Fachzeitschrift für den Garten- und Landschaftsbau

Manchem Maschineneinsatz sind Grenzen gesetzt: Im Fall des Entsorgers Kilb aus Kelkheim im Taunus war der limitierende Faktor die Höhe seiner Umschlaghalle auf dem Betriebshof. Deswegen wartete das Familienunternehmen, die Kilb Entsorgung GmbH, schon lange auf einen Umschlagbagger von Cat, der nicht an die Dachkante in neun Metern Höhe anstößt. Auf der IFAT 2012 in München war es dann soweit: Der erste Prototyp des neuen Indoor-Baggers wurde der Öffentlichkeit vorgestellt.

Als der Zeppelin Niederlassungsleiter Frank Neumann (links) und Harald Eichmann (rechts), der leitende Verkaufsrepräsentant, den neuen Bagger bei dem Unternehmen erstmals vorführten, mussten sich die Fahrer wie Stefan Kerber (in der Kabine) zunächst wegen des geraden Stiels umstellen. Der Firmenchef Jochen Kilb (Mitte) bindet das Personal immer mit ein, wenn Investitionen anstehen. (Foto: Zeppelin)

Noch auf der Fachmesse für die Abfall- und Entsorgungsbranche wollte Geschäftsführer Jochen Kilb den Kaufvertrag unterschreiben. Bis die Produktion in Serie gehen konnte, vergingen noch ein paar Monate - so lange wurde an den Feinheiten gefeilt. Im März 2013 lieferte die Zeppelin Niederlassung Hanau an den Mittelständler den ersten Cat Indoor-Bagger M318DMH in Deutschland aus.

Warum die Höhe für das Entsorgungsunternehmen solche Bedeutung hat, liegt nicht zuletzt am konstanten Wachstum des Familienbetriebs, der zum 1. Juli 1979 von dem Ehepaar Hans-Jürgen und Hannelore Kilb, den Eltern von Jochen Kilb, mitten im Ortskern von Kelkheim ursprünglich als Containerdienst rund um Baustellenabfälle gegründet wurde. 2013 beschäftigt die Sparte Entsorgung der Unternehmensgruppe rund hundert Mitarbeiter.

Heute gehören eine ganze Reihe an kommunalen Dienstleistungen und das Wertstoffrecycling dazu. Als mittelständisches Unternehmen übernimmt die Kilb Entsorgungsgruppe für Gewerbebetriebe und Kommunen alle Aufgaben im Bereich der Entsorgung. Über die Gesellschaft KKM in Flörsheim ist das Unternehmen an einer Sperrmüllsortieranlage, einer Anlage zur Herstellung von Ersatzbrennstoffen und einer Anlage zur Aufbereitung von Altholz beteiligt. 1990 bezog der Betrieb einen neuen Standort im Gewerbegebiet vor Ort, wo er auf einer Fläche von 13 000 Quadratmetern eine nach dem Bundes- Immissionsschutzgesetz genehmigte Anlage zur Abnahme, Zwischenlagerung und Behandlung von Abfällen betreibt.

Wenige Meter davon entfernt, befindet sich ein Gelände, auf dem Garten- und Grünabfälle sowie Hölzer als Biomassebrennstoffe aufbereitet werden. Damals grenzten an die Grundstücksgrenze Felder - heute ist alles verbaut. Der Ballungsraum Main-Taunus fordert seinen Tribut. Sich flächenmäßigt weiter zu vergrößern, ist schwierig, obwohl das Unternehmen aus allen Nähten platzt. Die Umschlaghalle kann aus Platzgründen nicht ausgebaut werden. Trotzdem müssen Baumaschinen Platz finden. In der Vergangenheit waren daher an dem eingesetzten Cat Umschlagbagger umfangreiche Umarbeiten am Ausleger erforderlich, die von der Zeppelin Niederlassung Hanau ausgeführt wurden.

Der Umschlagbagger ist nicht die einzige Baumaschine, welche die Niederlassung Hanau und Harald Eichmann, deren leitender Verkaufsrepräsentant, liefern durfte. Im Einsatz sind derzeit ein weiterer Umschlagbagger vom Typ M322DMH sowie die Cat Radladermodelle 908H, 924G, 930G, 930H und 938H.

Im Fall des neuen Indoor-Baggers sind Sonderausführungen aber passé - dank seiner kompakten Bauweise erreicht er mit seiner ausfahrbaren Kabine rund acht Meter Höhe und findet in der Halle gut Platz. Die Baumaschine ist exakt auf die Recycling- und Entsorgungsbranche zugeschnitten und daraufhin konzipiert worden, Abfall und Recyclingmaterial in Hallen umzuschlagen, ohne dass zusätzliche Vorsichtsmaßnahmen nötig wären. Weil Umschlaggeräte bei Halleneinsätzen zum Teil erheblichen Staubbelastungen ausgesetzt sind, verfügt die neue Baumaschine auch über eine spezielle Filtration der Luftansaugung von Motor und Kühler. Sie ist Bestandteil des Müllpakets, das Caterpillar für die Recycling- und Entsorgungseinsätze geschnürt hat.

Um den Umschlag in geschlossenen Räumen bis zu acht Metern Höhe ausführen zu können, waren einige konstruktive Änderungen nötig. Der Unterwagen wurde angepasst. Um ein Höchstmaß an Wendigkeit zu bieten, sollte der Unterwagen nicht breiter als der Oberwagen sein. Da bei musste der Unterwagen symmetrisch platziert werden, so dass eine Gesamtbreite und Länge von 2,55 beziehungsweise 4,85 Meter erreicht wird. „Daraus folgt, dass sich die Hubkräfte beim Umschlag gleichmäßig um 360 Grad verteilen können“, so Frank Neumann, der Zeppelin Niederlassungsleiter aus Hanau. Das bedeutet: Der Bagger muss nicht mehr so häufig wie früher rangieren oder seinen Platz wechseln, sondern kann von allen Seiten aus gut den Abfall aufnehmen.

„Der neue Bagger ist ohne Alternative. Eine Sonderausführung ist somit vom Tisch“, meint dazu Jochen Kilb. Während der alte Mobilbagger über zwei Pratzen und ein Schild verfügte, wurde im Fall des neuen Arbeitsgerätes auf das Schild verzichtet. Stattdessen wurde eine vierfache Pratzenabstützung gewählt. „Die Standsicherheit ist auch bei der Neumaschine gegeben“, stellt der Geschäftsführer dar.

Das Problem war jedoch, dass sich die drei Fahrer, die damit im Zweischichtbetrieb arbeiten, in den 16 000 angesammelten Betriebsstunden an den gekröpften Stiel des alten Cat Umschlagbaggers gewöhnt hatten. Dementsprechend richteten die Fahrer die Bedienung des Polygreifers danach aus, den sie mit viel Schwung in Bewegung setzten, um die Wertstoffe zielgerichtet im Schredder abzuwerfen. Als dann Frank Neumann und Harald Eichmann den neuen Bagger bei dem Unternehmen erstmals vorführten, mussten sich die Fahrer zunächst wegen des geraden Stiels und des neuen Sortiergreifers umstellen. Denn das Verhalten der Maschine ist ein anderes, an das sie sich erst gewöhnen mussten. Der Firmenchef bindet das Personal immer mit ein, wenn Investitionen anstehen.

„Die Fahrer dürfen ein Wörtchen mitreden. Inzwischen sind die Vorbehalte längst vergessen. Meine Fahrer sind restlos begeistert und wollen den neuen Bagger unter keinen Umständen mehr hergeben“, so Jochen Kilb. Denn sie können das Material viel genauer platzieren. „Ist der Schredder mal verstopft, können sie nun das Material auch noch herausziehen. Außerdem können sie nun das Material sogar seitlich greifen, was früher nie der Fall war. Der Greifer funktioniert fast so wie eine Hand“, so Kilb. Er wird eingesetzt, wenn Abfall, wie Sperrmüll, sortiert werden muss. Auch mit dem Trend der Bordwand-Erhöhung von Walking-Floor-Containern kann der neue Indoor-Bagger mithalten. Die Kabine lässt sich hochfahren, sodass eine gute Übersicht gegeben ist - und das ohne an der Hallendecke anzuecken.

 

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