Fachzeitschrift für den Garten- und Landschaftsbau

Zum feierlichen Abschluss der IGA Berlin 2017 am 15. Oktober 2017 haben das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft und der Zentralverband Gartenbau e.V. die höchsten Auszeichnungen an Gärtner, Ausstellergemeinschaften und Unternehmen verliehen, die für sie als Teilnehmer der gärtnerischen Wettbewerbe zu erringen waren: Staatsehrenpreise erhielten in Berlin all diejenigen, die die höchste Punktzahl über die gesamte Laufzeit der internationalen Gartenausstellung innerhalb einer Klasse erringen konnten.

Gruppenbild Staatsehrenpreisträger

Organisationsteam der Wettbewerbe um Renate Behrmann (Fotos: Uhlemann)

Insgesamt wurden 33 Gärtner(innen) und Floristen(innen) mit dem kostbarsten und erstrebenswertesten Preis der Branche ausgezeichnet. Zusätzlich wurde an drei Betriebe der dreistufige Ehrenpreis des ZVG vergeben. Jochen Sandner, Geschäftsführer der Deutschen Bundesgartenschau-Gesellschaft mbH (DBG) moderierte die Veranstaltung, die die DBG im festlich geschmückten Besucherzentrum des neuen Kienbergparks in Marzahn ausgerichtet hatte.

In seiner Gästeansprache ließ Jochen Sandner noch einmal die gärtnerischen Highlights der IGA Berlin 2017 Revue passieren, die sowohl 50 Liter Starkregen an einem Tag trotzen mussten, wie auch Orkan und Starkwind. „Aber nun, nach 185 Tagen kann eine Gartenschau nicht schöner zu Ende gehen. Die Sonne bringt noch einmal das heraus, was hier wesentlich war: eine exzellente Pflanzenqualität und – pflege für die wir auf der IGA ein begeistertes Publikum gefunden haben“. Digital und analog gab es großes Besucherlob, berichtete Jochen Sandner zur Begrüßung der zahlreichen Gäste: unter ihnen Ministerialdirektor Clemens Neumann aus dem Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft, Jürgen Mertz, Präsident des Zentralverband Gartenbau e.V. (ZVG) und dessen Vizepräsidenten Hartmut Weimann und Wilhelm Böck; der Geschäftsführer des ZVG e.V., Franz Jäger, der Präsident des Gartenbauverbandes Berlin-Brandenburg e.V., Dr. Klaus Henschel, der Präsident des Gartenbauverbandes Nord e. V. (GVN ) Andreas Lohff. Vom Bundesverband Garten-, Landschafts- und Sportplatzbau e. V. (BGL) war Präsident August Forster zugegen, - Jochen Sandner begrüßte auch Rita Kaiser, die Geschäftsführerin des Fachverbands Garten-, Landschafts- und Sportplatzbau Berlin-Brandenburg sowie Hans-Jürgen Redeker, den vormaligen Präsidenten des BGL e.V. Gekommen waren Birgit Ehlers-Ascherfeld, Vorsitzende des Bundes deutscher Friedhofsgärtner (BdF) im Zentralverband Gartenbau, Manuela Goohsen, Geschäftsführerin des Landesverbandes Gartenbau Sachsen-Anhalt e.V. und des Fachverbandes Deutscher Floristen Landesverband Sachsen-Anhalt e.V. wie Planer Andreas Lohmann und Andrea Schmitz, zahlreiche Preisrichter, die Ausstellungsbevollmächtigte der IGA Berlin 2017, Renate Behrmann und ihr Team. Und nicht zuletzt die Heilbronner BUGA-Delegation - an der Spitze Oberbürgermeister Harry Mergel und BUGA-Geschäftsführer Hanspeter Faas. Ihren letzten Tag als aktive IGA-Geschäftsführer erlebten zur Staatsehrenpreisverleihung auch Christoph Schmidt und Katharina Lohmann.

Die Internationale Gartenausstellung – eine selbstbewusste Darstellung der grünen Branche

Jürgen Mertz, Präsident des Zentralverband Gartenbau e.V. schilderte die IGA als eine selbstbewusste Veranstaltung, die stark zur Identifikation der Branche mit der Gartenschau beigetragen hat, wie es sich auch im Austausch mit Kollegen auf dem hier veranstalteten Deutschen Gartenbautag herausstellte. Er sprach den Gärtnern ein großes Kompliment für die Gestaltung des Geländes aus, das mehr als nur ein paar Wetterkapriolen zu überstehen hatte. „Wir bieten von der DBG Foren an, mit denen alle Macher von BUGA und IGA im Job Unterstützung erfahren, doch den Erfolg der IGA können sie nur verbuchen, weil die Gärtner diesen tollen Pflanz- und Pflegestandard leisten. BUGA und IGA dienen auf vielfältige Weise als generische Werbung für den Berufsstand. Man sollte Gartenschauen und Grünprojekte nicht unterschätzen. Pro Jahr gehen 5-6 Mio. Menschen auf Gartenschauen. Davon kann der Berufsstand profitieren und daher auch selbstbewusst auftreten.“ Er fügte hinzu: „und der Berufsstand will die Jungen motivieren, dafür ist eine internationale Gartenausstellung eine wunderbare Plattform.“

Im anschließenden Gespräch mit Ministerialdirigent Clemens Neumann bedankte sich Jochen Sandner für die Begleitung und finanzielle Unterstützung des Bundesministeriums für Landwirtschaft und Ernährung für den i-Punkt GRÜN, der viel Raum für die fachliche Begegnung im Rahmen einer Gartenschau geboten hatte. Neumann sieht den Gartenbau, insbesondere den Zierpflanzenbau als zukunftsorientierte Branche, die dazu beigetragen hat, Grün ins Grau der Städte zu bringen, wie die IGA es bestens bewiesen hätte.

430 Aussteller haben am gärtnerischen Wettbewerb teilgenommen

Nach unterhaltsamer musikalischer Unterbrechung durch die Band „Scotch und Soda“ fasste die Leiterin der gärtnerischen Wettbewerbe und Ausstellungsbevollmächtigte der Deutschen Bundesgartenschau-Gesellschaft, Renate Behrmann, den gärtnerischen Wettbewerb in Fakten: „Mit 430 Ausstellern aus 16 Kategorien hat es eine große Beteiligung an der Gartenausstellung gegeben. Sie bringt viel für den gärtnerischen Berufsstand: Man trifft Kollegen, kann Erfahrungen austauschen. Sich dem Wettbewerb zu stellen ist durchaus noch zeitgemäß. Ich ermuntere alle Anwesenden, sich auch für die BUGA Heilbronn 2019 anzumelden“, fasste sie zusammen. Im Anschluss verlas sie die Gewinner unter anderem für die besten Leistungen im Bereich Frühjahrsblüher und Sommerblumen im Freilandwettbewerb und für die Leistungen in den Bereichen Neuheiten, Grünpflanzen, Topfpflanzen, Schnittblumen, Stauden, Gehölze, Obst, Gemüse, der Floristik und Standgestaltung in der Blumenhalle bis zur Grabbepflanzung. Die Medaillen und Urkunden wurden den Gewinnern von Ministerialdirigent Clemens Neumann und ZVG Präsident Jürgen Mertz ausgehändigt. Zum Abschluss überreichte Jürgen Mertz den Großen Ehrenpreis des Zentralverbandes Gartenbau e.V. in jeweils drei Stufen: Gold, Silber und Bronze.

Scotch und Soda boten ein neues musikalisches Intermezzo bevor Jochen Sandner Christoph Schmidt und Katharina Lohmann, die beiden Geschäftsführer der IGA ansprach, wie man sich am letzten Tag fühle? Katharina Lohmann meinte: „Ich befinde mich in einem Wechselbad der Gefühle – es gab viele Herausforderungen, aber das tolle Team hat es geschafft. Wenn es auf der Gartenschau gut geht, öffnen sich die Menschen, und die Besucher hier waren glücklich – davon zeugen viele Stories, die sie mir persönlich mitgeteilt haben.“ Christoph Schmidt ergänzte: „die IGA hat ein gutes Zukunftskonzept und wird eine Expertise für nachhaltige Gartenschauen bieten“.

Starker Auftritt für die BUGA Heilbronn 2019

Zur Staffelübergabe an die nach Berlin folgende Gartenschau-Stadt war eine große Delegation der BUGA Verantwortlichen und ihr Oberbürgermeister Harry Mergel gekommen. Hanspeter Faas, der als Geschäftsführer der BUGA Koblenz 2011 noch vielen in Erinnerung ist, fungiert in Heilbronn in gleicher Rolle. In seiner Ansprache an die Gärtner stellte er gleich sein bestes Erbstück aus Berlin vor: Renate Behrmann, die in der Funktion der Ausstellungsbevollmächtigten auch in Heilbronn aktiv sein wird. „Es sind noch 546 Tage, 21 Stunden, 40 Minuten und 26 Sekunden von jetzt an – what’s app meldet es verlässlich – bis wir in Heilbronn die BUGA eröffnen. Ich weiß, was uns noch bevor steht. Keine Gartenschau sollte man mit der vorhergehenden vergleichen. Jede muss eigene Elemente entwickeln, muss die Gartenschau erfinden, die für die Menschen der Region, der Stadt passen, auf dem Gelände funktionieren. Hier ist es gelungen!“

Harry Mergel, Heilbronns Oberbürgermeister ergänzte: „ Es gibt eine wesentlichen Unterschied zwischen Berlin und Heilbronn: bei uns wächst Wein! Und unser Format wird zwei unterschiedlich planerische Elemente haben: die Gartenschau und die Stadtausstellung - die zusammen das neue Stadtquartier am Neckarbogen auf einem alten Bahngelände entstehen lassen. Deren Stückguthalle haben wir für die Hallenschauen reserviert.“ Uns das war Harry Mergel besonders wichtig: „Wir wollen junge Leute ansprechen, Kinder bis 15 Jahre kommen kostenlos zu uns und junge Erwachsene können für 8 Euro die BUGA erleben. Ein Novum im Ticketing. Wir werden dazu viele neue Themen aufgreifen. Es wird spannend! Ermutigen Sie junge Kollegen hier am gärtnerischen Wettbewerb teilzunehmen“ rief er den Staatsehrenpreisgewinnern zu.

Zum Abschluss stellten sich die Preisträger bei sommerlichen Temperaturen im Grün zum Gruppenfoto auf. Mit einem letzten Beat klang der Festakt im Besucherzentrum der IGA Berlin 2017 aus.

Die Deutsche Bundesgartenschaugesellschaft (DBG) veröffentlicht die Liste der Preisträger auf ihrer Website (siehe Link). Dort, unter der Rubrik Service/ Aussteller stehen Fotos aller Staatsehrenpreisträger und ZVG Preisträger zum Download bereit, die ihren Preis persönlich in Empfang genommen haben.

 

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