Fachzeitschrift für den Garten- und Landschaftsbau

Die Firmengruppe Liebherr konnte ihren Umsatz im Geschäftsjahr 2011 um 747,0 Mio. € oder 9,8 % auf 8.334,0 Mio. € steigern. Erneut haben fast alle Sparten zum Wachstum beigetragen. Der mit Baumaschinen und Mining-Geräten erzielte Umsatz ist dabei überdurchschnittlich gewachsen. Liebherr verzeichnete in diesen Produktbereichen ein Plus von 642,4 Mio. € oder 13,5 % und erreichte damit Erlöse in Höhe von 5.386,6 Mio. €.

Der Kompaktbagger A 311 Litronic löst problemlos die unterschiedlichsten Aufgaben auf engstem Raum. (Foto: Liebherr)

Darüber hinaus ist auch der Anteil dieser Bereiche am Gesamtumsatz der Firmengruppe erneut angestiegen, und zwar von 62,5 % auf 64,6 %.

Besonders dynamisch haben sich die Sparte Erdbewegung und die erstmals separat ausgewiesene Sparte Mining entwickelt. Im Erdbewegungsbereich erzielte die Firmengruppe eine Umsatzsteigerung um 448,6 Mio. € oder 27,9 % auf 2.058,8 Mio. €. In der Sparte Mining konnten die Verkaufserlöse um 209,5 Mio. € oder 26,1 % auf 1.012,0 Mio. € gesteigert werden.

Die Sparte Fahrzeugkrane, die Liebherr zum Baumaschinenbereich zählt, konnte nicht ganz an das Vorjahresgeschäft anknüpfen. Nach dem im Jahr 2010 erzielten Plus ging der Umsatz leicht um 73,2 Mio. € oder 4,0 % auf 1.738,6 Mio. € zurück.

Positiv hat sich die Sparte Baukrane und Mischtechnik entwickelt. Nach dem starken Rückgang der Umsatzerlöse im Zuge der weltweiten Finanz- und Wirtschaftskrise erholt sich die Nachfrage zusehends. Insgesamt verzeichnete Liebherr in diesem Bereich einen Zuwachs von 57,5 Mio. € oder 11,1 % und erreichte damit einen Umsatz von 577,2 Mio. €.

Außerhalb der Bereiche Baumaschinen und Mining erzielte die Firmengruppe mit 2.947,4 Mio. € einen gegenüber dem Vorjahreswert um 104,6 Mio. € oder 3,7 % höheren Umsatz. Dieses leichte Wachstum gibt jedoch nicht den tatsächlichen Geschäftsverlauf in den betreffenden Sparten - Maritime Krane, Hausgeräte, Werkzeugmaschinen und Automationssysteme sowie Aerospace und Verkehrstechnik - wieder. Es ist vielmehr auf einen Sondereffekt bei den Sonstigen Erzeugnissen und Leistungen der Firmengruppe zurückzuführen: Nach erfolgreichem Abschluss eines Großprojektes in Saudi-Arabien wurden im Jahr 2011 keine vergleichbaren Umsätze im Bereich der Sonstigen Erzeugnisse und Leistungen erzielt, weshalb die Erlöse um 113,4 Mio. € oder 36,8 % auf 195,1 Mio. € zurückgingen.

Alle weiteren Produktsparten steigerten ihren Umsatz, wobei mit einer Ausnahme Wachstumsraten im zweistelligen Prozentbereich realisiert wurden. So erzielte die Sparte Maritime Krane ein Plus von 78,4 Mio. € oder 10,7 %. Damit lagen die Verkaufserlöse im abgelaufenen Geschäftsjahr bei 808,0 Mio. €. Auch die Sparte Aerospace und Verkehrstechnik konnte im Jahr 2011 eine signifikante Umsatzsteigerung verzeichnen. Mit 913,4 Mio. € lagen die Erlöse um 94,1 Mio. € oder 11,5 % über dem entsprechenden Wert aus 2010. Erfreulich verlief die Geschäftsentwicklung im Bereich der Werkzeugmaschinen und Automationssysteme. Mit 186,4 Mio. € lagen die Verkaufserlöse um 20,8 Mio. € oder 12,6 % über dem Vorjahreswert.

Bei den Kühl- und Gefriergeräten fiel das Wachstum nach dem starken Vorjahr etwas moderater aus. Insgesamt steigerte die Sparte Hausgeräte ihren Umsatz um 24,7 Mio. € oder 3,0 % auf 844,5 Mio. €.

Umsatz nach Regionen

Die Geschäftsentwicklung der Firmengruppe Liebherr in den einzelnen Absatzregionen verlief recht unterschiedlich. Die zehn größten Einzelmärkte waren im Geschäftsjahr 2011 Deutschland, Russland, die USA, Frankreich, Australien, Brasilien, Großbritannien, China, die Niederlande und Österreich.

In Westeuropa lag der Umsatz nur leicht über dem Vorjahresniveau. Insgesamt erzielte die Firmengruppe in dieser Region Verkaufserlöse in Höhe von 3.815,2 Mio. €, was einer Zunahme um 129,7 Mio. € oder 3,5 % entspricht. Eine ausgeprägte Umsatzsteigerung um 269,4 Mio. € oder 42,3 % auf insgesamt 906,9 Mio. € realisierte die Firmengruppe in Osteuropa.

Wie schon im Vorjahr waren die Erlöse im Nahen und Mittleren Osten stark rückläufig. Mit 290,7 Mio. € lag der Umsatz um 37,1 % oder 171,2 Mio. € unter dem Wert aus dem Jahr 2010. Grund hierfür war das Auslaufen eines Großprojektes in Saudi-Arabien.

Ein erhebliches Wachstum erzielte die Firmengruppe hingegen auf dem amerikanischen Kontinent. Hier nahmen die Verkaufserlöse um 20,7 % oder 232,9 Mio. € auf 1.360,0 Mio. € zu.

Nach dem Vorjahresminus sind die Verkaufserlöse in Afrika im Jahr 2011 wieder angestiegen. Insgesamt erreichte die Firmengruppe in dieser Region eine Steigerung um 120,5 Mio. € oder 34,4 % auf 470,5 Mio. €.

In der Region Fernost / Australien konnte die Firmengruppe an das erfolgreiche Geschäftsjahr 2010 anknüpfen. Liebherr erzielte hier insgesamt einen Umsatzzuwachs von 165,7 Mio. € oder 12,5 % auf 1.490,7 Mio. €.

Ertrag

Der Konzernabschluss der Liebherr-International AG in Bulle, Schweiz, weist einen Konzerngewinn in Höhe von 484,4 Mio. € aus, was einem leichten Rückgang um 9,8 Mio. € oder 2,0 % entspricht.

Investitionen

Die Investitionssumme ist um 125,0 Mio. € oder 23,0 % auf 669,1 Mio. € angestiegen. Mit diesen Mitteln wurde einerseits der weltweite Fertigungsverbund modernisiert und weiter ausgebaut, andererseits das Vertriebs- und Servicenetz gestärkt. Der Bereich Baumaschinen und Mining hat insgesamt 445,9 Mio. € investiert, was einer Zunahme um 101,5 Mio. € oder 29,5 % entspricht. Ein großer Teil der Investitionen des Baumaschinenbereiches entfiel mit 256,0 Mio. € auf die Sparte Erdbewegung. Das neue Werk für Erdbewegungsgeräte und deren Komponenten sowie für Turmdrehkrane und Luftfahrtausrüstungen im russischen Nizhny Novgorod wurde Mitte des Jahres eröffnet. Außerdem wurde die Vertriebs- und Serviceorganisation dieser Sparte deutlich gestärkt. Beispiele hierfür sind Investitionsprojekte in der Tschechischen Republik, Australien und Deutschland.

Umfangreiche Investitionen entfielen auch auf die Organisation der Liebherr-Mietpartner, die Baumaschinen-Mietparks in Deutschland, Frankreich, Spanien und Großbritannien betreibt. Die Sparte Mining weist im Geschäftsjahr 2011 erstmalig ihre Investitionen getrennt vom Bereich der Erdbewegung aus. Insgesamt wurden 63,3 Mio. € investiert. Am Standort Colmar, Frankreich, wurde damit begonnen, die Logistikhalle der dortigen Produktionsstätte für Mining-Bagger auf mehr als 15.000 m² zu erweitern. Darüber hinaus ist eine Vergrößerung der Produktion auf rund 29.000 m² geplant.

Neue Vertriebs- und Servicegesellschaften gründete die Sparte Mining in Kolumbien und Mosambik. In der Sparte Fahrzeugkrane wurden 53,4 Mio. € investiert. In Ehingen, Deutschland, entfiel ein wesentlicher Teil der Investitionen auf die Errichtung einer neuen Halle, die für die Versandmontage von Groß kranen sowie für die Lagerung, Verpackung und Verladung der Ausrüstung dieser Geräte vorgesehen ist. Ende des Jahres wurde in Miami-Dade County, FL / USA, ein Grundstück mit einer Fläche von 40.000 m² erworben, um dort eine neue Vertriebs- und Serviceniederlassung zu errichten. Mit dem Bau wurde im Frühjahr 2012 begonnen. Die Sparte Baukrane und Mischtechnik hat im abgelaufenen Geschäftsjahr insgesamt 73,2 Mio. € investiert.

In Biberach, Deutschland, wo Baukrane entwickelt und gefertigt werden, entfiel ein Großteil der Investitionen auf Maschinen und technische Anlagen. In Pune, Indien, wurde der Bau des neuen Werkes weiter vorangetrieben. Das dortige Firmengelände umfasst rund 220.000 m². Außerhalb des Bereiches Baumaschinen und Mining beliefen sich die Investitionen auf insgesamt 223,2 Mio. €. Sie lagen damit um 23,5 Mio. € oder 11,7 % über dem Vorjahreswert. Die Sparte Maritime Krane hat insgesamt 69,6 Mio. € investiert. In Rostock, Deutschland, wurden die Arbeiten an der neuen, 750 m langen Stahlbauhalle für Schiffs- und Offshorekrane fast beendet. Im Bereich der Hausgeräte wurden insgesamt 37,7 Mio. € investiert. In Ochsenhausen, Deutschland, betrafen die Investitionen unter anderem einen automatisierten Verpackungsbereich und einen neuen Gehäusespeicher. Im bulgarischen Radinovo wurden die Optimierungen in den einzelnen Produktionsbereichen fortgesetzt. Im österreichischen Lienz entfiel ein großer Teil auf Werkzeuge und Vorrichtungen für neue Produkte und Produktverbesserungen. Die Investitionen der Sparte Werkzeugmaschinen und Automationssysteme beliefen sich auf 11,8 Mio. €. In Kempten, Deutschland, wurde eine neue Halle für die Endmontage von Verzahnmaschinen in Betrieb genommen, die auch Platz für ein Versuchs- und Vorführzentrum sowie Schulungs- und Seminarräume bietet. Die Sparte Aerospace und Verkehrstechnik hat Investitionen in Höhe von 48,1 Mio. € realisiert. In Lindenberg, Deutschland, entfiel ein Großteil der Investitionen auf eine Halle für die Fahrwerksmontage sowie auf Bearbeitungszentren für die gesamte Fertigung. In Toulouse, Frankreich, stand der Bau eines neuen Test- und Entwicklungszentrums für den Bereich Luftmanagement im Vordergrund. In Saline, MI / USA, hat die Liebherr Aerospace Saline, Inc. mit einer Hallenerweiterung um mehr als 3.000 m² begonnen.

Im Bereich der Sonstigen Erzeugnisse und Leistungen, zu denen auch die Sparte Komponenten gehört, wurden 56,0 Mio. € investiert. Ein großer Teil entfiel auf das Werk für Diesel- und Gasmotoren sowie Hydraulik und Pumpenverteilergetriebe in Bulle, Schweiz. Dort wurde in Prüfstände für Diesel- und Gasmotoren investiert. Im mexikanischen Monterrey, wo Liebherr Antriebskomponenten unter anderem für die Windindustrie herstellt, wurde in die maschinelle Ausstattung der neuen Produktionsstätte investiert. Am Standort Biberach wurde der Bereich der Grosswälzlagerfertigung erweitert. Den Investitionen der Firmengruppe standen Abschreibungen in Höhe von 376,3 Mio. € gegenüber.

Mitarbeiter

Der Aufwärtstrend in fast allen Sparten und das damit verbundene Wachstum der Firmengruppe sorgten im Berichtsjahr für eine erhebliche Zunahme der Beschäftigtenzahl. Bei Liebherr waren zum Jahresende weltweit 35.333 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter beschäftigt. Damit wurden insgesamt 2.354 neue Stellen geschaffen. Der deutlichste Anstieg war in Europa und dort vor allem in Deutschland zu verzeichnen. Zum Jahresende beschäftigte die Firmengruppe in den deutschen Liebherr-Gesellschaften 14.531 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. In Österreich stieg die Mitarbeiterzahl im Jahr 2011 auf insgesamt 4.726 an, was einem Plus von 121 im Vergleich zum Vorjahr entspricht. Nach einem Jahr der Stabilisierung hat sich die Beschäftigtenzahl bei den französischen Liebherr-Gesellschaften wieder deutlich erhöht. So waren am 31.12.2011 insgesamt 2.956 Personen bei Liebherr in Frankreich beschäftigt, 260 mehr als zum entsprechenden Vorjahreszeitpunkt. In der Schweiz stieg die Beschäftigtenzahl um 140 auf 1.195. In den übrigen europäischen Ländern wurden 294 neue Stellen geschaffen, so dass die Beschäftigtenzahl dort auf insgesamt 4.700 anstieg.

Außerhalb Europas nahm die Beschäftigtenzahl bis zum Ende des Berichtsjahres um insgesamt 775 zu und erreichte damit 7.225. In Amerika stieg die Mitarbeiterzahl nach dem starken Zuwachs im Vorjahr auch 2011 deutlich an. Zum Jahresende beschäftigten die amerikanischen Liebherr-Gesellschaften insgesamt 3.218 Personen, und damit 372 mehr als zum Ende des Vorjahres. In Asien und Australien entstanden 404 neue Arbeitsplätze, wodurch sich die Gesamtzahl in dieser Region auf 3.249 erhöhte. Die Beschäftigtenzahl auf dem afrikanischen Kontinent ist stabil geblieben. Sie lag mit 758 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern auf Vorjahresniveau.

Ausblick auf 2012

Die Firmengruppe Liebherr wird im Jahr 2012 ihren Wachstumskurs beibehalten. In allen Sparten sind Steigerungen möglich. Insgesamt rechnet die Firmengruppe mit einem Umsatzzuwachs in einer Größenordnung von 10 %. Damit verbunden ist ein weiterer Aufbau von Arbeitsplätzen. Auch die Investitionen werden nochmals zunehmen. Für das Jahr 2012 ist aus aktueller Sicht eine Verbesserung des Ergebnisses im Vergleich zum Jahr 2011 möglich.

 

Weitere Informationen erhalten Sie hier:

Liebherr-International Deutschland GmbH

Hans-Liebherr-Strasse 45
88400 Biberach an der Riss
Deutschland

Tel.: +49 (0)7351 41-0
Fax: +49 (0)7351 41-2650

Email:
Web: http://www.liebherr.com

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