Um die Folgen des Klimawandels in Bayern abzumildern, sind Forschung und Umsetzung von Anpassungsstrategien für heimische Kulturpflanzen wichtig. Das Umweltministerium hat dazu 2016 die Projektverbundreihe BayKlimaFit ins Leben gerufen. 2021 ging diese in die Verlängerung.
Bayerns Umweltminister Thorsten Glauber hat gestern in München die Ergebnisse von "BayKlimaFit 2 - Starke Pflanzen im Klimawandel" vorgestellt: "Wir können den Klimawandel bremsen. Bayern ist beim Klimaschutz und bei der Klimaanpassung auf dem richtigen Weg. Der Projektverbund ‚BayKlimaFit 2‘ ist dafür ein herausragendes Beispiel. Die gute Nachricht: Nutzpflanzen können an die Folgen des Klimawandels angepasst werden. So können unsere Bäuerinnen und Bauern sichere und gesunde Lebensmittel aus heimischer Produktion auch in Zukunft herstellen."
Drei Themenschwerpunkte hat der Projektverbund in den vergangenen drei Jahren bearbeitet: "Hochwertige und klimaresiliente Pflanzen", "Gesunde Pflanzen im Klimawandel" und "Effiziente Pflanzenversorgung trotz Klimastress". So haben die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler trockenstresstolerante Kartoffelsorten identifiziert, eine besonders trocken- und hitzestresstolerante Braugerstensorte gefunden und sogenannte Biologicals entdeckt, die die Widerstandsfähigkeit von Braugerste gegenüber Pilzinfektionen unterstützen können.
Dem Projektverbund gehören Forschungsgruppen aus Freising, München, Erlangen und Regensburg an. Koordiniert wird "BayKlimaFit 2" vom Lehrstuhl für Pflanzenzüchtung an der Technischen Universität München. "Sich ändernde klimatische Bedingungen, eingeschränkte Biodiversität und Pflanzenkrankheiten sind Herausforderungen, denen wir im Sinne der Ernährungssicherung jetzt begegnen müssen. Ich freue mich sehr, dass unser Forschungsverbund wichtige Ergebnisse dazu geliefert hat, und unsere Erkenntnisse in die praktische Züchtung einfließen können", erklärt Prof. Dr. Chris-Carolin Schön, Leiterin des TUM-Lehrstuhls für Pflanzenzüchtung und Sprecherin des Projektverbundes.
Im Rahmen der Veranstaltung hat Minister Glauber Frau Prof. Schön die Bayerische Staatsmedaille für herausragende Verdienste um die Umwelt überreicht. "Frau Professor Schön ist eine der weltweit führenden Agrarwissenschaftlerinnen im Bereich der Pflanzenzüchtung. Unter ihrer Federführung entstand 2009 das bundesweite Forschungsgroßprojekt Synbreed und damit der weltweit erste interdisziplinäre Forschungsverbund zur genombasierten Züchtungsforschung bei Nutzpflanzen und Nutztieren. Die geleistete wissenschaftliche Arbeit ist international konkurrenzlos", betonte Glauber. Die Staatsmedaille für herausragende Verdienste um die Umwelt ist die höchste Auszeichnung, die der Freistaat für Umweltengagement vergeben kann.
"BayKlimaFit 2" ist ein Projektzusammenschluss von 10 Forschungsprojekten und einem Projekt, das die Koordinierung des Projektverbunds übernimmt. Das Umweltministerium hat den Projektverbund mit 2,9 Millionen Euro gefördert.
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