Baumaschinen-Gutachten sind eine wichtige Entscheidungshilfe
24.10.2024
Unfälle sind auf Baustellen keine Seltenheit. Zum Glück gehen sie oft glimpflich aus. Falls jedoch Menschen verletzt werden, finden sich die Beteiligten häufig vor Gericht, weil hohe Entschädigungen im Raum stehen. In solchen Fällen greifen die Richter auf die Expertise von Gutachtern zurück, da sie selbst nicht beurteilen können, wie komplexe Maschinen bedient werden und welche Fehler vermeidbar sein könnten.
An diesem Punkt sind die Baumaschinen-Gutachter von der FSP gefragt, die zum TÜV Rheinland gehört. Mit ihren speziellen Kenntnissen unterstützen sie die Gerichte dabei, fundierte Urteile zu fällen. Die Ausbildung für diese wichtige Arbeit erhalten sie bei ihrer Organisation FSP, die sie auch bei schwierigen Fällen im Alltag unterstützt.
„Wir Gerichtsgutachter haben eine sehr wichtige Funktion“, erklärt Kay Dückert, bei der FSP zuständig für den Geschäftsbereich Bau- und Landmaschinen. „Denn bei der Arbeit auf der Baustelle können Menschen sehr schwer verletzt werden. Für die Richter ist es nicht immer leicht, die Hintergründe zu verstehen. Dabei unterstützen wir sie mit unserem Know-How.“
Wer ist für den Schaden verantwortlich?
Kürzlich hatte er es mit einem schweren Unfall zu tun, bei dem ein Bauarbeiter zwei Unterschenkel verloren hatte. Er war unter einen fahrenden Kettenbagger geraten, dessen Fahrer die Orientierung verloren hatte und deshalb in die falsche Richtung fuhr. Das passiert nicht selten, weil sich der Maschinenführer auf solchen Fahrzeugen ständig um die eigene Achse dreht. Nur: wer ist für so einen schweren Personenschaden am Ende verantwortlich? Genau hier ist Expertise im Umgang mit dem schweren Gerät erforderlich und in letzter Konsequenz ein Gutachten nötig.
Dückert konnte zeigen, dass der Fahrer sehr wohl hätte wissen können, ob er den Vor- oder den Rückwärtsgang benötigt. Die Konsequenz: die Versicherung seines Arbeitgebers musste den Schaden regulieren. „Mit unseren Gutachten liefern wir fundierte Informationen für die Gerichte“, so Kay Dückert weiter. „Wer nicht weiß, wie man einen solchen Kettenbagger bedient, kann gar nicht verstehen, warum jemand sagt, er hätte die Orientierung verloren. Das klingt ja fast wie eine Ausrede. Die Wahrheit ist aber eben, dass das sehr wohl passieren kann. Ein zertifizierter Sachverständiger kann dazu verbindliche Aussagen treffen, auf die sich fachfremde Personen verlassen können.“
Baumaschinen-Sachverständiger: das hat Zukunft
Die Ausbildung zum zertifizierten Sachverständigen für Baumaschinen können die Partner der FSP über ihre Organisation absolvieren. Nach dem Lehrgang folgt eine Prüfung nach europäischen Richtlinien. Dückert weiß: „Diese Ausbildung hat Zukunft. Viele Sachverständige werden sich bald in den wohl verdienten Ruhestand verabschieden. Nachwuchs für dieses wichtige Fachgebiet fehlt. Das ist eine Chance für all diejenigen, die auf der Suche nach einem krisenfesten Standbein sind.“
Alle Fragen rund um Bau- und Landmaschinen-Gutachten beantwortet bei der FSP Kay Dückert. Er ist der erste Ansprechpartner rund um Gutachten für Baumaschinen. Seine Kontaktdaten: kay.dueckert@de.tuv.com.