Fachzeitschrift für den Garten- und Landschaftsbau

Mit einem fachlich anspruchsvollen Vortragsprogramm sprach der Bund Deutscher Champignon- und Kulturpilzanbauer (BDC) im Zentralverband Gartenbau (ZVG) mehr als 130 Fachbesucher aus dem In- und Ausland an. Der BDC-Vorsitzende Franz Schmaus stellte vom 27. bis 29. September in Rain am Lech die Bedeutung unverzichtbarer Ressourcen und die Gesundheitswirkung, die durch den Verzehr von Pilzen ausgeht, heraus.

Vor allem der Umgang mit wichtigen Rohstoffen wie Stroh, Torf und Energie standen im Fokus der Tagung. Stroh und Pferdemist - beides bilde die Basis des Champignonsubstrates und warenim vergangenen Jahr extrem knapp, so dass die Preise für Stroh stark angestie-gen seien. Dr. Herbert Funk, Landwirtschaftskammer Niedersachsen, erklärte, wie es zu der prekären Lage auf dem Strohmarkt 2011 gekommen sei. Neben schlechtem Wetter, das maßgeblich für den geringen Ertrag in ungenügender Qualität verantwortlich gewesen sei, sorgten auch die steigenden Düngerpreise für höhere Strohpreise. Bei allen Rohstoffen, die bei der Champignonkultur eine wichtige Rolle spielten, bestünde zurzeit außerdem eine starke Konkurrenz durch Biogasanlagen und andere alternative Möglichkeiten der Energiegewinnung.

Nach Meinung von Wim Arts, Vertreter des niederländischen Substratproduzenten CNC, müsse in Zukunft nach Alternativen zu Stroh gesucht werden. Außerdem, so Arts, gelte es, das wertvolle Substrat effektiver als bislang zu nutzen.

Lam Janssen, vom niederländischen Substrathersteller Topterra, beschäftigte sich mit dem Thema "Deckerde". Der Abbau von Torf, der die Basis für die Deckerde bilde, sei in Mitteleuropa mit immer mehr Restriktionen belegt, deshalb werde auch hier nach Alternativen gesucht. Allerdings gebe es, betrachte man die gesamte Erdkugel, noch große Torfreserven.

Der Schweizer Roland Vonarburg, von der Firma Wauwieler Champignons, zeigte auf, wie und zu welchen Kosten sich Pilze ressourcenschonend zum Beispiel mit Solaranlage, Wärmerückgewinnung oder Regenwassernutzung produzieren lassen. Sein Fazit: "Nicht jede Maßnahme lässt sich betriebswirtschaftlich in Heller und Pfennig berechnen, aber für das Image bei Abnehmern und Anwohnern ist eine nachhaltige Produktion viel Wert."

Pilze wie Kräuterseitlinge, Austernpilze oder Shiitake gelten unter den Champignonproduzenten als Exoten, weil sie noch sehr geringe Mengen am Markt ausmachten. Ulrich Groos, Spezialberater beim Landesbetrieb Landwirtschaft Hessen, machte in seinem Vortrag deutlich, dass es vor allem die Produktionsmengen seien, die noch dafür sorgten, dass die so genannten Exoten so selten angebaut würden. Um den Markt auch für diese Pilze zu bereiten, sei Werbung notwendig. Das habe der BDC bereits vor Jahren erkannt: Mit dem erfolgreichen Internet-Auftritt, sowie einer kontinuierlichen Pressearbeit durch das Grüne Medienhaus (GMH), Bonn, gelang es in den vergangenen Jahren, der Presse gegenüber als kompetenter Ansprechpartner in Sachen Pilze aufzutreten, wie Michael Legrand vom GMH in Rain berichtete.

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