Fachzeitschrift für den Garten- und Landschaftsbau

Der Ausbau der erneuerbaren Energien wird das Erscheinungsbild unserer Kulturlandschaften maßgeblich verändern. Wir sind daher gefordert, durch eine integrierte und dialogische Planung die Voraussetzungen für eine ganzheitliche gestalterische Weiterentwicklung über kommunale Grenzen hinweg zu schaffen.

Darüber waren sich die über 70 Teilnehmer aus Landschafts- und Regionalplanung, Politik und Verwaltung, Verbänden und Forschungsinstitutionen einig, die im September 2012 der Einladung zum Diskussionsforum der Deutschen Stiftung Kulturlandschaft "Neue Energien - neue Ideen für die Landschaft?" gefolgt waren. Die Ausschreibung von Wettbewerben zur Gestaltung solcher Energielandschaften könnte ein geeignetes Instrument sein, um neue Ideen zu fördern. Claus Herrmann (hochC Landschaftsarchitekten), sprach von einer "Kultur der Erneuerbaren Energien" und regte in diesem Zusammenhang eine innovativere Anwendung von Kompensationsmaßnahmen zur Verbesserung des Landschaftsbildes an.

Neben Claus Herrmann hatten auch Prof. Susanne Hauser (UdK Berlin), Prof. Sören Schöbel (TU München) und Prof. Ulrich Riedl (Hochschule OWL) in ihren Impulsreferaten den Gestaltungsbedarf und die Gestaltungsmöglichkeiten bei der Planung von Windenergie-, Solar- oder Biogasanlagen und dem Anbau von Energiepflanzen aufgezeigt. In der daran anschließenden Podiumsdiskussion ergänzten Christine Wernicke (Bürgermeisterin der Gemeinde Uckerland), Andreas Fennert (IFE Eriksen AG), Klaus Peter (Bürgerwind Region Freudenberg) und Sebastian Damm (Bioenergie-Region Hohenlohe-Odenwald-Tauber GmbH) die Vorträge durch Erfahrungsberichte aus der Praxis.

Dabei zeigte sich, dass die bisher praktizierte Standortsuche im Ausschlussverfahren kaum Spielraum für konzeptionelles gestalterisches Handeln unter Einbeziehung aller Betroffenen lässt. Nicht selten stehen dem auf lokaler Ebene auch zahlreiche Hindernisse im Wege. In der Diskussion wurde aber deutlich, dass gerade beim Bau von weithin sichtbaren Windkraftanlagen der neuen Generation eine regionale Koordination und interkommunale Zusammenarbeit unabdingbar sind, wenn zufriedenstellende, landschaftlich adäquate Lösungen gefunden werden sollen.

Die Beiträge der Referenten und die Ergebnisse der Diskussion werden in ein Themenheft einfließen, mit der die Deutsche Stiftung Kulturlandschaft Anfang kommenden Jahres einen weiteren praxisnahen Beitrag für die nachhaltige Entwicklung unsere Kulturlandschaften leisten will.

 

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