des Fachverbandes unter Berücksichtigung der Hydrokultur. Bereits in diesem Jahr würden für die Hallenschau auf der igs 2013 in Hamburg erste Planungen und Vorbereitungen für Flyer getroffen. Der Versuch zum Kulturtopf sei mit sieben Varianten von Töpfen mit Rhapis, Dracaena Janet Craig Stamm, Dracaena marginata (vier Köpfe) und Epipremnum weiter begleitet worden. Das Bonitoring erfolge in diesem Jahr anhand von Pflanzenhöhe, Pflanzenhabitus, Pflanzenausfärbung und Abbildungen von Durchwurzelung der Töpfe und Wurzelausbreitung in den Gefäßen. Der Arbeitskreis werde zeitnah über die Auswertung berichten.

Jürgen Herrmannsdörfer aus Würzburg berichtete von der Weiterbildungsmaßnahme zum zertifizierten Raumbegrüner. Diese sei vom 11. bis 16. September 2011 in der Bildungsstätte Gartenbau in Grünberg durchgeführt worden. 13 Teilnehmer und Teilnehmerinnen hätten erfolgreich abgeschlossen und seien mit dem Seminar sehr zufrieden gewesen.
Im Jahr 2013 werde das Seminar vom 15. bis 20. September durchgeführt. Weitere Arbeitsschwerpunkte seien die Internationale Grüne Woche (IGW), wo über das Thema der Raumbegrünung informiert worden sei, und die vielfältigen Angebote zur Weiterbildung in der Raumbegrünung gewesen.

Markus Gregg aus Nordkirchen, Vertreter des Fachverbandes bei der European Interior Landscaping Organisation (EILO), berichtete darüber, dass auf der Internetseite die Möglichkeit bestehe, in den jeweiligen Landessprachen Marketingmodule als Flyer herunterzuladen. Ein wesentlicher Schritt in der Arbeit der EILO sei die Brüsseler Lobbyarbeit im Sinne der Raumbegrünung und Hydrokultur. Die EILO werde dort kompetent durch Egbert von Roozen vertreten.

Vom 06. bis 07. September 2012 führe die EILO ihren zweiten internationalen Kongress mit dem Thema "The Green side of life" in Mönchengladbach durch.

Michael Legrand vom Grünen Medienhaus (GMH) stellte die Erfolge der gemeinsamen Pressearbeit in den vergangenen Monaten vor. Der Fachverband konnte mit seinen Aussendungen an die Presse insgesamt 76 Veröffentlichungen nachweisen, eine Auflage von etwa 3,0 Millionen und somit 8,4 Millionen erreichte Leser. Die Mitgliederversammlung hat sich eindeutig für die weitere Zusammenarbeit ausgesprochen.

Herbert Michler, "Speaker & Business Expert" aus Daisendorf, referierte über das Thema "Mit kreativen Ideen zum unternehmerischen Erfolg". Er zeigte auf, dass man sich Zeit nehmen solle, um Ideen für das eigene Unternehmen zu produzieren. Wichtig sei dabei auch, über den Tellerrand zu schauen und sich Anregungen aus ganz unterschiedlichen Branchen zu holen. Als Beispiel wurde der Vergleich von Formel-1-Rennställen und OP-Teams angeführt: Die Arbeitsabläufe zweier völlig unterschiedlicher Branchen könnten bei näherem Hinsehen und vorbehaltlosem Abgleichen der jeweiligen Arbeitsprozesse voneinander profitieren und so ihre branchenspezifischen Abläufe effizienter gestalten. "Ein Ansatz auch für die grüne Branche", so der Experte.

Erwin Germann aus Nürnberg erläuterte in seinem Vortrag "Der digitale Kunde 2.0" den Teilnehmern die Chancen, mit dem Kunden über Internet in Kontakt zu treten. Dabei zeigte er auf sehr unterhaltsame Weise, wie es bereits mittelständischen Unternehmen gelungen sei, mit geringem Aufwand den Kunden gezielt anzusprechen. Hierbei sei es wichtig, dass gerade im Bereich der Fotoerstellung professionell gearbeitet werde, so der Fachmann.

Professor Dr. Strauch von der Beuth Hochschule Berlin informierte über die aktuellen Forschungen im Bereich der Innenraumbegrünung und verwies deutlich darauf, dass das Thema der Raumparameter einen wesentlichen Erfolgsfaktor in der Disziplin darstelle.

Dr. Molitor von der Forschungsanstalt Geisenheim berichtete über die aktuelle Forschung im Bereich der Grünen Wände. Dabei sei festzuhalten, dass hier noch Verbesserungspotenzial im Bereich von Substraten oder der Wasserversorgung bestehe. Des Weiteren stellte er die neuen Ansätze für die Umstrukturierung der Forschungsanstalt vor. Erfreulich für die Ver-bandsmitglieder war, dass das Thema Hydrokultur weiterhin in Geisenheim beheimatet bleiben soll.

Hubert Hanke von der Bayerischen Landesanstalt für Weinbau und Gartenbau zeigte den Teilnehmern auf, welche Forschungsmöglichkeiten mit dem Neubau eines Versuchsgewächshauses am Standort bestehen. In der anschließenden Ideensammlung zu Forschungsvorhaben wurde vereinbart, die Themen Raumbegrünung und Hydrokultur bei einem Treffen der beteiligten Partner abzustimmen.

Die obligatorische Exkursion bei der Mitgliederversammlung führte dieses Jahr zum Badeparadies Schwarzwald in Titisee-Neustadt. Hier waren durch Firmen des Fachverbandes Palmen und Bewässerungen angelegt worden. Die ausführenden Firmen berichteten, wie hier im Detail das komplexe Thema Raumbegrünung in die Praxis umgesetzt worden sei.

Die Teilnehmer der Exkursion zeigten sich beeindruckt von der Kulisse mit unzähligen Palmen und stellten fest, dass das Wissen um die Pflanze im umbauten Raum weiterhin vergrößert und hier Aufklärungsarbeit geleistet werden müsse, um optimale Raumparameter für eine dauerhaft gut aussehende Raumbegrünung zu erhalten.

Die nächste Mitgliederversammlung des Fachverbandes Raumbegrünung und Hydrokultur (FvRH) findet vom 05. bis 07. Juni 2013 in Hamburg statt.

Fachverband Raumbegrünung und Hydrokultur, Godesberger Allee 142-148, 53175 Bonn, Tel. 0228/81002-31.

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