Fachzeitschrift für den Garten- und Landschaftsbau

WdA-Seminare heißen abgekürzt die Schulungen für all diejenigen Mitarbeiter landschaftsgärtnerischer Betriebe, die mit dem Bereich Ausbildung betraut sind.

Januar und Februar nahmen insgesamt 34 schleswig-holsteinische Ausbilder das Angebot wahr, sich in zwei vom FGL S.-H. organisierten Seminaren weiterbilden zu lassen. Auf der Agenda standen die Motivation von Auszubildenden und die Bewältigung von Konflikten im Arbeitsalltag. Für diejenigen Betriebe, die eine Umlage an das Ausbildungsförderwerk GaLaBau (AuGaLa) zahlen, war die Seminarteilnahme kostenfrei.

„Wie schon im Vorjahr waren auch unsere beiden diesjährigen Seminare sehr gut besucht”, resümierte Adonis Andresen, beim FGL S.-H. Ausbilder und Referent für Nachwuchswerbung. Dennoch wünscht sich Andresen, dass künftig ein noch breiteres Spektrum der umlagepflichtigen Ausbildungsbetriebe die Möglichkeit nutzt, sich ohne Zusatzkosten im Bereich Ausbildung schulen zu lassen.

„Ich sehe auf unseren vom AuGaLa finanzierten WdA-Seminaren immer wieder dieselben Leute. Einerseits freut mich das, andererseits sollten viel mehr Betriebe die Chance ergreifen, einen Teil ihrer Umlage in Form von ausbildungsfördernden Sach- und Serviceleistungen zurück erstattet zu bekommen. Die WdA-Seminare sind eine gute und sinnvolle Möglichkeit, dies zu tun”.

Dafür, dass die Seminarthemen für die landschaftsgärtnerischen Fachbetriebe interessant und relevant sind, sprach erneut die gesamte Teilnehmerzahl von 34 Personen. Damit war die maximale Teilnehmerkapazität in beiden Seminaren nahezu erreicht.

Allein 18 Anmeldungen gingen für die erste Seminarveranstaltung mit dem Titel „Ziele setzen, Konsequenz zeigen - wie sich Azubis (neu) motivieren lassen” beim Landesverband Schleswig-Holstein ein.

„Die Motivation von Auszubildenden ist gerade in Zeiten, in denen die mangelnde Ausbildungsreife von Schulabgängern und der Nachwuchskräftemangel zunehmend zu einem gesamtgesellschaftlichen Problem werden, für die Betriebe ein hoch aktuelles und existenzielles Thema”, erklärte Adonis Andresen.

Während des WdA-Seminars am 14. und 15. Januar 2011 im Bildungszentrum Tannenfelde bekamen die Teilnehmer von Eberhard Breuninger vom Trainings- und Beratungsunternehmens Harten & Breuninger vermittelt, wie sie ihre Azubis motivieren können, zielorientiert und planvoll zu arbeiten. Ziele klar zu formulieren und zu kommunizieren ist laut Breuninger ebenso wichtig, wie das Erreichen dieser Ziele zu kontrollieren und den Auszubildenden aufzuzeigen, welche Konsequenzen ein mangelndes Pflichtbewusstsein oder ein betriebsschädigendes Verhalten haben können.

„Dem Auszubildenden zu erklären, dass er die Konsequenzen seines Tuns eigenverantwortlich tragen muss, ist ein wichtiger Teil der Motivation. Natürlich muss man den betrieblichen Nachwuchs auch ermutigen und in seiner Selbstständigkeit fördern. Anerkennung gehört genauso dazu wie Kritik. Eine Überforderung sollte genauso vermieden werden wie eine Unterforderung”, fasst Andresen wesentliche inhaltliche Aspekte des Seminars zusammen.

Konflikte mit Auszubildenden und anderen Mitarbeitern aktiv angehen und bewältigen - diesem Ziel widmete sich das zweite vom FGL S.-H. organisierte WDA-Seminar am 4. und 5. Februar. Die Teilnehmer lernten unter anderem, Kommunikationsmuster, die zu Konflikten führen, zu erkennen und konstruktiv zu verändern. Dabei legte der Seminarleiter Stephan Möller vom shm-Netzwerk großen Wert darauf, Konflikte als Chance zu begreifen, Dinge zu verbessern. Nur wer Konflikte an der Wurzel packt und mithilfe langfristiger Lösungen beilegt, kann vermeiden, dass dieselben Probleme immer wieder auftauchen, so die Botschaft.

Ein kontrollierter Dialog trüge somit viel mehr zur Deeskalation bei, als ein Machtwort ohne konkretes Lösungspotenzial.

Die Resonanz der Teilnehmer auf beide WdA-Seminare war durchweg positiv. Besonders befürwortet wurde die kreative und abwechslungsreiche Vermittlung der Seminarinhalte. So reichte die Bandbreite der Aufgaben und Kommunikationsmittel von Vorträgen und praktischen Beispielen aus dem Erfahrungsschatz der Referenten bis hin zu Rollenspielen, der Analyse von Filmausschnitten und Projektarbeit in Gruppen.

Im kommenden Jahr wird der FGL S.-H. erneut zwei WdA-Seminare anbieten. Die Themen werden im Herbst über das Magazin „Ausbilderinfo” angekündigt, können aber natürlich auch beim FGL S.-H. erfragt werden. „Ab Herbst 2011 nehmen wir dann auch Anmeldungen an”, sagt Adonis Andresen.

 

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