KI revolutioniert Pflanzenbau und Landwirtschaft
05.12.2024
Die Tagung „KI in Pflanzenbau und Landwirtschaft“ im Rahmen der Kontaktstudientage 2024 Anfang November beleuchtete die Bedeutung und Anwendung von Künstlicher Intelligenz (KI) im Gartenbau, Pflanzenbau und in der Agrarwirtschaft. Organisiert vom Freundeskreis Hochschule Osnabrück Gartenbau &Pflanzentechnologie und Landschaftsarchitektur e.V. vereinte die Veranstaltung Fachleute aus Wissenschaft, Praxis und Wirtschaft. Über 300 Teilnehmende konnten die Veranstalter begrüßen.
Neben spannenden Fachvorträgen bot die Tagung eine Plattform für den Dialog zwischen Wissenschaft und Praxis. Eine Firmenkontaktmesse mit mehr als 20 Firmen ermöglichte es zudem, dass Unternehmen, Studierende und Absolventen sich austauschten und berufliche Perspektiven besprechen konnten. Zudem wurden drei Studierende für ihre herausragenden Abschlussarbeiten ausgezeichnet und zwei ehemalige Professoren erhielten die Osnabrücker Ehrenmedaille.
KI als Schlüssel für den Gartenbau und die Landwirtschaft der Zukunft
Am ersten Tag der Vortragsveranstaltung stand ein Programm mit Schwerpunkten aus den Bereichen Pflanzenbau, Pflanzentechnologie und Agrarwirtschaft auf der Agenda.Expertinnen und Experten referierten darüber, was KI bedeutet, wie Programme der Künstlichen Intelligenz zu ihren Entscheidungen kommen und wo die Probleme aber auch die Chancen in der Anwendung liegen. Insgesamt wurde deutlich, dass KI auch die gartenbauliche und landwirtschaftliche Produktion revolutioniert: Von Anwendungen in der Produktion bis hin zur Unterstützung in der Ausbildung.
Insbesondere die Integration von KI in pflanzenbaulichen Steuer- und Regelsysteme wurde thematisiert. Vorträge beleuchten unter anderem deren Nutzen bei der Erkennung von Pflanzenkrankheiten, der Entwicklung von digitalen Zwillingen im Pflanzenbau oder in der Züchtung und bei der Identifikation von Tieren im Stall. Berichte aus der Praxis zeigten, dass in nahezu allen Bereichen KI-Systeme Einzug gehalten haben.
Praxisnähe und Forschung in Osnabrück-Haste im Fokus
Der zweite Tag widmete sich aktuellen Forschungsprojekten an der Hochschule Osnabrück am Standort in Haste. Im Mittelpunkt standen innovative Technologien und deren praktische Anwendungen im Lebensmittelbereich, beispielsweise bei der Verwendung von Apfelsorten in der industriellen Kuchenherstellung, die Verwendung von Pflanzenblättern in Lebensmittelinnovationen oder der Stickstoffdüngung beim Brokkolianbau. Vorträge zur Pflanzensensorik zeigten, dass auch in diesem Bereich permanente Weiterentwicklungen zu verzeichnen sind. Abschließend wurde ein auf die speziellen Themen an der Haster Fakultät ausgerichtete Talentakademie vorgestellt. Die Hochschule will damit Nachwuchskräfte für eine akademische Berufslaufbahn motivieren und optimal vorbereiten.
„Die Tagung unterstreicht, dass die KI aus ihren Kinderschuhen herausgewachsen ist und nahezu alle Lebensbereiche bewusst oder unbewusst tangiert. Größte Bedeutung muss daher auf eine an diese Situation angepasste Bildung und Ausbildung gelegt werden. Denn nur aufgeklärte und ‚in der aktuellen Entwicklung‘ stehende Beteiligte der land- und gartenbaulichen Branche können optimal die neuen Möglichkeiten des Einsatzes von Maschinellem Lernen, von Neuronalen Netzen und von Künstlicher Intelligenz nutzen“, resümierte Prof. Dr. Thomas Rath, Mitglied des Organisationsteams der Tagung.